Mutter bei Poetry.de

AndereDimension · 11.02.2012, 11:30

Mutter

Es war im Winter deiner Tage,
Bei dem Stumpf der toten Fichte,
Vater war nicht da, er fischte
Nach Freunden für ein Trinkgelage.
Da schlummerte in mir die Frage,
Jene, die mir oft entwischte,
Wenn ich zog vor die Gerichte,
Wo jedes Wort ein Pfeil der Klage.

Der Frühling legte tausend Brände,
Vögel, bunte Schmetterlinge,
Blumendüfte, schöne Dinge,
Ein Sonnendach und warme Wände.
Dein sorgenvoller Blick sprach Bände,
Fühlend wie es Dir erginge,
Löste ich auch jetzt die Schlinge
Und legte sie in Gottes Hände.

Thing · 11.02.2012, 11:44

Halli Hallo, AD -

mit diesem wunderschönen Gedicht (vor allem die beiden letzten Verse!) hast Du mir eine ganz besondere Freude bereitet!

LG
Thing

AndereDimension · 11.02.2012, 11:49

Hallo Thing

jemandem mit einem Gedicht eine Freude bereitet zu haben, ist wohl das schönste Kompliment das man bekommen kann.

Vielen Dank dafür!

Gruß, A.D.

gummibaum · 11.02.2012, 17:25

"Es war im Winter deiner Tage...dein sorgenvoller Blick sprach Bände." Noch einmal löst der Sohn -mitten im herrlichen Frühling- die Schlinge vom Hals der Mutter, um sie an Gott zu übergeben. Später wird er die Frage, die jetzt in ihm "schlummert", vor Gericht aussprechen. Ungewollt, aber von Schmerz getrieben: die Frage nach der Schuld des Vaters...

Ein sehr vieltönig sprechendes Gedicht! LG gummibaum

Jeronimo · 11.02.2012, 18:13

Hallo AndereDimension,

mir hast Du auch eine Freude bereitet. Ein herrliches Gedicht!

Jeronimo

AndereDimension · 13.02.2012, 16:20

Hallo Gummibaum und Jeronimo

vielen Dank für euer positives Feedback!

Gruß, A.D.

11.02.2012, 11:30	#1
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	Mutter Mutter Es war im Winter deiner Tage, Bei dem Stumpf der toten Fichte, Vater war nicht da, er fischte Nach Freunden für ein Trinkgelage. Da schlummerte in mir die Frage, Jene, die mir oft entwischte, Wenn ich zog vor die Gerichte, Wo jedes Wort ein Pfeil der Klage. Der Frühling legte tausend Brände, Vögel, bunte Schmetterlinge, Blumendüfte, schöne Dinge, Ein Sonnendach und warme Wände. Dein sorgenvoller Blick sprach Bände, Fühlend wie es Dir erginge, Löste ich auch jetzt die Schlinge Und legte sie in Gottes Hände.

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11.02.2012, 11:44	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, AD - mit diesem wunderschönen Gedicht (vor allem die beiden letzten Verse!) hast Du mir eine ganz besondere Freude bereitet! LG Thing

11.02.2012, 11:49	#3
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Thing jemandem mit einem Gedicht eine Freude bereitet zu haben, ist wohl das schönste Kompliment das man bekommen kann. Vielen Dank dafür! Gruß, A.D.

11.02.2012, 17:25	#4
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	"Es war im Winter deiner Tage...dein sorgenvoller Blick sprach Bände." Noch einmal löst der Sohn -mitten im herrlichen Frühling- die Schlinge vom Hals der Mutter, um sie an Gott zu übergeben. Später wird er die Frage, die jetzt in ihm "schlummert", vor Gericht aussprechen. Ungewollt, aber von Schmerz getrieben: die Frage nach der Schuld des Vaters... Ein sehr vieltönig sprechendes Gedicht! LG gummibaum

11.02.2012, 18:13	#5
Jeronimo gesperrt Dabei seit: 10/2011 Alter: 70 Beiträge: 4.237 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo AndereDimension, mir hast Du auch eine Freude bereitet. Ein herrliches Gedicht! Jeronimo

13.02.2012, 16:20	#6
AndereDimension Dabei seit: 06/2009 Beiträge: 3.325 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hallo Gummibaum und Jeronimo vielen Dank für euer positives Feedback! Gruß, A.D.