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16.02.2007, 23:14 | #1 |
Das Gasthaus auf dem Hügel
Das Gasthaus erhob sich langsam am Horizont. So sehr sein klarer Verstand ihn davon abriet, diesen dunklen Ort auch nur in die Nähe zu kommen, verlangte sein Körper seinen Tribut, nach dieser langen Reise, die er nun seid mehr als einem Monat beschritt.
Es dämmerte bereits und die beiden Sonnenscheiben schoben sich immer weiter in den Horizont hinein. Bald würde der Mond auf die Erde blicken. Und in diesen gefährlichen Zeiten wollte er nicht draußen übernachten. So mobilisierte er seine letzten Kräfte um noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang bei der Taverne anzukommen. Nach einer halben Stunde stand er vor den Türen des Gasthofes. Nichts regte sich und kein Laut war zu hören. Kein Gegröle von betrunkenen Gästen, keine Weiber die kicherten. Es brannte kein Licht von innen heraus. Pechschwarze Krähen schauten ihn vom Dach aus mit ihren eiskalten Augen an. Als sei er ein Eindringling, der bei irgendetwas störte. Alles in allem herrschte eine düstere Atmosphäre um dem Gasthaus. Dem jungen Reisenden wurde etwas mulmig bei der Sache. Sollte er doch lieber umkehren und eine andere Übernachtungsmöglichkeit suchen? „Nein“, sprach er sich Mut zu. „Ich werde nicht wie ein verschrecktes Kind weg rennen.“ Er sammelte seinen Mut und prüfte schnell noch sein Wehrgehänge. Sein Schwert hing an einem Gürtel zu seiner linken. Den kleinen Parrierdolch hatte er in einer Lederschnalle verstaut, die an seiner leichten Lederrüstung befestigt war. Zuversichtlich, dass er mit dieser Ausrüstung jedem Gegner standhalten konnte, begann er zu lächeln. Es ist schon immer sein Traum gewesen ein großer Held zu werden. Sein Lächeln verstarb. Er klopfte an die Pforte. Nichts rührte sich. „Ho! Ist jemand da? Ich suche einen Rastplatz für die Nacht.“ Noch immer rührte sich nichts. „Ich habe genug Geld dabei. Ich kann bezahlen.“ Plötzlich vernahm der Held ein gurgelndes Geräusch. Es stammte aus einer menschlichen Kehle. „Entweder hat sich dort drinnen jemand übergeben oder ich befürchte Schlimmeres.“ Ein knackendes Geräusch, von gerade gebrochen werdenden Knochen, ließ den Helden zusammenfahren. „Was geht dort drinnen vor? Ich muss schnell von hier verschw...“ Mitten in der Umdrehung stockte er. „Nein, ich werde nicht weglaufen. Ich wollte ein Abenteuer? Hier ist mein Abenteuer!“ Vorsichtig zog er beim Zurückweichen sein Schwert aus der Scheide. „Nun, wie soll ich vorgehen? Einfach rein stürmen? Nein, so einfach wird das nicht sein. Mein Feind wartet sicher schon gespannt vor der Tür auf mich.“ Hektisch sah er sich nach einem Weg seinen Gegner zu überraschen um. Doch er fand nichts. „Hmm, vielleicht gibt es eine Hintertür.“ Geduckt schlich er, unter den Fenstern vorbei, auf die andere Seite des Gebäudes. Die Krähen beobachteten ihn bei jeder seiner Bewegungen. Nein sie beobachteten nicht, sie starrten ihn gerade zu an. Doch der junge Mann ließ sich nicht weiter von ihnen beirren. Das Adrenalin in seinem Körper floss nur so in Strömen. Ihn hatte die Abenteuerlust gepackt. Sein erstes richtiges Abenteuer. Er begann wieder zu lächeln. Hinten angekommen stellte er fest, dass die Tür abgeschlossen war. Ein prüfender Blick verriet ihm, dass die Türangeln ziemlich locker waren. Mit