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Alt 30.12.2013, 21:58   #1
weiblich MrsJamesBlunt
 
Benutzerbild von MrsJamesBlunt
 
Dabei seit: 12/2013
Ort: Oz
Alter: 26
Beiträge: 19


Standard Vollmond und ein gebrochenes Herz

Hallo Leute
Ich wollte einige meiner Geschichten doch einmal veröffentlichen und mir ein paar Meinungen einholen, ob sie auch verständlich sind. Diese hier ist meine erste richtige Geschichte, ich bitte also um Nachsicht.


Ich war verletzt. Ich hatte ihm mein Herz hingehalten, damit er es nimmt und darauf aufpasst. Er nahm es. Nur passte er nicht darauf auf sondern warf es auf die Erde. Es zersplitterte in tausend kleine Teile, die nie jemand wieder zusammen setzen könnte. Ich lag lange Zeit still da, ohne mich zu bewegen, ohne an etwas bestimmtes zu denken, bis mir einfiel, dass ich etwas antworten musste. Aber was? Ich überlegte lange, ob ich ihm schreiben sollte, dass ich verletzt war. Dass mir keine Antwort lieber gewesen wäre. Oder ob ich so tun sollte, als würde es mir nichts ausmachen, dass er mein Herz nicht wollte, wie ich es sonst auch tat. Wie ich es immer tat. Irgendwann sterbe ich daran, dachte ich. Daran, dass ich Wut und Trauer in mich hineinfresse. Daran, dass ich mir die Pulsadern aufschneiden würde. Aus lauter angestautem Frust, den ich, wie ich es immer tat, in mich hinein gefressen hatte. Nein. Ich entschied mich dafür, nicht zu antworten. Er sollte merken, dass ich verletzt war.
Es tat mir leid, ihm nicht zu antworten. Er konnte nichts dafür. Ich hätte ihm nicht mein Herz hinhalten sollen. Nicht so früh. Nicht in diesem Moment. Zu einer anderen Zeit. An einem anderen Ort. Vielleicht auch nie. Vielleicht hätte ich warten sollen. Warten bis er mir sein Herz zum aufpassen hinhält. Ich tat es nicht. Ich wartete nicht. Ich schrieb ihm. Nur weil ich mich alleine fühlte schrieb ich ihm.

Ich schrieb ihm nicht. Ich schrieb meinen Freundinnen nicht. Ich schrieb gar nichts mehr. Ich war verletzt. Ich schaltete mein Handy aus und nahm es an diesem Abend auch nicht mehr in die Hand. Und nachdem ich ihm nicht geschrieben hatte, hatte ich ein fürchterliches Gefühl. Ein Gefühl, das in meinem Kopf saß und mir sagte, dass ich alles versaut hatte. Ein Gefühl, dass mich beschämte. Ein Gefühl, das nicht nur in meinem Kopf saß. Es saß überall. Und von überall lachte es mich aus. Die Dunkelheit in meinem Schlafzimmer lachte mich aus. Der helle Vollmond, der leicht durch die Fensterscheiben und die dünnen Gardinen drang, lachte mich aus. Sie lachten mich alle aus. Mich, die einem Jungen ihr Herz schenken wollte, dabei verletzt wurde und alles versaut hatte. Mich, die irgendwann an dem angestauten Frust und durch eine klinge in der rechten Hand sterben würde. Mich, die immer mit den Gedanken woanders war und nie etwas bereute, die immer an Gott glaubte und der nie etwas peinlich war... Dieser Person war es auf einmal peinlich ihren Freundinnen zu erzählen, was geantwortet wurde. Was geschrieben wurde, kurz bevor ein Herz in tausende Scherben zersprang. Mir. Mir, der nie etwas peinlich war. Ich hatte diese Beziehung zerstört. Mit einem unüberlegten Schritt nach vorn. Ein Schritt der mich weiter führen sollte, aber mich stattdessen zurückwarf. Ein verdammter Schritt, den ich nicht hätte machen dürfen. Den ich machte, weil ich mich einsam fühlte. Ich, die nie etwas bereute, fing an zu bereuen. Weil der Mond und die Dunkelheit immer noch lachten. Und ich lag da. Verletzt. Mit einem, in tausende Teile zersprungenem Herzen in der Brust. Ich lag noch lange da. Ohne mich zu bewegen. Ohne über etwas bestimmtes nachzudenken. Ich konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Zu viele Gefühle waren da. Schuldgefühle, weil er nichts dafür konnte. Weil ich zu früh mein Herz hergeben wollte. Reue, die ich vorher nie gespürt hatte. Die ich jetzt spürte. Wut. Auf ihn, weil er antwortete und mein Herz lieblos auf die Erde warf. Auf mich, weil ich die Beziehung zerstört hatte. Scham. Ich schämte mich. Dafür, dass ich ihm mein Herz zu früh gab. Ich schämte mich auf einmal für vieles. Für Vergangenes. Für Dinge, für die ich mich niemals schämte. Ich war müde. Ich hatte auch die Nächte zuvor nicht gut geschlafen. Aus Angst vor der Zukunft. Aus Angst vor Veränderungen. Aus Angst, am nächsten Morgen in einer anderen Welt aufzuwachen. Ich schlief ein, ohne aufzuhören, Schuld, Reue, Wut und Scham zu fühlen. Ich schlief...

