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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 30.08.2011, 23:17   #1
weiblich Isabel Seifried
 
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Dabei seit: 03/2011
Ort: Deutschland
Beiträge: 616

Standard Sommertod

Bunte, braune, rote Blätter
ziehen fort in stiller Nacht!
Welch ein farbenfrohes Wetter,
das aus tausend Sträuchern lacht,
das mich anhält, still zu werden,
dass mich, wenn der Sommer reift,
tausendfach in den Gebärden,
lehrt, was nur ein Greis begreift.

Wenn der Sommer welke wird,
wenn die bunten Blätter treiben,
allerorts, vom Wind verführt,
will ich nochmal stehenbleiben.

Will den Herbstwind jeden Abend
loben und die Nacht besehn!
Keine Trauer innehabend
kann der Sommer schlafen gehn...
Isabel Seifried ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2012, 12:51   #2
männlich Ayatollah
 
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Dabei seit: 12/2010
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Alter: 37
Beiträge: 735

Wie Thing bei einem anderen Gedicht von Dir bemerkte, ist es als wertvoll anzusehen, dass jemand wagt über den Tod zu dichten.

Was mich nachdenklich macht, sind die drei Punkte zum Schluss. Auch ich möchte ein Gedicht damit enden lassen, aber ich frage mich, ob es immer Sinn macht. Hier meine ich, müsste es nicht unbedingt sein, das Gedicht würde ohne sehr gut einklingen.
Ayatollah ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2012, 13:24   #3
Thing
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Halli Hallo, Isabel -

mir gefällt das auch, zumal der Herbst mir die liebste Jahreszeit ist.
Steht der Greis als Metapher für das Lebensalter, kann er stehenbleiben.
Andernfalls gefiele er mir nicht.
In Zeile 6 ist ein "s" zuviel.
Und statt "welke" würd ich schreiben welker.
"innehabend" - wers mag!
Die drei Pünktchen sind Ansichtssache.

Insgesamt in meinen Augen ein sehr schönes Spätherbstgedicht.

LG
Thing
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Alt 21.01.2012, 13:31   #4
weiblich Ilka-Maria
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Beiträge: 31.111

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
Und statt "welke" würd ich schreiben welker.
"innehabend" - wers mag!
Die drei Pünktchen sind Ansichtssache.
Schön formuliertes Gedicht. Was die Pünktchen angeht, schließe ich mich Ayatollah an: Sie sind überflüssig.

Ich finde "welke" passend, im Gegensatz zu "welker", denn der Sommer war ja bis zum Anbruch des Herbstes nicht welk, demnach kann es keine Steigerung geben - also lassen, wie es ist. Das Partizip "innehabend" klingt nicht schön, da will ich Thing ohne Vorbehalt zustimmen.

Das sind aber nur Kleinigkeiten, die sicherlich mit wenig Aufwand bearbeitet werden können.

LG
Ilka
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Alt 21.01.2012, 13:35   #5
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

So sei es.
Ich kannte bisher nur welk.*
Welke lediglich als Substantiv.
Ich laß mich sehr gern belehren!


LG!





* Die Blume wird welk.
Die welke Blume dürstet
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.01.2012, 13:44   #6
weiblich Ilka-Maria
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Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.111

Zitat:
Zitat von Thing Beitrag anzeigen
So sei es.
Ich kannte bisher nur welk.*
Welke lediglich als Substantiv.
Ich laß mich sehr gern belehren!


LG!





* Die Blume wird welk.
Die welke Blume dürstet
Ich sehe darin ein rein stilistisches Mittel, so wie man müd/müde, trüb/trübe, bös/böse, gerad/gerade usw. schreiben kann. Zugegeben: Diese poetische Nachklapp-"e" war früher gebräuchlicher und gilt heute als angestaubt, und ein Wort wie "welke" als Adverb ist gewiß gewohnheitsbedürftig. Vielleicht wäre es das Gedicht wert, über ein anderes Wort nachzudenken, das sich weniger sperrig liest, z.B. "wenn der Sommer müde (oder: schläfrig) wird ...".
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
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