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Alt 09.12.2017, 14:53   #1
weiblich DieSilbermöwe
 
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Standard Brigitte und Herbert (4. Kapitel, Matze, das Waisenkind)

April 1962

Drei Wochen waren vergangen, in denen Herbert sich jeglicher Aussprache und jeglichen sexuellen Zärtlichkeiten verweigerte. Er stand morgens früher auf als sonst, wenn Brigitte noch schlief, verschwand dann zur Arbeit, ehe sie wach wurde und kam abends immer erst relativ spät heim. Ausreden wie „Überstunden“ erwähnte er gar nicht, und Brigitte merkte an dem Geruch nach Zigaretten in seinen Klamotten sowieso, dass er auf dem Nachhauseweg noch in der Kneipe vorbeigeschaut hatte. Am ersten Abend hatte sie ihn gefragt, ob er noch „bei Gerd“, dem Inhaber der Kneipe zwei Straßen weiter, gewesen sei, aber als er in ärgerlichem Tonfall „Ja, na und?“ antwortete, nahm sie sich vor, nichts mehr dazu zu sagen. Auch an den Wochenenden kam es zu keiner Aussprache geschweige denn einem Gespräch darüber, wie es jetzt mit dem Wunsch, ein Kind zu haben, weitergehen sollte. Herbert versteckte sich hinter der Zeitung, dem Fernsehen und seinem Skatabend, den er jetzt von Dienstag auf Samstag verlegte hatte, vermutlich, damit er ihr am Samstagabend aus dem Weg gehen konnte, obwohl die Initiative dazu angeblich von einem seiner Skatbrüder ausgegangen war und laut Herbert er das „nicht ablehnen konnte“. Brigitte glaubte das nicht wirklich, hatte aber nicht den Mut, dies auch auszusprechen. Es verletzte sie, dass Herbert sie kaum noch beachtete. Auch im Bett drehte er sich um, sobald sie näher rücken wollte und tat, als ob er schlief. Dabei hatten sie vor dem leidigen Test oft Sex gehabt, und zwar richtig guten, soweit Brigitte das mangels Erfahrung mit anderen Männern beurteilen konnte. Zumindest hatte Herbert sich nie beschwert und sie hatte ja alles mitgemacht, was er wollte. Zuweilen war er recht experimentierfreudig und Brigitte hatte bereitwillig alles ausprobiert, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, bald freudig verkünden zu können, dass sie nun schwanger sei. Aus dem Sex an sich hatte sie sich eigentlich nie viel gemacht, für sie war er eher Mittel zum Zweck, jedenfalls hatte sie das gedacht. Jetzt fiel ihr zum ersten Mal so wirklich auf, dass sie auch gern mit Herbert schlief, nicht nur deswegen, um ein Kind zu bekommen und dass ihr der Sex nun, wo er nicht mehr stattfand, tatsächlich fehlte. Die Erkenntnis war nahezu schockierend. Aus dem Wunsch, Sex zu haben, um ein Kind zu bekommen, wurde der Wunsch, Sex zu haben, um Sex zu haben und vor allem, um Herbert nahe zu sein. Brigitte wusste nur nicht, wie sie es anstellen sollte, wenn Herbert nun in dieser Stimmung war. Auf der einen Seite hatte sie Angst vor Zurückweisung, auf der anderen Seite: Konnte er sie noch mehr zurückweisen, wie er es ohnehin gerade schon tat? An diesem Samstagabend beschloss sie, es einfach zu versuchen. Herbert würde wohl so gegen 23.00 Uhr von seinem Skatabend nach Hause kommen und sie beschloss, einfach mal etwas zu wagen.
Mit vor Aufregung klopfendem Herzen schlüpfte sie kurz vor 23.00 Uhr nackt ins Bett und wartete auf Herbert, der auch tatsächlich pünktlich um diese Uhrzeit nach Hause kam. Sie hörte, wie er die Haustür aufschloss und ihn dann ins dunkle Wohnzimmer gehen Verwundert hörte sie ihn nach ihr rufen.
„Brigitte?“
„Ich bin hier!“ rief sie aus dem Schlafzimmer und hörte ihn dann nach oben kommen.
Herbert öffnete die Tür und blieb verwundert im Türrahmen stehen.
„Du bist schon im Bett? Bist du krank?“
„Nein“, Brigitte richtete sich unter der Bettdecke halb auf und schüttelte den Kopf. Herbert kam näher, setzte sich auf den Bettrand und sah seine Frau an – zum ersten Mal genauer seit drei Wochen, schoß es Brigitte durch den Kopf. Er sah ihre nackten Schultern.
„Was soll das werden?“
„Ich dachte ….“
Herbert schüttelte den Kopf.
„Du liebes bisschen. Du meinst, du brauchst dich nur nackt ins Bett zu legen und der Alte funktioniert dann schon wieder ….Es kann ja sowieso nichts bringen, hast du das vergessen?“
„Herbert!“ Brigitte war über diese Worte ehrlich entsetzt.
„Das habe ich doch nicht deswegen gemacht.“ Jetzt war sie den Tränen nahe.
Herbert stand auf.
„Es ist wohl besser, ich schlafe heute im Wohnzimmer auf der Couch.“ Mit diesen Worten verließ er das Zimmer, ohne sich noch einmal nach seiner Frau umzudrehen, der jetzt die Tränen über die Wangen liefen. Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Sie stand auf, kramte ihr ältestes Baumwollnachthemd hervor, zog es an, schlüpfte unter die Bettdecke und weinte sich in den Schlaf.

