Reise

[Dyspoesie]

Reise


Und plötzlich: wo einst Licht noch war,
unbesungen, still und leise,
mit einem Mal 'ne Vogelschar,
nahm mich hinfort, auf eine Reise!

Hob mich empor zum Wolkenkleid,
das sich legte, um die Erde,
dunkler Stoff, Kummer und Leid,
auf dass ich wie die anderen werden.

Doch seh' ich's nun in weiter Ferne,
ein Sonnenstrahl entzweit das Grau,
über mir jetzt nur noch Sterne,
unter mir ein wenig Blau.

Wärme fängt mich, hüllt mich ein,
instinktiv lass ich mich fallen.
All' das war groß, nun scheinbar klein,
kehrt ein wie ich, in ew'ge Hallen.


Vergessen ist am nächsten Tag,
was einst war und kommen mag,
die Zeit steht still.

Die Liebe ich zu Grabe trag',
und ebenhölzern ist der Sarg,
in dem ich liegen will.