Morgengrauen

[clementine]

der letzte vers gefällt mir gar nicht, aber ich wollte das irgendwie abschließen..



Morgengrauen

Nebelschwaden, Geister aus der Unterwelt
erwachen gemächlich, steigen empor
über die Dächer der toten Stadt
schweben, wie ein Schlaflied, über ihr

kühler Dunst, Stille,
rauschende Sirenengesänge
nur ein Kind sieht ihnen zu
nackte, kalte, feuchte Füße
weißer, silberner Atem

ein Engel, ein Geist
hin und wieder, Laternenflackern
einsame Lichter, schnell erloschen
versiegte Quellen in der Dämmerung

Sternenlicht bricht durch Wolkentäler
Unruhe, wie ein Netz über der Stadt gesponnen
zartes Nachtwerk, aus edler Seide
nackt, kalt, feucht
weißer, silberner Schein

schillernder Tau auf starren Wiesen
Decke aus sanftem Satin
zart, empfindlich, zerbrechlich
glazialer Formenschatz
beginnt zu schmelzen
die Gräser,
nackt, kalt, feucht
und alles erwacht