Kapitulationsunterzeichnung (ohne Zeugen)

[Inline]

Ich habe dich nicht beleidigt,
um dir zu schaden.

Ich habe dich beleidigt,
damit ich mich besser
von dir trennen kann.

Ich gebe zu, ich dachte auch
an das Befinden
MEINES Körpers.

Nimm den Bleistift endlich.
Du hast bereits versucht
den Weg zu deinem Haus,
noch besser zu erklären;
hast mir am Geburtstag
den
Europaroutenplaner
überreicht.
Das Preisschild mit
Bewußtsein draufgelassen
und in einem Nebensatz
von deinem Schuldenstand
erzählt.

Steck bitte deine Waffen weg.

Da ist nichts mehr worum
zu kämpfen sich
mit meinen Waffen lohnt.

Da ist nur noch gutes
oder schlechtes Untergehen.

[Yve]

Original von Inline
...
hast mir am Geburtstag
den
Europaroutenplaner
überreicht.
Das Preisschild mit
Bewußtsein draufgelassen
und in einem Nebensatz
von deinem Schuldenstand
erzählt.

...

Da ist nur noch gutes
oder schlechtes Untergehen.

Ach ja lieber Wolfi. Das gefällt mir so an deinen Texten. Eine alltgägliche Szene beschreibend. Ein "unromantisches" Gedicht, dass mehr sagt als so manch anderes stark verblumtes Wortgeflechte. Bei der ersten, im Zitat angeführten, Strophe, musste ich lachen. Ich habe mich gefragt, was sie wohl mit dem "Europaroutenplaner" aussagen wollte Das Ende ist wirklich gelungen und wie wahr!

Yve

[Inline]

Hey Yve, dank Dir!

Ich beziehe gern übertriebene Alltagssituationen in die Lyrik mit ein. Ich find, so ist es leichter zu greifen, und das Geschreibe kommt einem nicht vor, wie von einem anderen Stern. Das entfernte, wortklauberische ist eher nicht mein Fall.

Gruß W

[Yve]

Ich hab den Text gerade nochmal gelesen. Beim ersten Kom. hatte ich vergessen zu sagen, dass mir aufgefallen ist, dass die Geschichte mit dem "Europaroutenplaner" sehr zweideutig ist. So ne Art "zieh bloß Leine"-Geschmack hat das für mich. Vielleicht war´s nicht beabsichtigt, aber ich musste trotzdem lachen, weil das ja sehr "suptil" ist

Yve

[Inline]

Hi Ivi!

Ich verstehe, was du meinst. Ich empfinde es als eine schöne Art es so zu lesen. Tatsächlich lässt es sich so interpretieren (armes lyrisches Ich), aber ich habe beim Schreiben nicht daran gedacht. Es ging mir eher um Verdeutlichung. Das Subtile macht wohl sehr die mögliche Tiefe eines Textes aus.

Ich glaube ich mache noch einen Zeilenumbruch rein, so dass die Sache mit dem Preisschild separat (achtung nicht seperat) steht. Für mich liest sich das schöner...

[evian]

Hallo.
Gefällt mir wirklich sehr gut.

Da ist nichts mehr worum
zu kämpfen sich
mit meinen Waffen lohnt

Irgendwas stimmt da aber nicht. Ein "es" oder so fehlt. Musste zu lange drüberlesen, also geh ich mal davon aus, dass da was nicht passt. Liest sich zumindest komisch.
Sonst aber wirklich wirklich gelungen.
lg

[Inline]

Hi Evian!

Danke für Deine Antwort!

Üblicherer Ausdruck wäre wohl:

Da ist nichts mehr, weswegen es sich lohnt mit meinen Waffen zu kämpfen.

Ich schrieb:

Da ist nichts mehr worum zu kämpfen sich mit meinen Waffen lohnt.

Ich bin mir nicht sicher, ob hier ein Komma fehlt. Ich gebe zu es klingt etwas ungewöhnlich. Es hat 3 Gründe warum es so da steht: 1) Es war mir klanglich/rhythmisch wichtig, dass das letzte Wort im Satz nur eine Silbe hat 2) das Wort "lohnt" soll am Schluß des Satzes stehen, da es das wichtigste Element des Satzes ist, und die Spannung bis zum Ende gehalten werden soll. 3) So liest es sich für mich flüssiger.

Wäre der üblichere Ausdruck für dich schöner? Vielleicht täusche ich mich ja mit meiner Vorstellung.

Lieber Gruß Inline

[evian]

ist mir schon klar, dass du das zwangsweise so schreiben musstest.

Da ist nichts mehr, worum es
sich zu kämpfen
mit meinen Waffen lohnt.

Wäre das ein zu großes Opfer?. Ich mein, es ist sonst niemandem aufgefallen, vielleicht red ich da nur wirres Zeug, aber mir kommt es so richiger vor.
aber egal, kleinkram. supertextnachwievor.

lg