Die Momente davor bei Poetry.de

Parabella · 19.09.2010, 20:09

Hier stehe ich. Ich kann sie kaum sehen, nur erahnen. Ihre Silhouetten kann ich erkennen. Sie können mich auch noch nicht sehen. Es ist dunkel. Dunkel und still ist es. Ab und zu tanzen bunte Lichter in der Ferne. Gemurmel ist zu hören, leises Wispern. Klirren. Es herrscht diese Art von unruhiger, aufgeregter Stille, die immer herrscht, wenn man wartet. Bald wird es losgehen. In den letzten Sekunden lasse ich alles noch einmal Revue passieren, was mich hier her gebracht hat. Das sind teils schöne, teils unschöne Erinnerungen. Erfahrungen, die man zu machen umgeht. Aber auch sie sind dafür verantwortlich, dass ich hier stehe. Es wird unruhiger. Sie grölen Parolen. Kann ich sie ernstnehmen? Beeindrucken sie mich? Ich kann es nicht sagen. Freue ich mich? Ich weiß es nicht. Gedanken kreisen in meinem Kopf. Nur noch ein paar Augenblicke, dann ist es soweit. In ebendiesen Augenblicken denke ich wieder daran. Daran, wie es wäre, einfach zu laufen und zu springen. Ob mich jemand auffangen würde. Wäre ich dann glücklich? Ich bin mir nicht sicher. Ich habe nicht mehr viel Zeit zu überlegen. Nächstes Mal, denke ich. Wie jedes Mal. Und dann gehen die Lichter an.

Thing · 19.09.2010, 23:48

Halli Hallo, parabella!

Gelungen!
Gegen so manches Schludrige, was einem hier vorgesetzt wird, ist Deine Innenbetrachtung feinst ziseliert und so gut wie fehlerfrei.
Welche Wohltat am späten Abend.

Der Inhalt spricht mich sehr an, weil ich mich an meine weit zurückliegende Jugend erinnert fühle.

Für mich bist Du eine Bereicherung des Forums.

Barbarossa

Parabella · 20.09.2010, 20:22

Hallo Barbarossa/Thing!

Vielen Dank für deine Antwort. Es freut mich, dass sich jemand hier für meine Sachen interessiert.

Danke auch für die positive Bewertung!

Liebe Grüße,
Parabella

Thing · 21.09.2010, 10:22

Halli Hallo, Parabella!

Der Barbarossa war ein Freudscher Verschreiber.
Ich b i n

Thing

19.09.2010, 20:09	#1
Parabella Dabei seit: 09/2010 Alter: 32 Beiträge: 3	Die Momente davor Hier stehe ich. Ich kann sie kaum sehen, nur erahnen. Ihre Silhouetten kann ich erkennen. Sie können mich auch noch nicht sehen. Es ist dunkel. Dunkel und still ist es. Ab und zu tanzen bunte Lichter in der Ferne. Gemurmel ist zu hören, leises Wispern. Klirren. Es herrscht diese Art von unruhiger, aufgeregter Stille, die immer herrscht, wenn man wartet. Bald wird es losgehen. In den letzten Sekunden lasse ich alles noch einmal Revue passieren, was mich hier her gebracht hat. Das sind teils schöne, teils unschöne Erinnerungen. Erfahrungen, die man zu machen umgeht. Aber auch sie sind dafür verantwortlich, dass ich hier stehe. Es wird unruhiger. Sie grölen Parolen. Kann ich sie ernstnehmen? Beeindrucken sie mich? Ich kann es nicht sagen. Freue ich mich? Ich weiß es nicht. Gedanken kreisen in meinem Kopf. Nur noch ein paar Augenblicke, dann ist es soweit. In ebendiesen Augenblicken denke ich wieder daran. Daran, wie es wäre, einfach zu laufen und zu springen. Ob mich jemand auffangen würde. Wäre ich dann glücklich? Ich bin mir nicht sicher. Ich habe nicht mehr viel Zeit zu überlegen. Nächstes Mal, denke ich. Wie jedes Mal. Und dann gehen die Lichter an.

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19.09.2010, 23:48	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Favoriten	Halli Hallo, parabella! Gelungen! Gegen so manches Schludrige, was einem hier vorgesetzt wird, ist Deine Innenbetrachtung feinst ziseliert und so gut wie fehlerfrei. Welche Wohltat am späten Abend. Der Inhalt spricht mich sehr an, weil ich mich an meine weit zurückliegende Jugend erinnert fühle. Für mich bist Du eine Bereicherung des Forums. Barbarossa

20.09.2010, 20:22	#3
Parabella Dabei seit: 09/2010 Alter: 32 Beiträge: 3	Hallo Barbarossa/Thing! Vielen Dank für deine Antwort. Es freut mich, dass sich jemand hier für meine Sachen interessiert. Danke auch für die positive Bewertung! Liebe Grüße, Parabella

21.09.2010, 10:22	#4
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Favoriten	Halli Hallo, Parabella! Der Barbarossa war ein Freudscher Verschreiber. Ich b i n Thing