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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles.

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Alt 15.04.2019, 22:26   #331
männlich Heinz
 
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Standard Bevor sich am Abend die Unar zum Bette sich wendet

(Amphibrachys für Unar)

Wie kann ich es schaffen, dem Lockruf der lang schon
Erwachsenen Nymphe mich rasch zu entziehen?
Ich schmelze wie Eis in der glühenden Sonne,
Changiere vergebens, um flott zu entweichen,
Hinab in die moosigen Mulden des Waldes.
Es rüttelt den Busen gewaltig mir auf ,
Verwundet mein Herz mit betörenden Tönen;
Es flöten Schalmeien mit schmelzenden Klängen,
Randale beherrscht mein empfindsames Herzchen;
Schon schlägt es und stolpert bisweilen ganz heftig
Und kräftig beginnt auch mein Blutdruck zu steigen.
Cyanen erblühen in leuchtendem Blau,
Hinauf gehn die Blicke, entdecken am Himmel
Und staunen - entdecken in Wolkengebilden
Natürlich das Bildnis der einzig Geliebten,
Gemalt mit den Farben der göttlichen Iris.
Vergebens das Warten, die Hoffnung entschwindet,
Orion versucht schon seit Jahren, den Schwarm Plejaden,
Nicht lahmend, doch nimmer erfolgreich, zu jagen.
Mit bessrem Ergebnis, mit Hilfe der Venus,
Ich bin mir ganz sicher wird enden die Jagd mit
Revolver, Kanonen, mit Pfeil und mit Bogen!
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Alt 15.04.2019, 23:47   #332
weiblich Unar die Weise
 
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Standard Grad noch rechtzeitig, lieber Heinz.

Grade noch rechtzeitig vernahm ich deine Worte
und erfreute mich, an Versen, welche so
traumschmiedend daherkommen, in edelster Sorte;
einzig nur für mich erdacht.

Nun werd in guter Ruh ich mich betten können,
ach, werden mir Traumes Bilder entstehen, so
charismatisch und wunderschön, so
hohheitsvoll und ich fühle mich bewacht. Drum
treuer Freund auch dir eine gute Nacht.
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Alt 09.05.2019, 04:21   #333
weiblich Unar die Weise
 
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Standard In der Dämmerung

Der Alptraum, des Nachtschmerzes Freund,
ändert sein Gesicht von Stunde zu Stunde.
Mit der Dunkelheit im Gepäck, zieht er seit
Mitternacht die Runde.
Er kennt sowohl die Gnade nicht, als auch kein Mitgefühl;
richtet selbstsüchtig, bringt auch dem Gütigsten sein Leiden.
Seine Freundschaft hält ein Leben lang. Er nutzt jede Nacht die
Chance sich einzumischen,
Hass zu schüren und Krieg zu zeigen, sich
lachend an menschlichen Ängsten zu weiden.
An jeden Abgrund hat er mich gebracht, mir
Fallen gestellt und schwelende Feuer entfacht.
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Alt 09.05.2019, 07:02   #334
weiblich DieSilbermöwe
 
Benutzerbild von DieSilbermöwe
 
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Schade, auf dem Handy werden die Zeilenumbrüche anders angezeigt als auf dem PC. Das heißt, ich kann das Akrostichon meistens gar nicht erkennen.

Liebe Unar,

trotzdem gefällt mir dein letztes, recht düsteres Gedicht auch allein vom Text her.

LG DieSilbermöwe
DieSilbermöwe ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2019, 11:43   #335
weiblich Unar die Weise
 
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Standard Dämmerschlaf

Vielen Dank, liebste Silbermöwe.
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Alt 21.07.2019, 00:14   #336
weiblich Unar die Weise
 