Mitten in der Nacht wachte sie von einem stechenden scharfen Schmerz, der sich im rechten Unterbauch bemerkbar machte, auf. Verwirrt versuchte sie, den Schmerz einem Geschehnis zuzuordnen. Ihre Periode konnte es noch nicht sein, außerdem fühlten sich diese Schmerzen ganz anders an. Hatte sie etwas Falsches gegessen? Aber da wo der Schmerz herkam, war auch nicht der Magen, soviel sie wusste. Sie blieb fast zwei Stunden wach liegen und hoffte, dass es aufhören würde, aber der Schmerz wurde nicht besser, im Gegenteil, er verstärkte sich. Sie beschloss, eine Schmerztablette zu nehmen und wankte hinunter ins Wohnzimmer, wo die Tabletten im Schrank aufbewahrt wurden. Herbert schlief auf der Couch, aber das war ihr jetzt vollkommen egal. Sie wollte nur noch, dass der Schmerz endlich aufhörte, knipste das Licht an und ging zum Wohnzimmerschrank. Herbert bewegte sich unruhig auf der Couch. Als sie die Tabletten gefunden hatte und sich umdrehte, war er wach geworden und blickte sie etwas verwirrt an, erschrak sich dann aber.
„Was ist denn los? Du bist ja kalkweiß im Gesicht.“
„Ich weiß nicht“, Brigitte wimmerte vor Schmerzen. Sie ging zu ihm hinüber und ließ sich neben ihn auf die Couch sinken. Und Herbert nahm sie tatsächlich in die Arme. Wie sehr hatte sie sich das noch vor ein paar Stunden gewünscht! Und obwohl der Schmerz momentan alles andere überlagerte, registrierte sie die liebevolle Berührung und atmete ein wenig auf. Wenigstens schien er nicht mehr böse auf sie zu sein. Er strich ihr das schweißnasse Haar aus der Stirn.
„Hast du Schmerzen?“ Seine Stimme klang ehrlich besorgt.
„Ja, hier“ - Brigitte zeigte auf den rechten Unterbauch. „Das tut so verdammt weh!“
„Hast du etwas Falsches gegessen oder getrunken?“
Brigitte schüttelte den Kopf.
„Wie lange tut es denn jetzt schon weh?“
„Eine Stunde ungefähr“, Brigitte lehnte ihren Kopf an Herberts Schulter.
„Ich rufe Dr. Schneider an“, sagte Herbert entschlossen.
„Jetzt, mitten in der Nacht?“.
Herbert warf einen Blick auf die große Wanduhr. „Es ist gleich schon fünf Uhr und außerdem ist das ein Notfall.“ Er eilte zum Apparat und kurz darauf hörte Brigitte, wie er Dr. Schneider, ihrem Hausarzt, ihre Beschwerden schilderte. Es war für Herbert allerdings schon sehr außergewöhnlich, dass er sogar vergaß, sich wegen der frühen Störung zu entschuldigen. Schließlich kam er wieder ins Wohnzimmer. „Zieh dich an, wir sollen sofort kommen.“
„Was?“ fragte Brigitte überrumpelt. „Kann ich nicht irgend etwas einnehmen?“
„Auf gar keinen Fall!“

Eine halbe Stunde später saßen sie in der Praxis des Arztes. Herbert hatte seine Manieren inzwischen wiedergefunden und sich beim Eintreten entschuldigt, dass er ihn geweckt hatte, doch der Hausarzt, den Brigitte seit Jahren kannte, winkte ab.
„Gar kein Problem, Herr Kender. Ich werde Ihre Frau jetzt erst einmal untersuchen.“
Brigitte musste sich auf die Untersuchungsliege legen. Der Arzt drückte auf ihren Bauch und hob dann das rechte Bein an.
„Au!“ Brigitte zuckte erschrocken zusammen.
„Habe ich mir gedacht“, sagte Dr. Schneider. „Das ist der Blinddarm. Es tut mir leid, aber Sie müssen sofort ins Krankenhaus.“

