Falscher Prophet bei Poetry.de

Ex Albatros · 01.06.2006, 21:24

Er sandte Zwölfe, um sein Werk weiterzubauen.
Doch sie töteten ihrer Elf.
Nur die Liebe ließen sie am Leben.
Aber auch diese starb alt und lebenssatt
und stürzte sie in tiefes Dunkel.

Und obschon sie andere Lichter anzündeten,
vermochte ihrer keines das vorige an
Strahlkraft und Helligkeit zu erreichen.
So gewöhnten sie sich an das Halbdunkel.

Bis einer kam, der Böses gut und Gutes böse hieß,
und in ihnen das Licht der Dunkelheit entzündete.

abulafia · 03.06.2006, 16:43

Hi Albatros,

ich beginne deine Gedichte zu mögen. :) Bei der Zwölf allerdings - ich nehme an es handelt sich wieder um ein religiöses, hier christliches Thema - fallen mir lediglich die Söhne Jakobs, als auch die Jünger Jesu ein. Ich kann dies aber nur sehr schwer auf deine Zeilen anwenden.

Erzählen sie eine Rezeptionsgeschichte der christlichen Kirche?

Ex Albatros · 03.06.2006, 18:18

selbstverständlich handelt es sich um ein religiöses Thema.
Die Zwölf ist im christlichen Glauben eine Zahl der Vollkommenheit, eine
göttliche Zahl, vielleicht noch neben der 7 und der 10.

Im Gedicht sind die Jünger Jesu gemeint, denen er den Auftrag gab,
das von ihm begonnene Werk der Seelenerlösung weiterzubauen.

Elf, eigentlich 10, der von Jesu direkt berufenen Jünger und späteren
Apostel starben eines gewaltsamen Todes. Nur der Apostel Johannes,
der so genannte Jünger der Liebe, starb eines natürlichen Todes auf
der Insel Patmos (unbewohntes Felseneiland, heute zu Griechenland ge-
hörig).

Nun ja, und wer mit dem falschen Propheten, von dem übrigens auch in
der Bibel berichtet steht, gemeint ist, mußt Du selber folgern.

Ich habe mir überlegt und bin immer noch am überlegen, ob ich in den
beiden letzten Versen nicht noch ...der Böses gut und Gutes böse heißt... einbringen sollte. Vielleicht hilft Dir das etwas auf die Sprünge.

Gruß Albatros

01.06.2006, 21:24	#1
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Falscher Prophet Er sandte Zwölfe, um sein Werk weiterzubauen. Doch sie töteten ihrer Elf. Nur die Liebe ließen sie am Leben. Aber auch diese starb alt und lebenssatt und stürzte sie in tiefes Dunkel. Und obschon sie andere Lichter anzündeten, vermochte ihrer keines das vorige an Strahlkraft und Helligkeit zu erreichen. So gewöhnten sie sich an das Halbdunkel. Bis einer kam, der Böses gut und Gutes böse hieß, und in ihnen das Licht der Dunkelheit entzündete.

03.06.2006, 18:18	#3
Ex Albatros abgemeldet Dabei seit: 12/2005 Beiträge: 1.227 Meine Gedichte	Hallo abulafia, selbstverständlich handelt es sich um ein religiöses Thema. Die Zwölf ist im christlichen Glauben eine Zahl der Vollkommenheit, eine göttliche Zahl, vielleicht noch neben der 7 und der 10. Im Gedicht sind die Jünger Jesu gemeint, denen er den Auftrag gab, das von ihm begonnene Werk der Seelenerlösung weiterzubauen. Elf, eigentlich 10, der von Jesu direkt berufenen Jünger und späteren Apostel starben eines gewaltsamen Todes. Nur der Apostel Johannes, der so genannte Jünger der Liebe, starb eines natürlichen Todes auf der Insel Patmos (unbewohntes Felseneiland, heute zu Griechenland ge- hörig). Nun ja, und wer mit dem falschen Propheten, von dem übrigens auch in der Bibel berichtet steht, gemeint ist, mußt Du selber folgern. Ich habe mir überlegt und bin immer noch am überlegen, ob ich in den beiden letzten Versen nicht noch ...der Böses gut und Gutes böse heißt... einbringen sollte. Vielleicht hilft Dir das etwas auf die Sprünge. Gruß Albatros

03.06.2006, 16:43	#2
abulafia Dabei seit: 05/2006 Beiträge: 8 Meine Gedichte	Hi Albatros, ich beginne deine Gedichte zu mögen. :) Bei der Zwölf allerdings - ich nehme an es handelt sich wieder um ein religiöses, hier christliches Thema - fallen mir lediglich die Söhne Jakobs, als auch die Jünger Jesu ein. Ich kann dies aber nur sehr schwer auf deine Zeilen anwenden. Erzählen sie eine Rezeptionsgeschichte der christlichen Kirche?