Wilde Tage

[Carousha]

Wilde Tage

Eingebettet zwischen
warmen Vanillegedanken und einer tiefen, bonbonfarbenen Ruh'
geh ich zurück nach daheim.
Wo die wilden Beeren die Bäume umranken
und Großvater noch immer den Garten begräbt.
Der Sommer lodert in den Wehen des Frühjahrs.
Die Erde zerspringt und löst los.
Der Wind beatmet alles, was schlief.
Der Regen wäscht die Schleier hinfort.
Die Bäume überdachen meine suchende Seele,
und in der tiefen Wildheit meines Körpers
findet jeder Gedanken und jedes Gefühl seinen Winkel,
seine waltende Zeit.
Noch unbeschliffen vom Hobel des Lebens
vertäut das Wetter mein Wesen
in die Fäden zwischen Himmel und Erde,
und ich schmiege mich trauend an seine Gezeit -
Schöpfung und ich werden eins.
Wo ist sie geblieben,
diese prachtvolle Zeit.

[Ex-Lichtsohn]

Zitat von Carousha

sienen = seinen Winkel,

was ist denn eine "bonbonfarbenen Ruh' "?

Das Ende ist mir ein bisserl zu dünn. Dafür kannst du aber nix. Geschrieben ist es nett und es wirkt recht nachvollziehbar - für mich zumindest.

Alles Liebe
vom
Lichtsohn

[Carousha]

Merci für die Aufmerksamkeit!

Carousha

[Thing]

Ein Gedicht ist es in meinen Augen nicht, aber ein ansprechender Prosatext.

FG
v.
Thing

[dr.Frankenstein]

ich mach das umgekehrte, ich grabe den Garten aus.

[Twiddyfix]

deine- wilden Tage -haben meine Seele berührt, Du hast es gut geschrieben und beschrieben, ich habe mich beim Lesen hineingelebt.



Lieben Gruß von mir...Twiddy...

[Ex-Thrud]

Zitat von Carousha

Wilde Tage

Eingebettet zwischen
warmen Vanillegedanken und einer tiefen, bonbonfarbenen Ruh'
geh ich zurück nach daheim.
Wo die wilden Beeren die Bäume umranken
und Großvater noch immer den Garten begräbt.
Der Sommer lodert in den Wehen des Frühjahrs.
Die Erde zerspringt und löst los.
Der Wind beatmet alles, was schlief.
Der Regen wäscht die Schleier hinfort.
Die Bäume überdachen meine suchende Seele,
und in der tiefen Wildheit meines Körpers
findet jeder Gedanken und jedes Gefühl seinen Winkel,
seine waltende Zeit.
Noch unbeschliffen vom Hobel des Lebens
vertäut das Wetter mein Wesen
in die Fäden zwischen Himmel und Erde,
und ich schmiege mich trauend an seine Gezeit -
Schöpfung und ich werden eins.
Wo ist sie geblieben,
diese prachtvolle Zeit.

für mich ist das ein lyrischer Prosatext. Prosatexte sind Fließtexte, ich finde es schade, dass er durch die Zentrierung so zerrissen wirkt.
Bei "jeder Gedanke" hängt ein "N" zu viel dran. Und ich frage mich gerade, wie man einen Garten begräbt?
Ansonsten: schöne Metaphern!

Liebe Grüße

Thrud

[Carousha]

Huch...ich habe gar nicht mitbekommen, dass hier so viel geschrieben wurde.

@Thrud: Danke! (Auch für den Hinweis auf den Rechtverschreiber!) Einen Garten begräbt man wohl ähnlich wie man ein Bett bezieht.

@Lichtsohn: Hast Du schonmal so richtig schwarz gesehen? Das ist dann wohl ein Gegenteil meiner bonbonfarbenen Ruh'. Recht interessante Herangehensweise an einen Text, da sehr konträr zu meiner eigenen Herangehensweise. Auch Dir ein Dankeschön.

@Twiddy: Freut mich, wenn das Lesen Dir Freude gemacht hat. Danke!

@Dr.Frankenstein: Machst Du nicht alles umgekehrt, Darling?

[Georg C. Peter]

Liebe Carousha,
ein schönes und melancholisches "Heimkommen",
ein wenig philosophisch, aber trotzdem mit
"Bonbon- und Vanillegeschmack",
sehr passend!
Lg Georg