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Alt 23.03.2012, 09:47   #1
weiblich Celithizia
 
Dabei seit: 03/2012
Alter: 28
Beiträge: 11


Standard A Ghost Story (Kap.2: Der Tag, an dem mein Leben endete)

In der darauffolgenden Nacht schlief ich sehr unruhig.
Der Traum hatte keine wirkliche Handlung, es waren nicht mal richtige Bilder zu sehen. Und doch hatte er etwas von einem Albtraum, etwas … Bedrohliches.
Vielleicht ahnte ich ja schon etwas von dem schrecklichen Ereignis, das sich am nächsten Tag ereignen sollte.
Schweißgebadet wachte ich am nächsten Morgen auf und sah schlaftrunken auf meinen Wecker.
In einer halben Stunde würde er sowieso klingeln, weiterschlafen lohnte sich also nicht.
Dann beschlich mich eine Idee, die mich zum lächeln brachte. Ich könnte die erste im Bad sein, noch vor Steve.
Diesmal könnte ich die böse sein, die Stundenlang das Bad blockiert und ihn zur Weißglut bringt.
Ich öffnete meine Zimmertür und schlich an seiner vorbei.
Schließlich wollte ich ihn nicht wecken. Nun war ich also im Bad, genoss meine Triumphierende, innere Befriedigung und begann, mich für die Schule fertig zu machen.
Gerade wollte ich nach meinen Anziehsachen greifen, da fiel mir auf das ich sie gar nicht mitgenommen hatte.
Also kam ich aus dem Bad und tapste ebenso leise wie geradeeben in mein Zimmer, um meine Tagesgarderobe zu holen.
Zufrieden mit meiner heutigen Auswahl ging ich also zum Badezimmer zurück und drückte die Klinke hinunter.
Die Enttäuschung stand mir förmlich ins Gesicht geschrieben. Noch einmal versuchte ich es.
„Da bist du wohl zu spät aufgestanden!“ hallte es von der anderen Seite der Tür. Ich trat ein wenig wütend gegen die Tür.
Wenn der wüsste. Also zog ich mich wohl oder übel in meinem Zimmer um. Als ich fertig war, ging ich nach unten und machte mir nicht die Mühe, meine Eltern zu grüßen.
Meine Tasche lag noch von Gestern im Flur, und so schnappte ich sie mir und verschwand durch die Tür.
Kurz streckte ich mich in der frischen Morgenluft und ging meiner Wege.
Was nun passierte, oder besser, wie es passierte, kann ich mir bis Heute nicht erklären. Ich hatte nicht einmal großartig etwas davon mitbekommen, aber es veränderte mein ganzes Leben.
Nur noch über diese Straße, dann würde ich in der Schule sitzen, mich zu Tode langweilen, die spöttischen Blicke von Henry und seiner tollen, neuen Freundin, die übrigens Thea hieß, antun und die manchmal ziemlich nervenden Probleme meiner besten Freundin Melody lösen müssen. Seufz.
Ich beobachtete, wie die Ampel nach einer schier endlosen Zeit endlich auf grün sprang, und ich meinen ersten Fuß auf den Asphalt setzte. Dann den zweiten.
Und plötzlich hörte ich es.
Ein lautes hupen drang an mein Ohr.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite, und erblickte einen Lastwagen, der genau auf mich zuraste.
Die Ampel war rot für ihn. Natürlich würde er anhalten müssen.
Doch irgendetwas in seinem panischen Gesichtsausdruck verriet mir, das er nicht anhalten würde.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Gedanken einem in so einem kurzen Moment durch den Kopf gingen.
Was würden sie wohl auf meinen Grabstein schreiben? Und wo würde ich begraben werden? Wären meine Eltern traurig? Und würde es meinem Bruder leidtun, dass er mich immer ärgert? Vielleicht würden sich Henry und Thea ja trennen, weil er nicht über meinen Verlust hinweg kommt. Und Melody? Sie würde ihre Probleme nun selbst lösen müssen. Aber wo würde sie hingehen, wenn sie wieder einmal Streit mit ihrem ständig betrunkenen Vater hat? Außerdem muss ich nächste Woche noch eine Geschichtsarbeit abliefern. Vielleicht würde meine Mutter mal von ihren Nägeln aufsehen, und meiner Vater seine Nase aus der Zeitung nehmen.
Mein Bruder könnte morgens das Bad belegen. Stundenlang, ohne das ihn jemand nerven würde.
Es ist schon erstaunlich, für wie viele Menschen sich das Leben ändern würde, wenn meines plötzlich aufhört.
Aber es ist schade, dass einem so etwas er in so einem Moment klar wird. Ich rannte nicht weg. Ich würde es sowieso nicht mehr schaffen. Ich stand einfach da, starrte dem Lastwagen entgegen.
Er war nicht mehr weit von mit entfernt. Meine umklammerte meine Tasche fest, so das meine Knöchel weiß hervortraten.
Ich schloss langsam die Augen und wartete auf den harten Aufprall, der mir das Licht für immer auslöschen würde.
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