Meister der Diebe

[Astrid73]

Meister der Diebe

schwer drückt die Lunge,
die Augen sind leer.
Mit tausend Gewichten bewegt sich die Zunge,
und wie von allein‘ kommen die Töne daher.
Die Stimme ist stark, fast tadellos.
Doch das, weiß die Seele, ist pure Fassade bloß.

Was nützt es auch zeigen, den tiefen Schmerz?
das Loch wird bleiben im bestohlenen wunden Herz.
Die Welt dreht sich weiter, die Verantwortung schreit,
doch alles sagt: „Lass‘ mich, ich bin nicht bereit!“

Da plötzlich, tief drinnen, ganz winzig und schwach,
pocht etwas und trotzt mutig, all diesem Ach.
Immer stärker und lauter wird nun der Schlag,
auch jeder Zweifler es nun vernehmen mag.

Mit Luft und Stolz die Lunge sich füllt,
das Pochen, das Herzen, es wieder brüllt.
Das Atmen ist frei, der Blick wieder klar,
so vieles erscheint wieder wunderbar.

Das Schicksal, erkannt als Meister der Diebe,
die innerste Kammer auf ewig voll Liebe.