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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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21.12.2014, 15:56 | #1 |
Zentralsammelstelle für Abfalllyrik
Ich praktiziere gern unbewusstes Schreiben, also blindes Speerfeuer von Worten ohne nachzudenken.
Dabei entstehen nicht selten interessante Konstruktionen, die idR völlig sinnbefreit sind, aber irgendwie klingen. Es ist ein Tagebuch der Momentverfassung, ein Schnappschuss des Unbewussten. Kein Block ist länger, als eine Zigarette glüht. Nichts wurde redigiert oder nachgefeilt. Allerdings rechtschreibbereinigt - wenn das "Hämmern im Hirn-Standby" kein orthografisches Massaker darstellt, ist es alles andere als unbewusst. Trotzdem verbleiben Legionen an Sinnlos-Silben, Neukonstruktionen, Adjektivierungs-Stunts, hahnebüchne Substantivierungen... Also bitte weder inhaltliche noch stilistische Verbesserungsvorschläge. Und Sinnsuche ist ebenfalls nicht angestrebt. Sollte aber irgendeine Zeile gefallen, freue ich mich natürlich über ein Schulterklopfen. Ich werd den Teilen keine Titel geben, sondern sie einfach nummerieren. |
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21.12.2014, 15:57 | #2 |
1.
Kopiereinheiten des Selbst, vervielfachte Pseudo-Unikate, Entitäten des Massenduplikats verzerrt vom Wunsch nach Eigenständigkeit und doch nur Witzfiguren im Kabinet der uniformen Einheitsbrühe Auf dem Güterbahnhof schiffbrüchiger Eitelkeiten, im Lazarett der Seelenschmach, im Tuchgewand schwuler Jesuitenprieseter weggabelt sich ersticktes Lustcredo, getarnt als Minarettenschrei einer lichtdurchfluteten Opakphotonenscheibe |
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21.12.2014, 16:00 | #3 |
Lieber karl,
Deine Art zu schreiben kann ich nur unterstreichen. Auch ich lasse mich gerne von Worten treiben, tauche ein in Silben und Klang... Und staune bisweilen über das, was sich aus mir schreibt... Lyrische Grüße Anna |
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21.12.2014, 16:25 | #4 |
Danke liebe Anna! (Ich finds auch schön, wenn man ein Adjektiv vor die Anrede stellt
2. alabasterschmertterndes mentalfurzen auf samtbesetzter urnenhaut, lichtkreisfunkelnd solitäirt es durch geschwisterloses nirgends. im letzten drittel der ewigkeit wird es nochmal besonders lang das immer-eins-hinzu akkumuliert die zielgerade stets in karrottenferne |
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22.12.2014, 17:49 | #5 |
Für Interessierte:
sevecke-pohlen-blog.de/2013/05/19/assoziatives-schreiben/ (wird hier nicht verlinkt, also copy in die Adressleiste) |
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28.12.2014, 09:36 | #6 |
Raupenbedeckte Girliandenkapuziner knistern vieleckig durch die Zinnen des Seelenfriedhofs 2ter Ordnung im Schlepptau der Einfarbmalerei auf buten Gründen.
Der Panzer aus Gefühlsasbest als letzte Verteidigungslinie im introspektiven Crescendo, arpeggiert in Schiss-Moll, herrscht keine Not an Noten. |
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28.12.2014, 15:44 | #7 |
Taugetropftes Schneeglitzern sonnenverwöhnt in der Kälte gedacht verlacht von buchfinkenherzen und ilexblätter Stachel im Fleisch spürbar gezogen von fremden aus der Ferne hingegossen genossen das sein im dazumal beschönigt verhöhnt von den Träumen in bäumen der Nacht ..
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28.12.2014, 18:40 | #8 |
Auf dem hohen Ross gepanzerter Eitelkeiten, durchmesse ich gefroren Friedhofsackerland. In Rhombussen zerbirst das kaleidoskopische Vexierspiel ungedachter Scheusslichkeiten. Wieviel Mecklenburg auch in mir wohnt, ich werd es nicht Verpommern lassen!
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28.12.2014, 18:48 | #9 |
Vorbayern verstehe ich nicht, Dialekte säumen ihren Weg , selbst Uhus rufen Eigenheiten in den Wald, verschallt klingen noch die Glocken kalt nach, das Jahr brummt um - gar nicht so dumm!
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08.01.2015, 21:24 | #10 |
Im Schicksalskleid pittoresker Gefühlsanekdoten lachsfrösetelt sich das Unschulds-Almanach gefrorenner Kinderzungen auf dem Sezierteller des Jahrzeitenwende. Absurd buntes Knallertreiben am Firnamenten-Schweif, nenn es Neuanfang oder Zirkus ohn berechtigt Wiederkehr, jenseits hamsterrädig Zirkelschluss
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09.01.2015, 00:10 | #11 |
Wannenbadeschluss bei Vollmond abgetrieben in den Gesängen der Sirenen verstrickt der Unterwelt entgegenströmen. Vogelfreisam dreisam einsam nach einem Sinn picken , jenseits von Wolkenhängen keine Abfahrt verpassen wollen und sollen , nur sollen im strammstehen vor der Pflicht .
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09.01.2015, 00:37 | #12 |
Pflichtschuldigst dressiertes Exerziergeklingel am eitel preussich Uniform-beschlagen-Silber. Die Bajonettenmündung fragend ins opake Endloss-Loch der introspektiven Seelenschau, welch Kaiser mag mag hier Land einfordern, egal ob dies- noch jen- noch überseits gemarster Memel?
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