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Alt 10.11.2019, 20:12   #1
weiblich Mondfuchs
 
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Standard Vor Mitternacht

Hallo :)
Ich bin neu hier und dachte, ich stelle jetzt einfach mal etwas rein. Es ist eine kurze Geschichte mit sehr persönlichem Hintergrund. Verzeiht mir stilistische Verbrechen, ich bin erst 17 Jahre alt, schreibe also noch nicht so lang und bin gerne bereit, zu lernen.
Über Verbesserungsvorschläge freue ich mich, besonders, wenn ihr konkrete Textstellen angebt.



Vor Mitternacht
Eine fast wahre Geschichte

Der Grabstein ist schwarz. Hätte ich ihn aussuchen dürfen, ich hätte ihn nicht schwarz gemacht. Schwarz ist leblos. Schwarz ist die Dunkelheit. Schwarz ist Nacht. Nacht wie die, die um mich ist. Überall um mich. Eine dicke, schleierige schwarze Nacht, die über dem Friedhof hängt, sich auf meine Haut klebt, kalt ist. Kalter Nebel steigt in den Himmel. Es ist als würden die Rauchschwaden, die über meine nackten Arme streichen, testen, ob noch Leben in mir ist.
Kurz vor Mitternacht.
Die Umrisse des schwarzen Steins verschwimmen mit dieser kühlen, drückenden Nacht. Schwarz so leblos. Schwarz so Dunkelheit. Schwarz so Nacht. Und er war Tag. Seine Augen waren Tag, seine Stimme war Tag und sein ganzes Gesicht war mir so zittrig warm wie eine Kerze am Weihnachtsabend. Vor einem Sommer noch war sein Gesicht so. Mehr warm als zittrig. Lebhaft. Die jungen Augen in dem alten Gesicht, die Lachfalten um sie herum. Der gräuliche Haaransatz, das weiche Kinn. Im April.
Dann kam der Mai. Und der Juni. Und der Juli. Sogar der August. Ein ganzer Sommer. Und da war Hoffnung. Da war Nicht-Verstehen. Da war Glauben. In mir. Nicht in ihnen. Aber in mir. Niemand hat mir je gesagt, dass man loslassen muss. Niemand bringt je bei, wie das geht – loslassen. Die Dunkelheit kommt immer. Meist langsam, wie in meinem Falle. Aber niemals ohne Schock und Leid – ihre Schwestern.
Einen Sommer lang nicht gesehen. Gehofft, geglaubt. Was soll ein Kind auch tun als glauben? Ich war ein Kind. Seine Augen, sein ganzes Gesicht, auch sein Lachen waren gut. Gute Menschen sterben nicht. Das glauben Kinder. Gute Menschen sterben nicht. Aber Güte und Unschuld sind dem Tod nichts wert.
Der einunddreißigste August.



Es ist ein warmer August gewesen. Der letzte Tag, den er in diesem Zimmer verbringen sollte. Dann wollte er nach Hause kommen. Zu uns. Bei uns sein, mit uns feiern. Das Leben feiern. Das dachte ich. Ich war ein Kind. Und gute Menschen sterben nicht.
Wir kamen an der Tür an, öffneten, jemand blickte uns entgegen. Jemand unbekannt vertrautes. War er das? Augen so müde und gelb. Ein Lächeln – ängstlich, unecht. Schock in mir. Lächeln außerhalb. War er das? Die Mutter sagte, er sähe gut aus. Gut. Gut? Ich schluckte. Dürre Arme und Beine, hervorgetretene Augen, merkwürdig aufgeblähter Bauch. Er konnte kaum sprechen, es schien ihn zu schmerzen und ich sah in diesen Augen, wie viel Mut es ihn kostete, mir so entgegenzusehen. Mir. Meinem Bruder. Ich musste mich zwingen ihn anzusehen.


Ich balle die Fäuste. Feige bin ich. So feige.

