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Alt 26.08.2006, 15:17   #1
tribesant
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 158


Standard Gottes Schlaf und Teufels Beischlaf

Kritik erwünscht zu:

Ihr habt euch mit dem Teufel eingelassen, nur weil er euch weismachen konnte, dass er euch mit Gott bekannt machen wird. Und ihr werdet auch Bekanntschaft mit Gott machen, kurz vor dem Ende, zu dem Zeitpunkt, an dem ihr euch schon fast gottesgleich fühlt. Doch ihr seid teufelsgleich, denn dort, wo ihr jetzt und das, was ihr jetzt seid, seid ihr nur, weil sich des Teufels Kern, durch euer Nutzen des Höllenfeuers, Generation für Generation in euer Herz gepflanzt hat und stetig gewachsen ist.
Dort werdet ihr dann an Gottes Tür stehen, mit klopfendem Teufelsherzen, um dreist seinen Schlaf zu stören und euer vermeintliches Lob abzuholen. Gott wird aus seinem Schlaf hochfahren. Er wird froh sein, dass der Alptraum zu Ende ist. Ja es war ein Alptraum. Und dabei hatte alles so wunderschön, herrlich und prächtig bunt angefangen.
Dem Einschlafen Gottes war eine wilde leidenschaftliche Nacht mit einem sonderbaren Wesen vorausgegangen. Die Leidenschaft war so groß gewesen, das Gott vergaß, wo das Wesen überhaupt herkam, und was er getan hatte bevor er von dem Wesen liebkost wurde.
Die beiden Leiber, der Gottes und der des Wesens hatten sich vereint. Und in den Leib Gottes war ein Funke gefahren. Dieser hatte sich nun, beweglich und energiegeladen wie dieser Funke war, zu einem Traum weiterentwickelt, der anfangs schillernd, leuchtend und warm gewesen war, sich jedoch im Laufe einer Ewigkeit, ganz subtil, zu einem Alptraum entwickelt hatte, den weiter zu träumen fast den Tod für Gott bedeutet hätte.
Kurz nachdem Gott eingeschlafen war, verschwand das Wesen so plötzlich, wie es aufgetaucht war. Doch davon hatte Gott in seinem wohligen Schlaf nichts bemerkt..
Nun, nach einer für Menschen unvorstellbaren Ewigkeit, wird er endlich aus seinem Alptraum geweckt werden. Er wird aufstehen, zum Portal gehen, dieses öffnen und euch sehen. Das laszive Grinsen des Teufels. Doch er wird den Teufel nicht erkennen, wird nicht wissen, dass es der Teufel ist. Er wird euch herein bitten. Wie sollte er euch auch widerstehen? Ihr seid die Antwort auf die unglaublichen Schmerzen, die Gott in seinem Alptraum hatte. Schmerzen, die Begierde waren. Begierde nach diesem unbekannten Wesen, welches von so neuer und unendliche hoffnungsbringender Erscheinung ist, dass Gott es anflehen wird, seinem Gedanken einen Funken zu geben, seinem Atom ein Elektron zu schenken, seinem Ei einen Samen zu gewähren. Und in eurem Akt des Gewährens wird Gott schon vergessen wo ihr herkommt, was er vor euch getan hat und kurz darauf ein schlafen.
Ihr hingegen werdet nicht länger verweilen können, weil ihr beweglich und energiegeladen seid wie der Funken, den ihr in Gottes Herz gesetzt habt. Ihr werdet aus der Tür fliehen und draußen zu Nichts zerfallen, weil dort draußen nichts mehr sein wird, an das ihr euch halten könntet. Gott wird weiter schlafen und nicht aufwachen, weil er wohl spürt, dass ihr nicht da sein werdet. Doch in seinem Traum werden Gedanken, verknüpft durch den Funken, zusammen wachsen.
Nun träumt Gott einen Traum, der nur von der Begierde nach euch und somit nur von euch handelt. Seine Begierde ist so groß, dass die Gedanken zu Atomen werden und Atome zu Eizellen. Diese begeben sich nun, durch den Funken angetrieben, hinaus vor das Portal, um nach euch zu suchen. Sie werden zu einer Welt heranwachsen, welche ein Wesen gebärt, dass sich immer auf der Suche nach dem unbewegten Atom befinden wird, diese Suche jedoch nur mit der Hilfe eines Funkens bewerkstelligen wird.
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