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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 21.12.2007, 11:40   #1
Thorbald
 
Dabei seit: 11/2007
Beiträge: 59

Standard Mehr als ein Unwetter

Mehr als ein Unwetter

Mit freiem Geist
stehe ich inmitten des
stillen Auges eines
tobenden Sturms.

Tonnenschwer
sind Gedanken und Gefühle,
die federleicht
wie beschriebene Blätter
in Sinne atmender Luft
herum wirbeln.

Dann wird die
Ruhe lauter.

Der Sog erfasst mich mit
der charakteristischen Flut
des Unvermeidlichen
und schleudert mich gegen
fliegende Gewichte.

Bekannte Welt
ertrinkt.
Thorbald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2007, 12:18   #2
violett_cherry
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 114

Hallo Thorbald,

auch wenn mir dein Text inhaltlich leider nicht zusagt hier einige Anmerkungen:

Mit freiem Geist
stehe ich inmitten des
stillen Auges eines
tobenden Sturmes.

//Seit wann hat ein tobender Sturm ein stilles Auge? In diesem Sinne ist Sturm vielleicht auch einfach nur die falsche Wortwahl.

Tonnenschwer
sind Gedanken und Gefühle,
die federleicht
wie beschriebene Blätter
im Sinne atmender Luft
herum wirbeln.

//Ähm wie jetzt, tonnenschwer und doch federleicht herumwirbelnd?

[...]

Der Sog erfasst mich
mit der charakteristischen Flut
des Unvermeidlichen
und schleudert mich gegen
fliegende Gewichte.

Naja, irgendwie fällt mir eine gute und konstruktive Kritik recht schwer, aber dein Gedicht wirkt auf mich recht unausgereift widersprüchlich und fast schon banal, nichtssagend.

Trotzdem liebe Grüße,
Violett
violett_cherry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2007, 12:56   #3
Thorbald
 
Dabei seit: 11/2007
Beiträge: 59

Hallo violett!

"Mit freiem Geist
stehe ich inmitten des
stillen Auge eines
tobenden Sturmes."

Das Zentrum eines Sturmes wird oft als sein Auge bezeichnet. Dort ist es normalerweise relativ ruhig. Ich hätte z.B. auch "Orkan" nehmen können, was aber heute eigentlich nur noch die Windstärke bezeichnet. Sturm ist ein Oberbegriff.

"Tonnenschwer
sind Gedanken und Gefühle,
die federleicht
wie beschriebene Blätter
in Sinne atmender Luft
herum wirbeln."

Die Gedanken und Gefühle selbst sind tonnenschwer, aber ein ordentlicher Sturm kann auch Autos wie Strohhalme durch die Luft fliegen lassen. Daher "federleicht".

"in Sinne atmender Luft" - in der Sinne atmenden Luft, also kein "im"


Ich hoffe, der Text erscheint dir jetzt nicht mehr so banal und widersprüchlich und dir fällt die Interpretation jetzt leichter.

Auch dir liebe Grüsse und danke dür dein Kommentar!

Thorbald
Thorbald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2007, 12:58   #4
Chryss
 
Dabei seit: 12/2007
Beiträge: 19

Hallo Thorbald,

ein wirklich schönes Stück Text, ist genau mein Ding. Die scheinbaren Gegensätze die sich gegenseitig Ausschließen und doch ein farbiges Bild vor meinem Auge entstehen lassen. Verstärkend ihre Wirkung immer weiter führen, wenn man zum zweiten oder dritten Mal liest.
Anmerkungen zum Text habe ich dennoch.

Mit freiem Geist
stehe ich inmitten des
stillen Auge eines
tobenden Sturmes.

An dieser Stelle würde ich Auges schreiben. Ich glaube das Genitiv verlangt es hier: Ich stehe inmitten des Auges.

Tonnenschwer
sind Gedanken und Gefühle,
die federleicht
wie beschriebene Blätter
in Sinne atmender Luft
herum wirbeln.

Hier würde ich es so ausdrücken wollen:

Tonnenschwere Gedanken und Gefühle,
die federleicht,
wie beschriebene Blätter,
im Sinne atmender Luft
herum wirbeln.

Ich denke dass hier auf jeden Fall: "im Sinne" der passendere Ausdruck wäre.
Edit:
Letztlich Deine Entscheidung.

Der Rest überzeugt mich, allerdings habe ich Schwierigkeiten das ganze als einen Satz zu lesen, so ganz ohne Komma. Kann ich aber mit leben.

Danke, ein schöner Text, hab ich gern gelesen.
Chryss ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2007, 13:15   #5
violett_cherry
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 114

@Thorbald

Okay, von der Sturmdefinition lasse ich mich gern überzeugen, auch wenn ich mit diesem Wort wahrscheinlich eine andere Art Sturm assoziiere, macht aber nix. Und zu den tonnenschweren federleichten Gefühlen, ich weiß schon wie du diesen Zusammenhang meinst, aber leider folgen die Worte für meinen Geschmack etwas zu eng aufeinander.
"In Sinne atmender Luft", hmm, damit kann ich mich trotz deiner Erklärung nicht anfreunden.
Letztendlich ist es dein Text, und er möchte sicherlich nicht den Anspruch erheben jedem zu gefallen . Trotzdem danke für deine Antwort.

@Chryss

Die Anmerkungen "Auges" und "im Sinne" habe ich auch schon gemacht, aber das nächste Mal werde ich sie fett statt kursiv hervorheben .

LG,
Violett
violett_cherry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2007, 13:31   #6
Thorbald
 
Dabei seit: 11/2007
Beiträge: 59

Hallo Chryss!

Mit der Grammatik hast du natürlich recht. Ich habe es allerdings ein wenig anders gelöst, da sich der Satz sonst nicht mehr so gut anhört (Auges - Sturmes). Siehe oben.

Deine Alternative zur zweiten Strophe habe ich mir überlegt, aber meine Version gefällt mir persönlich besser.

"in Sinne atmender Luft"

Hier will ich ausdrücken, dass die Luft (als Bestandteil des Sturms) die Sinne (also Hören, Sehen, etc.) atmet, also aufsaugt oder verschluckt. Daher muss hier "in" stehen.

Das mit den Kommata habe ich mir am Anfang auch überlegt. Aber ich finde, da sich der Text so schneller und auch härter liest, unterstützt es so mehr den Inhalt.

Dir vielen Dank für dein Kommentar! Schön, dass es dir gefallen hat.



@violett: Oh, das "Auges" habe ich wirklich übersehen, tut mir leid.
Das mit dem "in Sinne atmender Luft" habe ich auch gerade nochmal etwas deutlicher Chryss erklärt. Schau doch mal, ob es jetzt besser passt.
Schade, dass dir das mit dem "tonnenschwer" und "federleicht" nicht zusagt, aber es stimmt schon, liegt alles im Auge des Betrachters.

Euch Beiden liebe Grüsse,

Thorbald
Thorbald ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.12.2007, 13:36   #7
Chryss
 
Dabei seit: 12/2007
Beiträge: 19

@violett
Sorry, you are to fast for me ...
Wenn man kein DSL hat, schreibt man nicht online, wenn man nicht muß!
Chryss ist offline   Mit Zitat antworten
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