Ja, ich musste mich zwingen, ihn anzusehen. Im Augenwinkel eine Träne. Nein. So wollte ich ihn nicht in Erinnerung behalten. Das war nicht er. Mehr zittrig als warm. Dieser Anblick zeigte so viel, was ich verloren hatte. So viel, was er verloren hatte. So viel Leben, das in wenigen Monaten dahingegangen war. Und er hatte sich nicht einmal verabschiedet.

Ich stehe. Weine. Ich weine. Endlich. Seit jenem Tag habe ich nicht mehr geweint. Da war nur Leere. Tiefe, endlose Nacht. Die Tage waren endlos sinnlos. Tief und endlos und sinnlos. Wie hätte ich weinen können? Wie hätte ich ihm zeigen können, dass er mich schockiert hatte? Es war genauso unmöglich wie zu lächeln. Ein Lächeln wäre Verrat an ihm gewesen. Es gab nichts zu belächeln außer die verfluchte Grausamkeit dieser Erde, ihn mir wegzunehmen. Niemand bringt einem je bei wie das geht – loslassen.
Ich weine. Mein Körper vom stummen Schluchzen geschüttelt. Schnappen nach Luft, die nicht kommen will. Alle Luft mit ihm gegangen.
Warum schwarz?



Schmerz. Ich will mich auf den Boden werfen, die Hände auf meine Brust gedrückt, weil sich meine Gedärme verkrampften. Schreien will ich. In die Stummheit dieser beschissenen Welt hinein. Wimmern, schlagen, kreischen, schreien. Irgendetwas tun. Irgendetwas. Nur... irgendwas.
Jedes Atmen schmerzt. Da ist kein Platz in meiner Brust für Luft.
Kurz nach Mitternacht.
Ich strecke die Finger aus. Nach seinem Stein, nach ihm. Ihm die Hand reichen. Schon wieder. Wie jeden Abend. Abschied nehmen. Aber diesmal weine ich.
Der Stein ist kühl. Wie meine Finger. Meine Wangen. Meine Tränen. Ich will atmen. Aber ich kann nicht.


Dann ist er da. Plötzlich. Der Regen. Ein Tropfen tippt mir auf die Stirn. Er läuft meine Schläfe entlang, streichelt meine Wange. Wie er früher. Ich schmiege mich an seine Regenfinger, hebe den Blick.
Der Nebel ist verschwunden. Tiefe, schwarze Nacht gegangen. Ruhige Nacht jetzt. Erster Morgenschimmer. Eine Mondsichel. Silbern. Und Sterne. Silbern. Einer heller als die anderen. Einer lächelnd und zwinkernd. Mein Schluchzen versiegt.
Ich sehe ihn. Vielleicht zum ersten mal in meinem Leben sehe ich dich. Die letzten Tränen sind nicht mehr von dem Regen zu unterscheiden, den du mir schickst.

Ich lächle.
Kurz nach Mitternacht. Erster Oktober. Dieser endlose September endlich zuende.
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Alt 10.11.2019, 21:32   #2
männlich Ex-Ralfchen
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hallo und servus -

willkommen in poetry. ganz kurz zum abs.1:

Zitat:
Der Grabstein ist schwarz. Hätte ich ihn aussuchen dürfen, hätte ich Schwarz nicht gewählt. Es ist leblos, wie die Dunkelheit der Nacht die mich umgibt. Sie hängt dicht über dem Friedhof und klebt geradezu an meiner Haut. Kalter Nebel steigt zum Himmel. Es ist, als würden die trüben Schwaden über meine nackten Arme gleiten, nur um Leben in mir zu finden.
da ist einfach in abs.1 viel zu viel schwarz. also streich die nächte. abgesehen davon passt die metapher mit nebel der leben sucht 0,00. ich liess die stehen. der text braucht eine frontal-reduktion und überarbeitung. viel glück und

gute nacht
r
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Alt 10.11.2019, 22:21   #3
männlich dr.Frankenstein
 
