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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 28.08.2007, 12:52   #1
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Standard Verwegen

Die Morgenluft schmeckt frisch,
dezent nach Herbst;

erinnert mich an Kinderzeit
und tiefe Einsamkeit,

an Wanderschaft des stillen Ichs,
in nimmermüdem Sehnen, Kreisen -

mit weitem Sinn

verliebt in flüstervolles Sonnenwinken,
bewußt: der nächste
Schritt diktiert

Vergessenheit


im Stundenglas.
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2007, 13:01   #2
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Ein sehr stilles Gedicht, in dem mich vor allem das Bild "flüstervolles Sonnenwinken" sehr angesprochen hat.
Das meist sehr unspektakuläre Vergehen der Zeit hast du hier sehr schön beschrieben, ohne dass es einen traurig macht.

Sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2007, 15:05   #3
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Vielen Dank für das Lob!


Um den Titel noch kurz zu erläutern:

'Verwegen' ist hier als (neologistisches) Synonym für 'Verzweigen' gewählt worden, um auf jene Sinnes-Pfade zu verweisen, die sich plötzlich auftun, jene Pfade, die eine Perspektive hinter das Alltägliche des Weges bieten - u.U. sogar eine verwegene Perspektive, aufgrund der ihnen innewohnenden Intensität, Melancholie und fatalistischen Ästhetik.
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2007, 15:45   #4
Franke
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 539

Danke, dass du jetzt noch auf den Titel eingegangen bist. Das wäre nämlich jetzt meine Frage gewesen.

Liebe Grüße
Manfred
Franke ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2007, 16:02   #5
Sateb Deis Rhi
gesperrt
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 327

Ja, das war wohl irgendwie notwendig...
Hab jetzt nochmal die Stellung der Zeilen verändert.

Nun wird das Wandeln - die (Ver)Wandlung - deutlicher, die Empfindung des lyr. Ichs im Bezug auf das Schreiten
(während des Weges zur Arbeit z.B.).
Große und kleine Schritte. Und Sprossen aus Glück, Trauer und Liebe und Tod.
Sateb Deis Rhi ist offline   Mit Zitat antworten
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