Und ich träumte nicht mehr von dem Jungen, dem ich mein Herz schenken wollte, wie ich es seit langer Zeit tat. In dieser Nacht träumte ich wieder von dem Mann, den ich nie haben konnte, der unerreichbar war, wie ich es vor dieser langen Zeit getan hatte. Ich träumte von ihm. Als ich aufwachte, tat mir alles leid. Meine Gedanken schmerzten mir. Nur mit mühe konnte ich mich an diesem Tag noch ablenken. Es dauerte ewig.

Fortsetzung folgt...??
MrsJamesBlunt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2013, 22:06   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998


Dann laß mal folgen, liebe MrsJamesBlunt -

Du hast ja schon ein lesenswertes Stück hergezeigt, das bis auf ein paar Tippfehler nicht übel ist, gar nicht übel.
Also, für mich jedenfalls.
Und erwachsener klingt, als die Lebensjahre vermuten lassen.

Das Ganze klingt ziemlich wahrhaftig, nicht erfunden.
Und deshalb stört mich der suizidale Touch, der immer mal wieder zum Vorschein kommt.

Je nun -
ich warte ab.

Vorläufig herzlichen Willkommensgruß
von
Thing

PS - Meine Reverenz an den Wizzard
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.12.2013, 22:22   #3
männlich kinbote
 
Dabei seit: 12/2013
Ort: Bayern
Alter: 51
Beiträge: 11


Hallo, Frau Blunt!

unverständlich nicht, aber altbekannt. Ich hoffe, deine Heldin vernarbt sich nicht ihre Handgelenke, Liebeskummer vergeht, ging uns alle auf die eine oder andere Weise ähnlich.

liebe Grüße und guten Rutsch, kinbote

P.s.: Wieviel Einwohner hat eigentlich Oz?
kinbote ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2014, 20:52   #4
weiblich MrsJamesBlunt
 
Benutzerbild von MrsJamesBlunt
 
Dabei seit: 12/2013
Ort: Oz
Alter: 26
Beiträge: 19


Ich habe ein Happy End geplant, bin aber mit dieser Geschichte noch nicht so ganz weiter gekommen... Ich hatte zwischendurch andere Geistesblitze Aber ich weiß schon, wie es weiter gehen soll
Dank euch:*

PS.:@kinbote: ein paar Hundert... Zwerge zählen als halbe Einwohner;D
MrsJamesBlunt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2014, 20:55   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998


sie sind ja alle so gescheit, die Jungen!

Zitat:
Habby End
korrekt:
Happy End oder Happyend.

LG
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.02.2014, 21:13   #6
weiblich MrsJamesBlunt
 
Benutzerbild von MrsJamesBlunt
 
Dabei seit: 12/2013
Ort: Oz
Alter: 26
Beiträge: 19


Ups
Danke für den Hinweis. Habe ich gar nicht gesehen
MrsJamesBlunt ist offline   Mit Zitat antworten
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