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Moin.
Nebel ist doch der Dampf von Hels Kessel.
(Aber du kennst ja nur den Christenmüll aus Miami)

Ich find den Text gut.
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Alt 10.11.2019, 22:33   #4
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen
Moin.
Nebel ist doch der Dampf von Hels Kessel.
(Aber du kennst ja nur den Christenmüll aus Miami)

Ich find den Text gut.
was ist hel? und christenmüll aus miami? du schreibst einen schmarrn als wärst du schon wieder auf crystal M. bist du davon noch immer nicht los?

na ja geschmäcker sind verschieden. aber auch eine gewisse vorstellung von text-qualität. und du bist da offenbar im grundschul-klasse-drei-niveau stecken geblieben, franky. hast ja auch nur das taferlklassler-doktorat im gustav-gans bewerb gewonnen. aber mach dir nix draus die meisten menschen bewegen sich nicht weiter und sterben dann nur so vor sich hin.
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Alt 11.11.2019, 01:17   #5
männlich dr.Frankenstein
 
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Meinst du mit den meisten Menschen dich?

Siehst du, ich wusste das du Nebelheim nicht kennst als alter Amifreund, die sind einfach verblödet, in ihrem Niveau, was sie auf die Welt verbreiten.

In der 3. Klasse bin ich ja ungefähr 10 Jahre. Das bedeutet ich habe mein ganzes Gehirn vernetzt und bin noch nicht in den beschränkten Geist geriffelt, daß ist das schönste Kompliment das du mir machen kannst.
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Alt 11.11.2019, 01:42   #6
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen
Meinst du mit den meisten Menschen dich?
na ja wie du es liest, soll es dir behalten bleiben franky. ich gehöre nicht zu den meisten menschen. ich bin in jeder beziehung - dank meines vertrages mit Luzifer - eine luxuriös gehobene persona. aber mach dir keinen kopf. auch ein einzelraum in H4 kann schönheiten versteckt bereit halten. anamolie hat mir das ausreichend geschildert. und der typ ist einer der wirklich begnadeten der deutschen sprache. aber n.d.t.: ich verstehe die verlorenen einer gesellschaft. man muss sie halten um revolutionen zu vermeiden.

aber das hat alles nichts mit diesem karambolierend schlechten text zu tun, den du mit deinem niveau als gut bezeichnest.

gute nacht
r
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Alt 11.11.2019, 01:54   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Mondfuchs Beitrag anzeigen
Verzeiht mir stilistische Verbrechen, ich bin erst 17 Jahre alt, schreibe also noch nicht so lang und bin gerne bereit, zu lernen.
Über Verbesserungsvorschläge freue ich mich, besonders, wenn ihr konkrete Textstellen angebt.
Willkommen bei Poetry, Mondfuchs.

Für dein jugendliches Alter und deine offensichtlich geringen Kenntnisse in literarischem Schreiben hast du dir eine der schwierigsten Disziplinenen ausgesucht, nämlich die Schilderung einer tiefen depressiven Verstimmung nach einem Verlust, die durch Trauer aufgearbeitet werden muss. Das Beschreiben psychischer Zustände macht selbst ausgebufften Profis oft Probleme. Um dem Leser Gefühle zu übermitteln, ohne dass der Text banal wirkt, greifen sie auf Metaphern zurück, die möglichst nicht abgedroschen sind.

Wie Ralfchen schreibt, gibt es im ersten Absatz viel Schwarz. Du hast diese Wiederholungen wahrscheinlich als Verstärkung für das Gefühl des erzählenden Ich eingesetzt, aber mit solchen Stilmitteln muss man vorsichtig sein, weil sie schnell langweilig anmuten. Außerdem wirfst du indirekt eine Frage beim Leser auf, nämlich: Wenn das erzählende Ich den Grabstein nicht in Schwarz gewählt hätte, in welcher Farbe dann? Und mit welcher Begründung?

