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Alt 05.12.2006, 18:42   #1
Jinuko
 
Dabei seit: 12/2006
Beiträge: 11


Standard Leben leben

Leben leben habe ich meiner besten Freundin gewidmet... sie hat mir immer sehr geholfen und ich hab sie sehr sehr lieb. Es ist nicht eins meiner besten werke geworden glaube ich aber naja o.o es kommt von herzen !

Leben leben

Stufe für Stufe. Schritt für Schritt. Atemzug für Atemzug. Fenster für Fenster. Und immer weiter werde ich gehen.

Das Fenster. Schon oft stand ich daran. Immer wieder durchströmen mich diese Gedanken, wenn ich nicht weiter gehen wollte. Dort unten unter dem Fenster, dort musste es doch Leben geben. So was wie ich musste es da doch geben. Ich sehe nichts. Zu hoch ist das Fenster und zu weit der Boden. Ich gehe weiter auch wenn mein Atem knapp wird geh ich weiter. Auch wenn ich das Ende nicht sehen kann, meine Hoffnung schwindet nicht. Ich geh weiter, denn es muss ein Ende geben. Überall gibt es ein Ende.

Manchmal kann ich die Wände nicht sehen. Dann fühle ich mich frei, vielleicht sogar befreit. Doch dann sind die Wände so nah, dass sie mich versuchen zu erdrücken.

Wie lange geh ich schon diese Stufen hinab? Ohne Pause! Jahre schon denke ich. Jahre die ich allein die Stufen hinunter geh. Jede Stufe die ich geh, geh ich allein. Niemand hört mich. Wieso auch? Ich bin allein.

Oft steh ich vor Entscheidungen, die meinen weiteren Weg auf diesen unendlichen Stufen entscheiden wird. Hab ich den leichtesten Weg gewählt? Oder warten Gefahren auf mich? Habe ich es richtig gemacht?

Langsam sehe ich von einem Treppengelände hinunter. War das schon immer da? Es ist hell dort unten. Zu hell. Es blendet mich. Angst durchrennt meinen Geist, meine Seele, meinen Körper. Ich bemerke wie allein ich wirklich laufe. War mir das nicht aufgefallen?
Langsam und bedacht setze ich mich auf die kalte steinige Stufe. Die andere Stufe vor mir schien jetzt so weit entfernt. Zwischen mir und der Stufe war ein schwarzes nichts. Das nichts was sich auch langsam in mir ausbreitete. Die Wände kommen immer näher, fangen an mich zu erdrücken. Ich halte mir die Ohren zu. Zu viele Geräusche, zu viele Stimmen bombardierten mein Trommelfell. Das Gefühl von Panik breitete sich immer mehr aus. Muss ich mich aufgeben um nicht mehr leiden zu müssen? Meine Wünsche und meine Träume aufgeben um weiter gehen zu können?

Eine Stimme. Ganz leise, nicht unangenehm. Ich höre sie ganz deutlich zwischen den anderen heraus.
„Sei frei! Sei du selbst! Habe Träume und Wünsche! Und wenn es dir schlecht geht bin ich für dich da!“
Als ich aufsah erkannte ich ein Gesicht, einen Körper, einen Menschen auf der Stufe vor mir. Automatisch richtete sich mein Körper auf. Wir schienen uns zu ähneln. Ich griff nach der ausgestreckten Hand und sprang dafür sogar über das schwarze Nichts. Die Hand von dem Mädchen war warm. Es gab mir das Gefühl von Geborgenheit. Unsere Hände hielten sich fest. Wir schienen zu schweben. Ist dies mein rettender Engel, jemand der mein schreien gehört hat?
„Lass uns weiter gehen!“
Die Stufe kam näher. Die Wände wichen einer Landschaft. Die Stufen wurden zu warmen, weichen Boden. Das Mädchen, wir beide standen uns gegenüber. Sie hatte mich gerettet. Ich bin nicht mehr allein, denn jetzt ist sie hier.

Das Leben gleicht einer Treppe. Jede Stufe ist anstrengend. Jede Stufe erfordert Kraft und Mut. Man geht seine Treppe allein bis, ja bis man jemanden findet seinen eigenen ganz persönlichen Engel. Ein Mensch der einem viel bedeutet. Doch wenn man ihn nicht findet läuft man weiter allein auf seiner Treppe.
Aber das wichtigste ist, verlier niemals den Mut, denn es gibt für jeden einen Engel.
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Alt 05.12.2006, 19:30   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Nun ja, Du willst aber trotzdem Kritik, oder?

Insgesamt ist es mir zu durchschaubar, zu wenig Überraschungen, auch keine gänzlich neuen Gedanken.

Dass "ich hab", "seh" und "geh" oftmals so gekürzt umgangssprachlich gelassen wird, passt nicht in den Rest des Textes. Passt allgemein sehr selten bei Prosa.

Die Metaphern sind oft selbstausschließend.
Schon oft am Fenster gestanden? --> also ein ruhiger Moment, wenn auch in Sorge und Fragen, Grübelei
Dann geht das Ich aber pausenlos die Stufen hinab --> Hektik, Stress. Nur wann kann es da am Fenster gestanden und die Ruhe für Grübelei gehabt haben - so ganz ohne Pausen?
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
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