Spuren im Sand

[Pit Bull]

Ein Teil der Dünen glüht im heißen Wind
und goldne Fäden tanzen auf dem Meer.
In Phasen aus den Wellen Rauschen klingt,
die Luft ist süß – fast fällt das Atmen schwer.

Ich laufe einsam durch den schwülen Sand,
er leuchtet hell, ist weiß wie Pulverschnee.
Mein Beutel ist gefüllt bis an den Rand
mit Muscheln aus der dunkelblauen See.

Dann seh ich einen Schatten hinter mir -
noch fern, doch er bekommt ganz sanft Kontur.
Er lacht mich an – prüft gründlich das Revier
und folgt dann schließlich mutig meiner Spur.

[Pit Bull]

Aufgrund einer Metrikabweichung habe ich das Gedicht insgesamt noch einmal nachbearbeitet.

Hier also die überarbeitete Fassung:

Ein Teil der Dünen glüht im heißen Wind
und goldne Fäden tanzen auf dem Meer.
Dezentes Rauschen aus den Wellen klingt,
die Luft ist süß – fast fällt das Atmen schwer.

Ich laufe einsam durch den tiefen Sand -
er leuchtet hell, ist weiß wie Pulverschnee.
Mein Beutel ist gefüllt bis an den Rand
mit Muscheln aus der dunkelblauen See.

Dann seh ich einen Schatten hinter mir -
noch fern, doch er bekommt ganz sanft Kontur.
Er naht heran, verdunkelt das Revier,
und folgt dann schließlich mutig meiner Spur.

[Daisy]

Lieber Pit Bull,

die überarbeitete Fassung gefällt mir sehr gut, so fügen sich die Verse sehr harmonisch ineinander und zeichnen eine schöne Stimmung.

Den "schwülen Sand" und den "lachenden, prüfenden Schatten" fand ich nicht so optimal passend. Die Änderung bewirkt meines Erachtens eine deutliche Aufwertung des gesamten Gedichts.

Gern gelesen!

LG Daisy

[Pit Bull]

Zitat von Daisy

die überarbeitete Fassung gefällt mir sehr gut, so fügen sich die Verse sehr harmonisch ineinander und zeichnen eine schöne Stimmung. […] Die Änderung bewirkt meines Erachtens eine deutliche Aufwertung des gesamten Gedichts.Gern gelesen!

Freut mich sehr liebe Daisy, dass Dir die überarbeitete Fassung auch besser gefällt.

VG Pitti

[curd belesos]

Pitti, was hälst du von meinem Vorschlag für S1/Z3+4

murmelndes Rauschen aus den Wellen klingt,
es steht die Luft – fast fällt das Atmen schwer.

S4 hat für mich etwas Gewolltes, sie behagt mir nicht. Eventuell aber auch weil sich mir der Sinn nicht erschließt.

Für mich rätselhafte Spuren in einem rätselhaften Gedicht.

Gruß. Zag.

[simbaladung]

Hallo, Pit,

ich steh bei diesem Gedicht auch vor einem Rätsel. Sprachlich schöne Verse, aber worum geht es dir?

Einer geht am Strand spazieren, hat Muscheln gesammelt, hinterlässt natürlich
Spuren. Dann entdeckt er, dass irgendjemand (oder ein Tier?) diesen Spuren folgt. Woher weiß das LI, dass dieser Jemand mutig ist, warum braucht es Mut, auch dort spazieren zu gehen?
Fühlt sich das LI unwohl, hat es Angst? Wie hat es sich vorher gefühlt?
Man erfährt auch für mich zu wenig, denn etwas mehr als ein schlichter
Strandspaziergang scheint es ja doch zu sein, oder nicht?

lieben Gruß,
simba

[Pit Bull]

Zitat von curd belesos

Pitti, was hältst du von meinem Vorschlag für S1/Z3+4

murmelndes Rauschen aus den Wellen klingt,
es steht die Luft – fast fällt das Atmen schwer.

Ja Zag, „murmelndes“ würde gehen – fügt sich auch super ins Metrum.

Ich finde „gedämpftes Rauschen“ auch recht passend, daher bin ich noch am Überlegen, für welche der Varianten ich letztlich plädiere.

Zitat von curd belesos

S4 hat für mich etwas Gewolltes, sie behagt mir nicht. Eventuell aber auch weil sich mir der Sinn nicht erschließt.

Dazu schau mal auf meinen Beitrag an simba, da erkläre ich den Hintergrund.