Ich belasse es bei dieser Stellungnahme, statt auf den ganzen Text einzugehen, denn ich glaube, das ist für den Anfang genügend Anstoß, um ihn noch einmal kritisch durchzugehen.

@Ralfchen und Franky
Wenn ihr beiden zum Text nichts mehr beizutragen habt, sondern euch mehr für euren IQ und eure CVs interessiert, solltet ihr das per PN erledigen.
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Alt 11.11.2019, 02:00   #8
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
@Ralfchen und Franky
Wenn ihr beiden zum Text nichts mehr beizutragen habt, sondern euch mehr für euren IQ und eure CVs interessiert, solltet ihr das per PN erledigen.
hab ich franky zuletzt auch gebeten, wie du gesehen hast. ich habe einfach nur gefunden, dass es für ambitionierte neue menschen in poetry eine technisch-erziehende katastrophe ist, derartige texte einfach + flach ALS GUT zu empfinden, wenn dieser lichtjahre davon entfernt ist. das hilft jungen ambitionierten schreiberInnen 0,00. und auf das war meine diskussion gerichtet.

gute nacht
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Alt 11.11.2019, 21:57   #9
weiblich Mondfuchs
 
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Ich danke sehr für die Rückmeldungen

Das mit dem Schwarz sehe ich definitiv ein, diesen Punkt werde ich überdenken und umformulieren. Ohnehin ist der Text ein erster Entwurf gewesen und von der Vorstellung, gut zu schreiben, bin ich auch weit entfernt. Ich werde ihn erstmal ein bisschen liegen lassen, um ihn in ein paar Tagen noch einmal unvoreingenommener betrachten zu können.

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria
Außerdem wirfst du indirekt eine Frage beim Leser auf, nämlich: Wenn das erzählende Ich den Grabstein nicht in Schwarz gewählt hätte, in welcher Farbe dann? Und mit welcher Begründung?
Hierzu mal eine Frage, die vielleicht naiv ist. Aber ich bin jung und darf das Ist es denn im Allgemeinen eine schlechte Sache, wenn man beim Leser Fragen aufwirft? Also ich persönlich würde das nicht so sehen, allerdings tendiere ich ohnehin dazu allzu lange über Texte und eigentlich alle Dinge zu grübeln. Wenn ein Text beim Lesen keine Frage aufwirft, warum sollte ich ihn denn dann lesen? Dann denke ich doch hinterher gar nicht über das Gelesene nach, oder?

Vielleicht könnt ihr mich erleuchten

Liebe Grüße
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Alt 11.11.2019, 22:57   #10
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servus MF -

was Ilka meint ist dass der leser keine ahnung hat was du eigentlich für eine farbe gewollte hättest. das hättest du so lösen können:

Zitat:

Der Grabstein ist schwarz. Hätte ich ihn aussuchen dürfen, würde ich rosa Marmor gewählt haben. So ist er leblos, wie die Dunkelheit der Nacht die mich umgibt. Sie hängt dicht über dem Friedhof und klebt geradezu an meiner Haut. Kalter Nebel steigt zum Himmel. Es ist, als würden die trüben Schwaden über meine nackten Arme gleiten, nur um Leben in mir zu finden.
vlg
r
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Alt 11.11.2019, 23:49   #11
weiblich Mondfuchs
 
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Hallo,
danke, jetzt hab ichs denke ich kapiert