„Das heißt, ich muss operiert werden?“ Brigitte graute es vor Operationen.
Dr. Schneider nickte und wandte sich dann an Herbert. „Sie fahren jetzt beide nach Hause und packen ein paar Sachen zusammen, dann sofort ins Krankenhaus. Ich rufe dort an und sage Bescheid.“
„Ist das sehr gefährlich?“ fragte Herbert und seine Stimme klang merkwürdig belegt.
„Es kann gefährlich werden, wenn man nicht operiert. Aber im Moment besteht keine Lebensgefahr. Trotzdem muss Ihre Frau so schnell wie möglich ins Krankenhaus!“

Im Krankenhaus angekommen, hoffte Brigitte immer noch, dass irgendjemand sie einfach wieder mit dem Vermerk „Falscher Alarm“ nach Hause schicken würde. Doch die Schmerzen wurden nicht besser und zunächst wurde sie von einer Schwester in den Finger gepiekst. Dann verkündete diese: „Die Leukozyten sind hoch – es ist der Blinddarm.“

- Fortsetzung folgt -
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Alt 09.12.2017, 16:16   #2
weiblich Ilka-Maria
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Liebe Silbermöwe,

offen gesagt: Ich habe diesen Teil der Geschichte nur angelesen, dann mal kurz in die Mitte und auf das Ende geschaut. Ich will auch gar nichts zu Handlung und Erzählstil sagen, denn das wären nur Wiederholungen.

Natürlich willst du wissen, weshalb ich nicht den ganzen Text gelesen habe: Weil die Geschichte den Titel "Matze, das Waisenkind" trägt, sich aber viel zu ausführlich mit der Beziehungsgeschichte von Brigitte und Herbert beschäftigt. Die Hauptfigur soll Matze sein, d.h., 70 bis 80 Prozent der gesamten Geschichte sollte von ihm handeln. Deshalb ging mir bei diesem Kapitel die Geduld aus, denn ich will, dass endlich Matze auftaucht.

Das ist auch der Grund, weshalb ich an früherer Stelle erwähnte, dass die Geschichte nicht vom Anfang, sondern weiter von der Mitte her geschrieben werden sollte. Aus der Sicht des schon etwas älteren Matze und mit eingeworfenen Rückblenden (das könnten z.B. Dialoge mal mit Brigitte, mal mit Herbert sein) wäre die Geschichte leichter zu strukturieren gewesen. Jetzt ist der Anfang anders aufgebaut, und ich bin gespannt, wie du die Kurve zum eigentlichen Kern der Geschichte hinbekommst.

LG
Ilka
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Alt 09.12.2017, 20:55   #3
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Liebe Ilka.,

so ganz kann ich deine Ungeduld nicht verstehen. Matze tauchte doch schon auf - im ersten Kapitel.

Die Beziehungsgeschichte zwischen Herbert und Brigitte brauche ich, um Herberts spätere Eifersucht auf Matze erklären zu können. Warum sollten Rückblenden da besser als eine längere Einleitung sein? Sehe ich zumindest nicht so.

Wenn du dir die Geschichte als Buch vorstellst, dann nimmt die Beziehungsgeschichte zwischen Herbert und Brigitte vielleicht 10 Seiten ein. Wenn das Buch 200 Seiten im Endeffekt umfassen soll, finde ich das wahrhaftig nicht viel.

Und übrigens: Im nächsten Kapitel taucht Matze (wieder) auf.

LG DieSilbermöwe
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Alt 09.12.2017, 21:20   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Wenn du dir die Geschichte als Buch vorstellst, dann nimmt die Beziehungsgeschichte zwischen Herbert und Brigitte vielleicht 10 Seiten ein. Wenn das Buch 200 Seiten im Endeffekt umfassen soll, finde ich das wahrhaftig nicht viel.
Ich verstehe das Argument, was das Volumen angeht, obwohl noch gar nicht raus ist, ob es sich um eine Kurzgeschichte oder um einen Roman handeln wird. Das Problem ist aber ein ganz anderes, und das hat nichts mit dem Umfang zu tun: Der größte Teil der bisherigen Handlung ist aus der Sicht Brigittes geschrieben, als sei sie die Protagonistin; das sollte aber doch eigentlich Matze sein. Oder?

