Reisende

[kofski]

Die Luft wird knapp, nachdem ich rannte,
der Zug ist noch nicht auf dem Gleis.
Die Schienen locken, singen leis:
Hab Vorsicht an der Bahnsteigkante.

Die Luft ist dick, ich in der Menge
bemerke, ich bin unsichtbar,
schon wieder weg, noch gar nicht da.
Die Zeit verliert die Stundenlänge

und wenig später malt der Regen
mir nasse Sprossen ins Gesicht.
Er weint für mich. Ich weine nicht
und lasse mich vom Wind bewegen.

Als hier ein Augen-Blick uns bannte,
sang uns der Wind ein leises Lied.
Die Schienen singen ewig mit:
Hab Vorsicht an der Bahnsteigkante.

[Perry]

ja, Bahnsteige haben ein großes Stimmungspotential von Erwartungsfreude bis zum Abschiedsschnerz. Hier scheint es mir um eine wehmutsvolle Erinnerung an einen Abschied zu gehen, bei der dem Fahrenden vor allem "auf sich Acht zu geben" aufgetragen wurde.
Gern hinein gespürt und LG
Perry

[kofski]

Hallo Perry,
es geht in der Tat um einen Abschied und auch ein bisschen um Todessehnsucht. Auf sich selbst Acht zu geben ist in solchen Momenten sehr wichtig.
Danke fürs Lesen und Kommentieren,
LG

[Lizard]

Puh, Kofski.
Gelesen. Verstanden. Und voll getroffen.

Daher: Stille an der Bahnsteigkante.

Gruß
Lizard

[kofski]

Zitat von Lizard

Daher: Stille an der Bahnsteigkante.

Danke. Machen wir 'ne Schweigeminute.
.
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.
.
.
Ok, das reicht, jetzt geht das Leben weiter!
LG

[Lizard]

Bin dabei!

[kofski]

https://www.youtube.com/watch?v=-XQybKMXL-k

[Nöck]

Dein Gedicht zieht mich auf einen belebten Bahnhof irgendwo und ich sehe das LI eingekeilt in der Menschenmenge. Bahnhöfe führen ein Eigenleben, wo Schicksale und Gefühle sich zu einem dicken Knäuel verbinden. Abschiedsschmerz und Wiedersehensfreude liegen dicht beieinander.

Inspiriert durch deine Zeilen habe ich mein Archiv nach einem ähnlichen Gedicht durchforstet. Ich habe es überholt und werde es nach Karneval neu posten, vielleicht schaust du mal rein.

LG Nöck

[kofski]

Zitat von Nöck

Dein Gedicht zieht mich auf einen belebten Bahnhof irgendwo und ich sehe das LI eingekeilt in der Menschenmenge. Bahnhöfe führen ein Eigenleben, wo Schicksale und Gefühle sich zu einem dicken Knäuel verbinden. Abschiedsschmerz und Wiedersehensfreude liegen dicht beieinander.

Inspiriert durch deine Zeilen habe ich mein Archiv nach einem ähnlichen Gedicht durchforstet. Ich habe es überholt und werde es nach Karneval neu posten, vielleicht schaust du mal rein.
LG Nöck

Mache ich sehr gerne, Du kannst es ja dann hier im Thread verlinken, dann kopier ich das oben mit rein. Let's link!
LG