Schönen Abend noch
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Alt 12.11.2019, 01:29   #12
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zum thema schwarz noch ein kurzes ps mit einer langen geschichte zu schwarz:

https://www.nytimes.com/2019/11/11/s...s-animals.html


good reading and

nighty
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Alt 12.11.2019, 08:47   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
was Ilka meint ist dass der leser keine ahnung hat was du eigentlich für eine farbe gewollte hättest.
Noch etwas genauer: Du schilderst einen inneren Wunsch des erzählenden Ich, und je mehr der Leser darüber erfährt, desto farbiger und erfassbarer wird ein Teil der Persönlichkit dieser Figur. In einer Kurzgeschichte muss man das natürlich nicht bis zur Erschöpfung treiben, dazu eignet sich besser die Novelle oder der Roman. Man muss eben das richtige Maß treffen, was für den Leser interessant bleibt und ab wann es langweilig wird.
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Alt 12.11.2019, 19:50   #14
männlich Eisenvorhang
 
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Zitat:
Zitat von dr.Frankenstein Beitrag anzeigen
Meinst du mit den meisten Menschen dich?

Siehst du, ich wusste das du Nebelheim nicht kennst als alter Amifreund, die sind einfach verblödet, in ihrem Niveau, was sie auf die Welt verbreiten.

In der 3. Klasse bin ich ja ungefähr 10 Jahre. Das bedeutet ich habe mein ganzes Gehirn vernetzt und bin noch nicht in den beschränkten Geist geriffelt, daß ist das schönste Kompliment das du mir machen kannst.
Erstklassiger Kommentar, ich muss feiern!

Zum Text schreibe ich später noch etwas. Ich komme einfach nicht vom Forum los. Gut jetzt.

Ilka, hast du das Editieren auf 12 Stundenbasis belassen oder wieder auf sechs Stunden reguliert?
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Alt 12.11.2019, 20:02   #15
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Eisenvorhang Beitrag anzeigen
Ilka, hast du das Editieren auf 12 Stundenbasis belassen oder wieder auf sechs Stunden reguliert?
Nein, es hat sich nichts geändert. Die 12-Stundenregelung war ein allgemeiner Kompromiss, der nach wie vor besteht.
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Alt 12.11.2019, 21:18   #16
weiblich Mondfuchs
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Noch etwas genauer: Du schilderst einen inneren Wunsch des erzählenden Ich, und je mehr der Leser darüber erfährt, desto farbiger und erfassbarer wird ein Teil der Persönlichkit dieser Figur. In einer Kurzgeschichte muss man das natürlich nicht bis zur Erschöpfung treiben, dazu eignet sich besser die Novelle oder der Roman. Man muss eben das richtige Maß treffen, was für den Leser interessant bleibt und ab wann es langweilig wird.
Hm, okay. Klingt plausibel Danke für die genauere Erklärung und schönen Abend noch!
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Alt 12.11.2019, 22:23   #17
männlich Eisenvorhang
 
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"Eine fast wahre Geschichte"

Damit hast du meine Neugier geweckt und ist ein super Detail, um mich als Leser zu locken.
Ich will ja wissen, was fakt ist.

Eine Kritik hätte ich auch. Es ist immer gut die Gedanken fließen zu lassen.
Du unterbrichst oft Sätze in ihrem Fluss, wie ich finde und du verwendest viel zu viele Adjektive.


Eine dicke, schleierige schwarze Nacht, die über dem Friedhof hängt, sich auf meine Haut klebt und (ist) kalt ist.

Kalter Nebel (Ist Nebel kalt oder die Außentemperatur? Die Nacht ist per se schwarz, weil Nacht nunmal nicht hell wie der Tag ist. Viel Doppelmoppel!)

Kurz vor Mitternacht.

Die Umrisse des schwarzen Steins verschwimmen mit dieser kühlen, drückenden Nacht.

(Dass die Nacht drückend, schwarz und kühl war, hast du bereits mehrfach geschrieben. Vermeide Wiederholungen. Außerdem ist ein Stein in der Nacht automatisch schwarz respektive abgedunkelt)

Schwarz so leblos. Schwarz so Dunkelheit. Schwarz so Nacht. Und er war Tag.
(Wer ist er? Schwarz so leblos? Schwarz so Dunkelheit? Was willst du damit sagen?) Weg damit!

