Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Zeitgeschehen und Gesellschaft

Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 04.03.2011, 03:10   #1
männlich Sir Marillion
 
Benutzerbild von Sir Marillion
 
Dabei seit: 03/2011
Alter: 38
Beiträge: 2

Standard Ein 'Nichts' und 'Niemand' doch ein 'Alles' und 'Jeder'

Geworfen ins Unbekannte
Doch durch die Gläser der Leichtigkeit geleitet, ohne Weitsicht
Das Einfache und Farbenfrohe fühlend
Doch in einer Form, berauschend und komplex,
So dass es selbst die Weisen nicht erklären können

Es ist egal ob im wonnig vorgewärmten Nest der Ideale
Oder im kalten Kampflatz der Züchter, voller Fallen und tiefer Gruben
Denn die Illusion und die Verlockung des Lichts ist bereits gesäht
Und der Schatten des Verrats kommt auf flachen plumpen Füssen näher
Es gibt kein Entkommen vor ihnen, weder durch Schlaf noch durch Tanz


Leben im Unbekannten
Doch von des Meisters bekannten Wegen geleitet, ohne Weitsicht
Begleitet von wohligen Worten und Visionen von dem was kommt
Doch das verzerrte Scheusal wird wahrnehmbar, und auch der verführerische Duft des Lichts
Der Sommer hat begonnen, jetzt ist nicht die Zeit für Zweifel

Es ist egal wie tief die zynische Verbeugung geht, egal wie geschickt Ellbogen ausgewichen wird
Oder ob das Falsche bereitwillig aufgenommen und auf die Füsse der Mithäftlinge getreten wird
Denn gleich bleibt allen die Verarmung dessen was einst kostbar war
Und der farbig tiefe Teich wird langsam durch das grundlos seichte Zierbecken ersetzt
Viele baden jetzt in ersten Strahlen lieblicher Sorglosigkeit, doch der Preis wird für alle höher


Benebelt im Unbekannten
Doch schlafwandelnd und träumend von des Meisters süssen Wein geleitet, ohne Weitsicht
Brüchiger Zusammenhalt wurde ohne tiefe Bindung aufgebaut und fühlt sich unkomplett an
Doch das was dem Geist fehlt wird dem Fleisch eingeflösst
Das Verlangen und die Zweifel können nicht besiegt werden, aber betäubt

Es ist egal ob die Isolation dem Ekel vor den Stammesritualen vorgezogen wird
Oder ob der letzte Rest Herrlichkeit nun vorzeitig in des Meisters Humpen gegossen wird
Denn die Furcht vor morgen und die vergebliche Gier nach dessen Geschenken bleibt bestehn
Und der Verrat wird auf den entstellten Grimassen der Mithäftlinge endlich sichtbar
Der Meister dreht sich um und lacht


Erwacht im Unbekannten
Doch es ist dunkel und nur die Einsamkeit dient als Führer, ohne Weitsicht
Zu hören ist nichts als Lügen und zu fühlen ist nur eisige Kälte
Doch die Hoffnung und die Sehnsucht nach dem Licht und der warmen Hand bestehen weiter
Die Suche nach dem Mörder beginnt

Es ist egal welche Falle den Sturz verursacht hat und wie tief die Wunden sind
Oder ob das Verhängnis viel zu früh die Jagd nach Antworten verursacht hat
Denn aufwachen werden alle einmal und die Schlafenden und Tanzenden zu beneiden schmerzt
Und hassen werden sie die Wahrheit während sie des Meisters Werk verteidigen
Der Herbst endet, Hoffnung und Illusionen vom Licht verblassen


Sterben im Unbekannten
Doch es gibt keine Antwort zu ergründen, nur die Niederlage als einzigen Freund, voller Weitsicht
Demütige Selbsterkenntnis zeugt von einem Zustand weitaus stärker als Hass
Doch Selbst-Verstehen stösst auf Unverständnis und Angst Anderer
Verdammt dazu allein den Weg der herzlichen Rebellion zu gehen und zu scheitern

