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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 07.03.2011, 17:46   #1
männlich Crystaloser
 
Dabei seit: 02/2011
Ort: Nürnberg
Alter: 42
Beiträge: 143

Standard Bekenntnis eines Eunuchen

mal ein langes und schlechtes gedicht von mir. am rhythmus gäbe es noch viel zu feilen...


In meinem Kopf suhlen Schweine,
mein Herz ist ein dreckiges Buch,
Freunde habe ich keine,
ich bin ein Eunuch.
Mit anderen Worten: ein Loser,
und das ist die Wahrheit,
meiner Poesie und Prosa
stumpfsinnige Klarheit.

Ich such nicht mehr nach Liebe,
mir tut’s weh in den Lenden,
spüre einer Peitsche schwere Hiebe,
so werde ich verenden.
Verrecken in Einsamkeit,
während Kirchglocken läuten,
manche wird mich verdammen,
mancher jubeln aus Schadenfreude.

Alle sind schadenfroh,
sie lachen und tanzen,
ich versteck mich auf dem Klo,
wie eine kleine, hässliche Wanze.
Wie eine kleine, hässliche Fliege,
schmutzig und nervend,
mit einem Leben ohne Siege,
ewig scheiternd und lernend.

Doch bald ist mein Leben zu Ende
und mit ihm vielleicht auch der Schmerz,
mein ständiger Schmerz in den Lenden –
die Hoffnung erwärmt das Herz.
Noch ist nicht alles verloren,
so vielen geht’s auch schlecht,
niemand ist wirklich auserkoren
zu sein für immer ein Knecht.

Denn nichts hält bis in Ewigkeit,
hört man in unzähligen Liedern,
weder Beziehungen noch Einigkeit,
auch nicht Familien mit Kindern.
Nicht dieses ganze Sammelsurium,
und jeder von uns ist ein Teil davon
ein kleiner Fisch in einem riesigen Aquarium,
egal, ob Sklave oder auf dem Thron …

Doch ich merk, meine Schrift wird hastiger
wie die Spielzüge einer Mannschaft
am letzten Tabellenplatz der Bundésliga,
die zu gewinnen versucht krampfhaft.
Die sich zu retten versucht vergeblich,
worüber man hört keine Lieder,
denn jeder Loser ist nutzlos und entbehrlich
in dieser elenden Welt der Sieger.

So komm ich zum Schluss dieses Liedes
oder vielleicht eines Gedichts,
es heißt „Bekenntnis eines Eunuchen“,
der Hirnmüll eines Bösewichts.
Was immer ich denke und schreibe,
Zeit vergeht und die Nacht ist nah,
alles vergeht, nur die Schmerzen bleiben
und werden bleiben für immerdar.
Crystaloser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.03.2011, 19:06   #2
weiblich marlenja
 
Dabei seit: 11/2010
Beiträge: 3.204

Standard Du gefällst mir

Nur scheinst Du kein guter Verkäufer zu sein *lach*.

Zur letzten Zeile:

Gott sei dank
nicht der Schmerz
wird immerdar
bleiben

marlenja ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.03.2011, 22:58   #3
männlich Glasauge Bill
 
Dabei seit: 07/2007
Alter: 34
Beiträge: 494

Was erwartest/erhoffst du von uns?
Glasauge Bill ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.03.2011, 23:52   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Stimmt, das Gedicht ist schlecht - von vorn bis hinten. Aber dafür ist es irre komisch!
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2011, 20:32   #5
männlich Crystaloser
 
Dabei seit: 02/2011
Ort: Nürnberg
Alter: 42
Beiträge: 143

erstmal Danke für eure Meinungen!

Zitat:
das Gedicht ist schlecht - von vorn bis hinten
das erstickt meine potentielle Lernfrage "Was genau ist schlecht? Was kann man verbessern?" ein wenig im Keim. Da das gedicht aber schon etliche Jahre alt ist, habe ich vom heutigen Standpunkt aus einen genügend kritischen Blick darauf, um zu sagen, dass so ziemlcih alles zu verbessern wäre (Reim und Rhythmus, vor allem viel reichere Sprache, Wortwahl, erhebliche Kürzungen), wenns überhaupt noch was zu retten ist, denn was ist der Grundgedanke dieses Pseudogedichts? Gibt es ihn?
Einziges, was ich dazu sagen kann, dass ich es, gerade in einer chronischen Krankheit steckend, deren Ende ich nicht mehr sah, wirklich schnell, beinahe gedankenlos hingeschrieben habe, um die teils depressiven Gefühle loszulassen, und als solche Momentaufnahme ohne große Nachänderungen mehr dann auch gelten lassen wollte.
Mit einem Eunuchen hatte es ursprünglich nichts zu tun - "Bekenntnis eines Losers" - mit den Titel- und anderen Änderungen versuchte ich, das etwas zu Persönliche und damit für andere Irrellevante abzuschwächen. Wohl ein mißlungener Versuch.
Aber interessant, dass man es auch als komisch empfinden kann (dann eher unfreiwillig )
Crystaloser ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.03.2011, 20:35   #6
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.089

Natürlich ist die Komik unfreiwillig - wer könnte Dir denn Absicht unterstellen? Ich werde mir das Gedicht aber nochmal kritisch durchlesen.

Gruß
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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