Seine Augen waren Tag, seine Stimme war Tag und sein ganzes Gesicht war mir so zittrig warm wie eine Kerze am Weihnachtsabend.

(Meinst du die Kerze oder den Docht der Kerze, weil die Kerze an sich ja nicht zittern kann, sondern nur das Schimmern des Lichtes der Kerze. Augen können nicht der Tag sein. Hier müsstest du die Metapher umgestalten, in dem beispielsweise schreibst, dass dich seine Augen an einen Tag erinnern, weil... Weil so sagst du nur aus, dass seine Augen ein Tag waren - und das ergibt so gut wie keinen Sinn)

Vor einem Sommer noch war sein Gesicht so.
(Wieder "So") Hör bitte mit dem "so" auf!

Mehr warm als zittrig.
(Und wieder zittrig)
Lebhaft. Die jungen Augen in dem alten Gesicht, die Lachfalten um sie herum.
(Was taten die Lachfalten mit dem alten Gesicht? "Um sie herum" ist kein guter Ausdruck - ein gehobener Ausdruck wäre "in dem greisen Gesicht" Wortwahl überdenken, obwohl "greisen" hier nicht zwingend passen würde)

Der gräuliche Haaransatz, das weiche Kinn. Im April.
(Was ist im April? Sein weiches Kinn und der Haarsatz, den hat er im April?)

Beziehe die Kritik auf alles Weitere.
Verstehe wie Füllwörter funktionieren, wo sie sinnvoll sein können und wo du sie vermeiden solltest. Stattdessen denke darüber nach, wie man Sätze so schreibt, dass sie fließend anmuten mit weniger Zäsuren (Pausen) beim Lesefluss.

Dann schreibst du längerer Sätze und darauf folgen kurze und abgehakte Gedanken. Dass ist nicht falsch, muss aber ins Gesamtbild passen, was es in dem Fall nicht tut. Hier wäre der Begriff "Stil" eine erste interessante Richtung. Stelle Dir die Frage, wie du schreiben willst und finde heraus wer du als Autor sein willst.

Als Anregung: Wenn die Nacht so komisch war, lang, schwer... Dann denk mal nach, ob du mit einer adäquaten Form, den Inhalt bestärken kannst, in dem deine Sätze länger werden (Aber immer sehr einfach im Ausdruck! Keiner will eine Geschichte lesen, die niemand versteht! Wenn ein Kind dein Werk versteht, ist das 1A!)

Gutes Gelingen!


vlg

EV
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Alt 15.11.2019, 21:54   #18
weiblich Mondfuchs
 
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Ich danke für die ausführliche Kritik!
Das mit den Adjektiven hat mir eine Freundin auch schon so bestätigt.
Ich meine die Kerzenflamme.
Das so ist bereits gestrichen, es war ja ein unbearbeiteter Entwurf.

Teilweise sind Zäsuren erwünscht, teilweise nicht, werde ich drüber gucken.

Zitat:
Hier wäre der Begriff "Stil" eine erste interessante Richtung. Stelle Dir die Frage, wie du schreiben willst und finde heraus wer du als Autor sein willst.
Uff, das ist momentan etwas schwer. Ich weiß nicht, ob man in dieser Phase - kurz vorm Abi, mit 17, wenn man bald ausziehen will, in eine andere Stadt gehen wird und alles im Begriff ist, sich zu ändern - überaupt wissen kann, wer man ist. Ich glaube, ich habe momentan da nicht so richtig eine Ahnung und in dem ganzen Stress auch nur abends mal ne halbe Stunde, darüber nachzudenken Hoffe, das wird sich noch finden.

Liebe Grüße und schönen Abend
Mondfuchs ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2019, 00:59   #19
männlich Ex-Ralfchen
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na ja - zerbrich dir darüber nicht den kopf. du bist hier immer willkommen.

liebe grüße
r
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