Der steile Pfad

[Arelua]

An steilen Bergen, durch enge Kluften
windet sich ein Pfad entlang.
Die Dornen von den Felsen ragen,
Kein Laut von Tieren je erklang.

Durch diese Ödnis kämpft sich still,
Die Mutter des Herren mit eisernem Will.
Sie trägt ihn und schützt ihn, mit Körper und Geist,
Das Heulen des Windes die Stille zerreisst.

Eisig wird die Haut des Knaben,
Böse Kräfte, sie wollen sich laben.
Er banget leis' in ihren Armen,
Die Toten sie kommen, sie nahen!

Finger der Kälte strecken die Glieder,
Sie wollen das Kind, es belebe sie wieder.
Es Zerren und Kratzen Dämonen der Hölle,
Doch sie hält ihn fest, es sei Gottes Wille.

Gellende Schreie erfüllen die Schlucht,
Der Geruch vom Blute liegt in der Luft.
Des Teufels Brut verdunkelt die Welt,
Angst sie nährt, dem Morgenstern gefällt's.

Er sieht die Freiheit und greift nach dem Geist,
Die Bande der Mutter sie bricht sie reisst.
Verderbnis fließt durch ihre Adern,
Vergessen ist jeder Kampf, das Hadern.

Doch noch im Fallen erhellt ein Licht,
Des kleinen Jungen Angesicht.
Die Augen öffnend kehrt zurück der Wille,
Und bricht die Fesseln des Todes Stille.

Kreischend weicht der Hölle Werk,
Zurück in die Tiefen unter dem Berg.
Jener ist seit in uralter Zeit,
Dem Engelsfall als Ziel geweiht.

Durch den Trotz der Mutter erglüht,
Die Kälte der Pflanzen, der Dorn erblüht.
Auf ihren Spuren grünt der Sand,
und bringt die Liebe in das Land.

Das Licht führt sie in eine Grotte,
dort steht an dicker Felsenwand,
eine einzelne Kerze,
sie ist fast runtergebrannt.