Selbstbetrug

[Ilka-Maria]

Dein Kuss, zart wie ein Blütenblatt,
erweckt mein Herz zu neuem Mut,
von langem Kampfe war es matt,
doch jetzt wird alles wieder gut.

Es wird genau wie früher sein,
als frischer Lenz uns jung verband,
ich bin noch dein, und du bleibst mein,
den alten Zwist bedeckt der Sand.

Jedoch: Dein Blick ist hart wie Stein,
als du mir hauchst: „Diesmal für immer -
du wirst jetzt endlich glücklich sein,
denn, liebes Kind, ich kehre nimmer.“

4. Juni 2012
by Ilka-M.

[Schmuddelkind]

Oh, das ist hart und verdammt "ehrlich", wenn dieses Wort in die Lyrik passt. Jedenfalls ist der Selbstbetrug greifbar, aber auch den Anlass dafür hast du in zärtliche Worte gekleidet.

Sehr gerne gelesen.

LG

[Thing]

Du meine Güte -

das ist ja bitterer als Galle!
Das "als" hätte ich durch das zeitlosere, aber deutlichere "da" ersetzt.

Schaudernd:
Thing

[Jeronimo]

Ja, das war hart, aber ganz nach meinem Geschmack geschrieben.
Bravo!

[Jane-Lin]

ein sehr schönes Gedicht =)

[Isabelle Klauke]

Das gefällt mir super !
Ich mag sehr gern die Bilder die deine Worte erzeugen.
Die Mattheit des vom Kampfe erschöpften Herzen z.B

Besonders gut gefällt mir der Sand der den alten Zwist bedeckt,
Sand ist kein stabiler, fester Stoff, der schon durch Regen zu Matsche werden kann. Dennoch ist er versteckend und undurchsichtig.
Hier kommt der Selbstbetrug super durch finde ich.

Der Blick hart wie Stein,
das finde ich im Zusammenhang mit dem Sand noch aussagekräftiger.

Liebe Grüße!

[Ilka-Maria]

Nachdem mehr als zehn Tage vergangen sind, wird es Zeit, daß ich mich melde: An meine Leser und Kritiker herzlichen Dank!

Beste Grüße
Ilka

[Gubbel]

Schon beim ersten Lesen kam so ein schauriges gefühl auf das durch den Brustkorb zieht.
Ich denke dass ist beweis genug dass das Gedicht einen nicht gerade Sanft auf den Boden der Realität zurück holt.
Meiner meinung nach ist es gut gelugen