Im Cafe

[Tracy]

Sie saßen im Cafe, zweie an der Zahl.
Er kam mit weißen Chrysanthemen.
Sie trug ihren Fliederschal.
Er miemt ihr lächerliche Lässigkeitsgesten
und ihr ist das prekär.
Sie studiert die Nebentischgespräche
und er den Verkehr.

Nach bemerkenswerter Verlegenheitsstille
kramt er im Kopf nach Smalltalk-Themen
und rührt zu viel in seinem Kaffee,
während sie vom versehentlichen Gähnen
peinlich berührt ist.
Der Nebentisch zahlt, geht.

Später am Abend:
Sie sind sich fremd wie heute früh
und hängen in ihren Lehnen,
totgeschwiegen.
Bis sie sich dann, nach Ladenschluss
in vertrauten Wegen
verlieren. Jeder für sich.

[Jeronimo]

Das ist natürlich blöd gelaufen. In solchen Fällen empfiehlt es sich immer, Laotse zur Hand zu haben. Den kann man dann zitieren, und man wird nicht ganz so blöd eingestuft, wie man sich dann auf dem Sofa verhält.
Du hast es schön beschrieben, was passiert, wenn die Chemie nicht stimmt und beide nicht mal an sich selbst interessiert sind.
Nächstes Mal besser im Stadtpark auf der Bank. Und Laotse nicht vergessen.

Jeronimo

[Ex-Poesieger]

Liebe ist nämlich nur für die Schlauen und was sich hier anbietet ist ein neues Gedicht mit dem Namen Caféverbot. Droge ist nicht immer harmlos, weshalb sich unsere beiden Hübschen vom Wort alleine schon benebeln ließen, aus dem dann ein fernöstlicher Stern heraus den Hüpfer machte.

MFG

[Tracy]

Vielleicht hätten sie auch beide von Grundauf anfangen können, sich zu demaskieren, statt ihr potenzielles Interesse am Mit- und Zueinander auf Zitate Laotses zu stapeln.
Aber ja, wenn Laotse, dann doch im Stadtpark um einige Zitate in ihrer vollen praktischen Beständigkeit direkt umzusetzen.

Gruß von Tracy

[Ex-Poesieger]

Für die wahren Abgründe der Liebe wie du sie schilderst war Laotse ne Spur zu entspannt.

MFG

[Ex-Ralfchen]

das ist klassisch autobio, weil man das anders nicht so wiedergeben kann. aber socleh dinge kommen eben vor. du schaust nicht nur - sonst scheinst auch zu klug für den Ø-wixer...

[Tracy]

Servus,

War er, Poesieger. Aber so wie viele lasssen doch auch seine Zitate ausreichend Spielraum zur Interpretation. Vor allem für den Allerweltmenschen.

Ralfchen, ich saß nicht mitten im Dilemma. Ich War die Kellnerin.

Netten Gruß.

[Ex-Poesieger]

Es darf keine Interpretation geben, weil das zur Verzweiflung führt.

MFG

[Tracy]

Hängt ganz vom richtigen Ort und dem richtigen Zeitpunkt ab.

[Ex-Poesieger]

Nur wenn man abhängig sein möchte.

MFG

[Gylon]

Liebe Tracy,
mitten aus dem Leben, gefällt mir!

Liebe Grüße Gylon

[Tracy]

Hallo Gylon.

Ich danke dir für diese Anmerkung
und sende liebe Grüße zurück.

Tracy.

[Ex-Poesieger]

Von netten Kommentaren im Forum.

MFG