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Standard Mitternacht

Schatten tanzen, kerzenlichtgeboren
Ohnmacht, mitgerissen, auserkoren
Mitternachtsfantasien ausgelebt
Magieverzaubert fortgeschwebt
Ertappt bei besinnungslosem Tanz
Rotierender Feenlichterglanz
Nichts und Niemanden erkannt
Ausgeliefert und gebannt
Charme und Eleganz erlegen
Hoheitsgehabe, bin verlegen
Tapp im Dunkeln, so verblendet
Sommernachtsball, der düster endet
Alb statt Sommerelfenkönig
Leid, von Leidenschaft nur wenig
Begierde zu Benutzen gewandelt
Traumatisiert, die Sinne verschandelt
Reglos, einfach so liegengelassen
Aufgebraucht, leer, verlassen
Und eine Erfahrung kränkt mich sehr
Märchenprinzen gibts nicht mehr
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Alt 22.07.2019, 13:54   #337
weiblich lillii
 
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Standard Die Blätter fallen..zwar noch nicht..doch bald.

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
.Rainer Maria Rilke

Die Blätter fallen, fallen wie von weit -
im Winde tanzen sie den wilden Reigen.
ein Wirbeln ist es in der Herbsteszeit.
Bunt fallen sie herunter und sie steigen;
leicht im Tanze sie sich drehn und wenden
ändern ihren Rhythmus nach Belieben -
tummeln sich wie wild, es will nicht enden.
treibens bunt beim Auseinanderstieben.
einmal sind auch sie des Tanzes müde,
ruhen aus an ihrem alten Stamme-
folglich wird dies nun zur Plattitüde:
ausgepustet ist des Lebens Flamme.
lustig lebte es sich an den Zweigen.
leider ist die Lebenszeit dahin;
eine kleine Zeit, sie war zu eigen
nicht zurückzuholen der Beginn.
fügsam folgen sie dem Weltengang
alles ist vergänglich auf der Erden.
leben gibt es nur ein Leben lang,
leider wird nichts besser durch Beschwerden.
eilen muss man nicht,es kommt, wies kommt.
niemand wird vergessen, das ist Fakt.
wagemutig ist nicht, was uns frommt,
ist zu schließen sinnvoll einen Pakt?
eine Hand ist, die uns stetig hält;
verlässlich, sicher ohne all Bedenken,
ob er, in dessen sichre Hand man fällt
noch weiter unsre Schicksale wird lenken...
wunsch, gar wissen, das ist ungewiss -
einmal werdens sicher wir erfahren
in unsrem Denken gibt es manchen Riss
trotz allem überheblichem Gebaren.

© lillii ( Luzie-R. )
lillii ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.07.2019, 06:03   #338
weiblich Unar die Weise
 
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Standard Liebe Lillii,

ich bedanke mich für dein gelungenes Beispiel.
Fühl dich wohl in unsrem Faden, es freut, wenn du weiter mitschreibst...

....die Unar sehr.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.08.2020, 02:03   #339
weiblich Unar die Weise
 
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Beiträge: 5.271

Standard mich gibt es nur mit mir

Entgegen aller Selbstverständlichkeit
in eurer Welt zu leben
negiere ich die Zweisamkeit
so muss man mich nicht mögen

aller Ethik und Moral zum Spott
meid ich die Gemeinsamkeit
kein Alltag kein gewohnter Trott
erst recht nicht eure Eitelkeit

ich brauche nichts von alledem
trotze eurer Freundlichkeit
entfernt von allen will ich stehn
nur mit meiner Wenigkeit
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2020, 15:33   #340
männlich Ex-Ralfchen
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Sehr nachdenklich gelesen. Ich habe kein Problem mit der Einsamkeit, denn im Grunde genommen sind wir immer alleine. In meiner Grundeinstellung war ich immer ein solitärer Mann. Das ist nicht jedermanns Sache
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.08.2020, 19:18   #341
weiblich Unar die Weise
 
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Mit Alleinsein habe ich auch kein Problem.
Mir ist mit mir nicht langweilig.

Einsamkeit hingegen tut weh.
Sie bedeutet schliesslich auch, zu nichts/niemandem zu gehören.

Wärest du gerne einsam, liebes Ralfchen, hättest du nicht all die jungen Frauen,
die du so gern verwöhnst.

Du geniesst es allein zu sein, da hat mein seine Ruhe, seinen Ablauf usw.
, aber auch du brauchst Zugehörigkeit und soziale Kontakte.