Es ist egal ob die moderne Halb-Existenz nicht ertragbar ist
Oder ob versucht wird mit einem Löffel einen faulig öligen Ozean auszulöffeln
Denn dessen ekle Boots-Insassen sind zu zahlreich und schon zu missgebildet
Und doch hat scheinbar niemand recht, oder ist besser als der Andere, nichts spielt eine Rolle
Also wird die Hoffnung mit mir untergehen, niemals vor mir...
Sir Marillion ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.03.2011, 10:21   #2
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Ich finde es nicht miserabel.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2011, 10:34   #3
männlich Glasauge Bill
 
Dabei seit: 07/2007
Alter: 34
Beiträge: 494

warum nicht?
Glasauge Bill ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2011, 13:27   #4
männlich Ex-Schamanski
abgemeldet
 
Dabei seit: 12/2010
Beiträge: 2.884

Man könnte bekritteln, daß hier eine ziemliche Lawine auf den Leser losgelassen wird und weniger eventuell mehr gewesen sein könnte. Aber der Schnee als solcher ist nicht schlecht.
Ex-Schamanski ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2011, 13:31   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Hochinteressant.
Aber was ist eim "Kampflatz"? Der Blaumann? Die Uniform, gleich wecher Art?
Aber ich troll mich gleich, bin etwas berauscht.

Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.03.2011, 17:12   #6
männlich Sir Marillion
 
Benutzerbild von Sir Marillion
 
Dabei seit: 03/2011
Alter: 38
Beiträge: 2

Danke für eure Antworten.
Nun...hmm...es ist so...ich kenn' mich mit der ganzen Dichtungs-Thematik eigentlich überhaupt nicht aus. Ist quasi mein erster Versuch und glaube ich hätte ein wenig Potenzial, deswegen ist es auch so viel auf einmal...hab einfach mal 'alles' zusammengefasst rausgehauen und hab' deswegen jetzt auch überhaupt gar nichts mehr zu erzählen, in Zukunft ; )
Mir persönlich gefällts ganz gut, auch, wenn es wie gesagt stilistisch miserabel sein sollte etc etc...hab' keine Ahnung, habs auch mittlerweile noch leicht verbessert...

Was den Inhalt betrifft muss man, um damit was anfangen zu können, glaube ich, eine ziemlich ''verbitterte'' Grundeinstellung haben denn es spiegelt meine Lebenseinstellung wider. Lebenseinstellungen sind ja bekanntlich individuell und somit ist nie alles jedem 100 % zugänglich...


Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Aber was ist ein "Kampflatz"? Der Blaumann? Die Uniform, gleich welcher Art?
Aber ich troll mich gleich, bin etwas berauscht.

Thing
Der Blaumann? Nein, nicht wirklich ^^
Also, um das ganze deutlich vereinfacht zusammenzufassen...Der Text hat ja quasi 5 Abschnitte. Die kann man grob so übersetzen:

Kindheit -> Schule -> Schule / Arbeit - > ''erwachsen werden'' / aufwachen -> über den Zweck des Lebens sinnieren / Leben oder Suizid

''Kampfplatz mit Fallen'' (Kindheit) kann man also als schlechtes Elternhaus, z B mit prügelnden Assis in muffiger Wohnung, interpretiern, oder/und die ''Fallen'' als Schicksalsschläge, wie Scheidungen, Tode etc.
''Vorgewärmtes Nest der Ideale'' hingegen als reiches Elternhaus wo man alles in den Arsch geschoben bekommt und es leicht hat, aber dafür vielleicht z B mit christlichem Gesülze der vornehmen Eltern manipuliert wird...was bekanntlich auch nicht immer toll ist.

Apropos Gesülze, tut mir leid hier so viel zu schwatzen, wen interessierts schon ; )
Sir Marillion ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Ein 'Nichts' und 'Niemand' doch ein 'Alles' und 'Jeder'



Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Alles und Nichts Blau-Licht Philosophisches und Nachdenkliches 0 29.08.2010 22:40
Alles und Nichts Deepeye Philosophisches und Nachdenkliches 1 24.06.2010 11:54
ich fühlte nichts, und doch wusste ich sam Gefühlte Momente und Emotionen 0 06.04.2009 23:21
Alles und Nichts. melkor Gefühlte Momente und Emotionen 0 26.08.2007 02:39
Nichts und Niemand Riif-Sa Düstere Welten und Abgründiges 4 07.06.2005 07:45


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.