Zitat von simbaladung

Hallo, Pit, ich steh bei diesem Gedicht auch vor einem Rätsel. Sprachlich schöne Verse, aber worum geht es dir?

Deine Frage bezieht sich – wie auch Zag hinterfragt hat – auf Strophe 3, nehme ich an.

Der Schatten entsteht durch die Wanderung [den Stand] der Sonne, die erst hinter dem LyrIch steht, dann vor ihm – dadurch zieht das LyrIch den Schatten quasi hinter sich her ...

VG Pitti

[Ex Carina M.]

Hallo Pit,

ich hab auch darüber gegrübelt, was du wohl damit gemeint haben könntest und hatte schon vermutet die Schatten der Vergangenheit hätten dich verfolgt.
Zum Glück war's nur die Sonne.

Die Schatten werden wieder länger.
Einen sonnigen Tag für dich,
Carina

[Thing]

da das Meer immer rauscht, könnte mir gefallen:

das stete Rauschen.....

Und warum glüht nur ein Teil der Dünen?
Warum nicht "der Kamm der Dünen" oder so?

Insgesamt ein heißes und jetzt nicht mehr rätselhaftes Schatten-Gedicht, das mir sehr zusagt.

Herzlichen Gruß
von
Thing

[Pit Bull]

Zitat von Thing

da das Meer immer rauscht, könnte mir gefallen: das stete Rauschen.....
Und warum glüht nur ein Teil der Dünen? Warum nicht "der Kamm der Dünen" oder so?

Du hast mich überzeugt Thing - Deine Ideen passen zudem auch ins Metrik-Schema.

Zitat von Thing

Insgesamt ein heißes und jetzt nicht mehr rätselhaftes Schatten-Gedicht, das mir sehr zusagt.

Freut mich wirklich sehr.

Hier also die neue Fassung:

Der Kamm der Dünen glüht im heißen Wind
und goldne Fäden tanzen auf dem Meer.
Ein stetes Rauschen aus den Wellen klingt,
die Luft ist süß – fast fällt das Atmen schwer.

Ich laufe einsam durch den tiefen Sand -
er leuchtet hell, ist weiß wie Pulverschnee.
Mein Beutel ist gefüllt bis an den Rand
mit Muscheln aus der dunkelblauen See.

Dann seh ich einen Schatten hinter mir -
noch fern, doch er bekommt ganz sanft Kontur.
Er naht heran, verdunkelt das Revier,
und folgt dann schließlich mutig meiner Spur.

VG Pitti

[Thing]

Lieber Pit Bull,

aus gegebenem Anlass - dolle Erinnerungsmarken! -

kann ich jetzt endlich die vervollkommnete Fassung Deines Gedichts loben.
In meinen Augen ist es nun perfekt und wird zum Druck freigegeben!


Herzlichen Abendgruß
von
Thing

[Ilka-Maria]

... heiß, stetes Rauschen, süße Luft, schweres Atmen, einsam, weiß, Beutel gefüllt bis zum Rand, Schatten, Revier, folgt mutig der Spur ...

Das klingt unheimlich, bedrohlich und zwingend, als ob das LI auf sein Ende zuliefe. Spannend!

LG
Ilka

[curd belesos]

Zitat von Pit Bull

er leuchtet hell, ist weiß wie Pulverschnee.

Diese Zeile solltest du überdenken, bitte. Es erinnert sehr stark an einen gleichfarbigen Schimmel

LG Zag.

[Ilka-Maria]

Zitat von curd belesos

Diese Zeile solltest du überdenken, bitte. Es erinnert sehr stark an einen gleichfarbigen Schimmel

LG Zag.

Wieso?

Das ist keine Doppelung, sondern ein Vergleich. Kann man auch bei den Grimms lesen: rot wie Blut, weiß wie Schnee, schwarz wie Ebenholz.

[curd belesos]

Zitat von Ilka-Maria

Kann man auch bei den Grimms lesen

Was prosaisch machbar ist, gilt auch für Lyriker?

Ich laufe einsam durch den tiefen Wald -
er leuchtet dunkel, ist schwarz wie ein Rappe.

Ja, wenn ich es mit dem Rappen mache, überzeugt es mich.

Danke, Ilka-Maria.

Weitermachen Pit Bull

[Pit Bull]

Zitat von curd belesos

Weitermachen Pit Bull

Jau, mach ich

VG Pitti