Wie alle Menschen; der eine mehr, der andere weniger.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.08.2020, 01:08   #342
männlich Ex-Ralfchen
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stimmt liebstes Wesen
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 10:27   #343
männlich Heinz
 
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Standard Für Unar, die Weise

Lass das Reimen

Lange musst ich überlegen,
Anna, sprich und sage an:
Sind es Reime, die bewegen?
Solches Klappern kann doch jedermann.

Drossel, Amsel, Fink und Star,
alle Vögel zwitschern ohne Reime,
sie und die gesamte Vogelschar
raten ab vom Wortgeleime.

Es freut sich jeder, wenn sie tirilieren,
im bunten Federkleid, hoch in Baumes Wipfel,
machen sie‘s uns vor und jubilieren
einfach so drauflos, erstürmen jeden Gipfel,
niemals reimen sie, entziehn sich allem Zwang,
lassen ihre Melodien erklingen;
ich wünschte mir, in gleicher Art im Klang -
etwa den der Lerche - schön zu singen.

Brav hab ich wohl tagelang geübt,
es ertönte nur ein trauriges Gewinsel,
rasch erkannte ich: Wenn man wie ich verliebt,
wird man schnell zum Einfaltspinsel.

Immerzu verweigerte Apoll den rechten Reim,
lieber sollte ich die ungereimten Wege gehen,
Lieder dichten und der Liebsten ganz geheim
in Akrostichen mein Herzensweh gestehen,
Charme versprühen, ob in Jamben oder Trochäen,
hielt der Gott für nebensächlich -
Dichten, meint er, sei ein Säen,
ein Erwarten, und allmählich
ist sein Rat auf meines Herzens Grund gedrungen:

Nicht der Reim betört der Liebsten Ohr.
Erst wenn du gleich 'nem Engelschor geklungen,
kann‘s was werden mit l'amour.
Überflüssig wird alsbald der Reime Pflicht,
spürt sie doch aus Holperzeilen,
schön verpackt in Leistenversen und -gedicht,
eine Woge heißer Liebe zu sich eilen,
sie erwärmt ihr Herz auch ohne Reimerei,

Poesie kann ohne Pflichten leben.
Über allem schwebe nur ein wenig Schwärmerei,
rasselt auch dein Reim daneben,
eines sei dir stets ein sanftes Ruhekissen:
Nie ist es der Reim, der sie verführt zum Küssen.
Heinz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 22:44   #344
weiblich Unar die Weise
 
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Standard Danke, lieber Heinz.

Aber schon der rechte Reim,
kann Tor zu ihrer Liebe sein.



Wiedermal sehr gelungen.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.09.2020, 15:00   #345
weiblich Unar die Weise
 
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Standard Septembersommer

Nur Reinecke und Ratatusk liegt es im Chromosom.
In des Waldes dunkler Mitte, verliern die Blätter schon
Chlorophyll und wandeln ihres Laubes Ton.

Heuer lässt sich so Mancher blenden.
Tage voller Sommerwonne, die nicht enden.
Erst recht sich nicht zum Wolkenhimmel wenden.

Nachts zeigt sich das schönste Sternenmeer.
Die Regenrinne bleibt schon wieder leer.
Eulenrufe vom Kirchhof her.

Niemands Katze ist noch munter.
Wo kriecht sie nur im Winter unter?
Ohne Drüber, ohne Drunter...

Langsam dämmerts auch dem letzter Tor,
letztens kams uns nur so vor,
es ist jedoch schon kurz davor.

Nahend ist der Herbst in seinem Farbenspiel.
Darüber bringt er von allem viel zu viel.
Es ist für ihn ein Gnadenspiel.

Recht reich beschert er diese Welt,
so wie es Mensch und Tier gefällt.
Obst, Gemüse, wie bestellt.

Mehre, trockne und koche ein.
Mit Hern Winter ist nicht zu spaßen, er macht nur klein.
Er lässt dich gar zu gerne hungrig sein.

Rar macht sich dann die letzte Sommerfantasie. Wann war noch Sommer? Wo und wie?

Geändert von Unar die Weise (19.09.2020 um 17:43 Uhr)
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akrostichon, gedichtform, leistenvers

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