einem starken Tritt rissen die Angeln samt der Tür ab. Es war sehr dunkel im Raum und es roch nach verbranntem Holz und nach etwas was er im Moment nicht genau einschätzen konnte. Es roch nach...Blut...Nach Blut und verbranntem Fleisch. Nur sehr langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Mehr und mehr Details offenbarten sich ihm. Überall war Blut. An den Wänden, auf dem Boden, sogar an der Decke. Tische und Stühle lagen mehr oder weniger heile im Raum verstreut. Doch das schlimmste waren die Leichen. Es waren mindestens 20 Stück, die im ganzen Zimmer verteilt waren. Vielen Toten fehlten Körperteile und aus den Stümpfen sickerte immer noch dunkelrotes Blut. Bei einigen war der ganze Bauch aufgerissen und die Innereien quillten heraus. Die abscheuliche Szenerie wurde durch das Licht der untergehenden Sonnen noch verstärkt. Der Held wandte sich verabscheut von dem schrecklichen Bild ab, dass sich ihm bot. Dieser Anblick würde ihn auf ewig verfolgen. Er begann zu zittern. „War es doch nicht so eine gute Idee dieses Abenteuer zu starten? Welche abartige Kreatur ist zu so etwas fähig?“ Leises Geraschel, das irgendwo weiter hinten im Raum seine Quelle hatte, bekam er als Antwort für seine Frage. Das Schwert zum Ausholen bereit ging er in die Richtung aus der das Geräusch kam. Das erwies sich schwerer als er gedacht hatte, denn er musste aufpassen das er keine Leiche berührte, um ein Geräusch zu verursachen. Der allmählich beginnende Verwesungsgeruch erschwerte dieses Unterfangen zusätzlich. Nach einigen Sekunden, die ihm wie eine ganze Ewigkeit vor kam, bemerkte er eine Bewegung aus den Augenwinkeln. Sofort drehte er sich dorthin. Da war sie. Die Kreatur die dieses Massaker angerichtet hatte. Der Held wusste nicht wie er es beschreiben sollte. Es hockte mit dem Rücken zu ihm. Es sah humanoid aus und sehr muskulös. Es bewegte sich mit stark abgehackten Bewegung, wie ein Huhn, das sich umschaut. Es war über irgendetwas gebeugt. Der Held konnte sich schon vorstellen was die Kreatur dort tat. Die Kreatur war komplett schwarz, nur vereinzelte Runen leuchteten in einem schwefelgelb. „Was soll ich tun? Es von hinten angreifen? Jetzt war noch die Gelegenheit dazu. Ja so mach ich es!“ Er machte sich bereit für den Angriff. Jeder einzelne Muskel war angespannt. Sein Herz schlug immer schneller. Eigenartigerweise begannen die Runen auf dem Rücken der Kreatur zu pulsieren. Doch das interessierte ihn nicht mehr. Gerade als er los stürmen wollte fingen die Runen einen Augenblick an zu strahlen und ihn übermannte ein seltsames Gefühl. Es war ein Gefühl der Gleichgültigkeit. „Warum soll ich dieses Monster angreifen? Diese Menschen wären sowieso irgendwann gestorben.“ Seine Beine versagten ihren Dienst und er sank zu Boden. „Warum sollte ich weiterhin dieses Schwert tragen? Es hat mir bis jetzt bei nichts geholfen.“ Die Kraft schwand aus seiner Hand und das Schwert fiel polternd zu Boden. Der Reisende sah wie sich der Kopf der Kreatur langsam zu ihm umdrehte. Seine blutroten pupillenlosen Augen strahlten reinste Boshaftigkeit aus. Mit fletschenden Zähnen erhob es sich. Es war sicher über 2 Meter groß. „Siehst du Schwert? Selbst nachdem ich nicht mehr dein Besitzer bin bereitest du mir Schwierigkeiten. Aber ich kann es dir nicht verübeln Schwert. Du kannst dich mit meinem alten Feind Schicksal zusammentun und mein Leben komplett vernichten. Naja soll mir auch egal sein. Und jetzt pssst Schwert ich will in Ruhe sterben.