Aber wie dem auch sei - jetzt ist die Geschichte angefangen, also mache einfach mal weiter.
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Alt 10.12.2017, 11:45   #5
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Zitat:
Der größte Teil der bisherigen Handlung ist aus der Sicht Brigittes geschrieben, als sei sie die Protagonistin; das sollte aber doch eigentlich Matze sein. Oder?
Ja, aber Matze ist 1962 zwei Jahre alt und wird auch in diesem Alter demnächst auftauchen wie sollte ich aus der Sicht eines zu dem Zeitpunkt noch zweijährigen Kindes schreiben?

LG DieSilbermöwe
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Alt 10.12.2017, 12:38   #6
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
... wie sollte ich aus der Sicht eines zu dem Zeitpunkt noch zweijährigen Kindes schreiben?
Genau da liegt das Problem. Als ganz kleines Kind hat Matze noch keine eigene Stimme, um aus seiner Perspektive zu berichten. Deshalb wäre ein späterer Einstieg in die Geschichte die Lösung gewesen, ihn von Anfang an als Protagonisten einzuführen.

Bisher konzentriert sich alles auf Brigittes Perspektive. Es wäre natürlich auch möglich, zwischen den Perspektiven zu wechseln, also mal aus Brigittes, dann aus Herberts und schließlich aus Matzes Perspektive heraus zu erzählen, also auktorial. Ein Autor sollte sich jedoch schon vor dem Beginn einer Geschichte für die perspektivische Struktur entscheiden, sonst bekommt er später Schwierigkeiten. Ein abrupter, unerwarteter Wechsel von einem Protagonisten, auf den sich der Leser seitenlang eingelassen kann, zu einem anderen, zu dem er eine neue Beziehung aufbauen muss, kann ziemlich irritierend wirken.
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Alt 10.12.2017, 13:39   #7
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"Der Anfang" ist aus der Sicht der Nonne erzählt. Da kommt Brigitte gar nicht vor.

Ich befürchte auch, dass ich hier auf auktorial umsteigen muss - wenn auch in "gemäßigter" Form. Na gut, Rückblende: Da hätte auch Brigitte Matze erzählen können, wie es zur Adoption kam und die Teile wären dann perspektivisch aufs selbe rausgekommen.Im Moment sehe ich das so, dass ich einfach mal ein wenig herumexperimentiere. Ich habe ja schließlich keinen "Auftrag" eines Verlages, wo ich mich an etwas Bestimmtes halten muss.

Übrigens: "Herr der Ringe" ( den wir beide als Film stinklangweilig fanden) wechselt, wie mir jemand erzählte, der das Buch gelesen hat, ständig die Perspektive und zwar anscheinend völlig unlogisch. Trotzdem wurde das Buch ein Riesenerfolg.
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Alt 10.12.2017, 14:04   #8
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Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Rückblende: Da hätte auch Brigitte Matze erzählen können, wie es zur Adoption kam und die Teile wären dann perspektivisch aufs selbe rausgekommen.
Ganz und gar nicht, denn Matze wäre der Rezipient und müsste die neue Erfahrung, adoptiert worden zu sein, verarbeiten. Es bliebe also bei seiner Perspektive.

Zitat:
Zitat von DieSilbermöwe Beitrag anzeigen
Übrigens: "Herr der Ringe" ( den wir beide als Film stinklangweilig fanden) wechselt, wie mir jemand erzählte, der das Buch gelesen hat, ständig die Perspektive und zwar anscheinend völlig unlogisch. Trotzdem wurde das Buch ein Riesenerfolg.
"Der Herr der Ringe" wird von Literaturexperten eher negativ bewertet, im Gegensatz zu Tolkiens Buch "Der kleine Hobbit", das allgemein gelobt wird.

Die Bewertung dieser Art von Filmen ist mit Vorsicht zu genießen, denn sie werden vom Beginn der Planung bis zum Verleih massiv beworben und vermarktet. Anders gesagt: Sie sind zum Erfolg verdammt, weil die Produktionskosten immens hoch sind und ein Misserfolg die Produktionsfirma und Investoren ruinieren könnte. Überhaupt sind Investoren erst bereit, ihr Vermögen in solche Projekte zu stecken, wenn ein genau kalkuliertes Konzept vorliegt und sich alle Beteiligten auf die Besetzung mit Superstars geeinigt haben.

So ist auch die Harry-Potter-Serie nicht deshalb ein so großer Erfolg geworden, weil Joanne Rowling eine toll schreibende Autorin ist (ihr Stil ist eher zum Abgewöhnen), sondern weil Investoren in ihrem Konzept eine funktionierende Gelddruckmaschine witterten und diesen Krampf zu einem Kult hochstilisierten. Mit geschicktem Marketing bekommt man das meistens hin. Man erinnere sich an die Piraten-Welle und den Kult-Status, der um Johnny Depp aufgebaut wurde, auch das war ein Riesengeschäft.
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