Du

[Etwas]

'Du'





Über Marcus.





Ich sitze hier, denk an Dich und zwar mit Wut, Liebe, Hass, Eifersucht, Angst, im Bauch. Verzweiflung.
Tränen. Sie laufen mir über mein Gesicht. Und nur wegen Dir und das, was passiert ist, was eigentlich gar nicht passiert ist, was ich denke oder fühle. Ich zittere schon den ganzen Tag, seit dem Gespräch mit Fr. L., wenn ich an Dich denke. Daher auch ein Teil der Müdigkeit. Die Traurigkeit. Der wieder aufkeimende Selbsthass; die Selbstzerstörungswut auf mich.
Auch wenn Du nicht mehr hier wohnst – sondern Kilometer weit weg und trotzdem noch irgendwie in der Nähe... –, denk ich die ganze Zeit, ich könnte dich irgendwann mal sehen. Zufällig natürlich nur. Denn ich habe dich bisher nur zweimal „getroffen“; bei dem einen fuhrst Du mit dem Fahrrad mal wieder in einem Affenzahn wohin – auch wenn ich Dich nur von hinten sah, wusste ich, wer Du warst –, und beim anderen Mal, als ich mit B. und E. spazieren gegangen bin. Wie Du mich angesehen hast... nur weil ich mal anders, ein klein wenig freizügiger, angezogen war. Aber der Blick... hat mir seltsamerweise irgendwie gefallen – obwohl ich so etwas auf den Tod nicht ausstehen kann, so angeblickt zu werden.
Ebenso denk ich an Dich, wenn ich jemanden mit einem Kinn- bzw. Ziegenbart sehe. Du hast auch einen. Er steht dir so gut... Ich kann mich dir gar nicht ohne ihn vorstellen. Ich wüsste gern, wie es sich anfühlt, wenn ich Dich küssen dürfte/könnte. Ob es kitzeln würde oder einfach nur störend.
Es ist eigentlich masochistisch, sich so etwas mit Dir vorzustellen, aber manchmal kommen diese Gedanken einfach. Und ich kann sie nicht vertreiben – und ich will sie auch manchmal auch nicht vertreiben. Denn ich will einfach nur träumen dann, ... von Dir.

Marcus.



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Geschrieben am 12.Oktober 2006