“ Wie in Trance kicherte er und beobachtete die Kreatur wie sie immer näher kam. Als es ihr Ziel erreicht hat griff die Kreatur den Helden an der Kehle und hob ihn wie ein Spielzeug hoch. Noch immer lächelte er. „Sieh zu Schwert...jetzt werde ich sterben.“ „Ja das wirst du ganz sicher mein schwächliches Menschlein“, sprach eine tief tönende Stimme in seinem Kopf. Langsam hob das Monster eine Pranke zum Zerfleischen hoch. Eine vereinzelte Träne lief dem Helden die Wange herunter. "Sag mal Kai, weinst du?!" Die schrille Stimme ließ Kai hochfahren. "Hä? Wo bin ich? Wo ist das Monster?" Das Lachen aus mehreren Kehlen verängstigten ihn nur noch mehr. Mit einem Mal klärte sich sein Blick. Er war in einem großen Raum und um ihm herum saßen viele Kinder, die ihn hämisch auslacheten. Da traf es ihn wie ein Blitz. Mit beiden Armen die Tränen und den langen Rotzefaden aus dem Gesicht wischend stammelte er: "T'schuldigung Frau Schwarzmann." "Ich weiß ja das der Chemieunterricht nicht gerade unterhaltsam ist, aber das ein Schüler dabei einschläft und rumheult ist mir noch nie untergekommen." |
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16.02.2007, 23:48 | #2 |
gesperrt
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Ich protestiere! Der phasenweise mächenhafte Stil der Story fordert entweder ein Happy End (Held besorgt es dem Monster), oder aber ein tragisches Ende mit Prinzessin im Arm! Umschreiben!
Leuchtende Runen auf dem Rücken des telepathischen Monsters: flashig. Aber das Viech in der Geschichte nur als Monster zu titulieren ist schwach. Wie wärs mit: "Langsam hob das Rollenspielwikingerdämonending eine Pranke zum Zerfleischen hoch... als, in einem, wie eine Ewigkeit erscheinenden Moment der Sinn der Runen in die Gehirnwindungen des wehrlosen Helden zu dringen begannen. "Das ist alles nicht real! Als ich vor der Tür stand, habe ich eine Krähe, oder eine Ratte gehört und für einen Menschen gehalten, es gibt hier keine Leichen und kein Monster! Ich habe nur einen Erschöpfungsanfall erlitten und meine Phantasie spielt mir einen Streich, war ja schon immer ein einbildungsreicher Junge...ja, so muss es gewesen sein!" Als er dies realisiert hatte, verschwand alles um ihn herum und er fand sich vor der Tür eines einsamen, alten Gasthauses liegend wieder. Sein Hals schmerzte. Aus dem Inneren hallte ein merkwürdiges Geräusch, wie ein bösartiges, unmenschliches Lachen. Als er zu seinem Schwert greifen wollte, merkte er, dass es fehlte... (weiterschreiben ) |
18.02.2007, 15:09 | #3 |
So hab jetzt das Ende überarbeitet. Hoffe es gefällt.
mfg "Ein Lufthauch weht vorbei..." |
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18.02.2007, 17:06 | #4 | |
RE: Das Gasthaus auf dem Hügel
Zitat:
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18.02.2007, 17:19 | #5 |
Also erst einmal einen rechtherzlichen Dank an dir Struppigel für diese umfangreiche Bewertung.
Es ist ein gutes Gefühl von jmd gesagt zu bekommen, dass man gute Geschichten schreibt. Werde natürlich versuchen deine Tipps und Anregungen in späteren Geschichten umzusetzen. mfg "Ein Lufthauch weht vorbei..." |
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