was mich reif macht

[Lewin]

was mich reif macht

Ich habe mich an Wolken satt gesehen.
Die triste Vielfalt reißt mein Sein in Fetzen,
um mich in graue Trübsal zu versetzen.
Auf freundlich Warmem muss ich jetzt bestehen.

Ich mag nun auch nicht mehr das Wechselhafte.
Ich habe selbst getäuscht, vertauscht, verglichen.
Die Zeit hat meine Freude ausgeblichen
und das, was es bis in mein Herz nicht schaffte.

Das, was mich reif macht, ist bestimmt der Lenz.
Der Herbst ließ mich einst auf Bequemes hoffen.
Die sprießend lebensfröhliche Präsenz

lässt für mich keine andern Fragen offen.
Was bleibt mir von des Daseins kurzem Tanz?
Vielleicht die Ahnung von ein wenig Glanz.