Allein unter Vielen (Slam)

[inana]

Ich weiß nicht woher es kommt, dieses Gefühl.
Doch es ist da. Ganz plötzlich,
vielleicht kommt es auch schleichend leise.
In meinem Kopf, da hab ich Netzwerke. Dort funken komplexe Neuronen herum, arbeiten,
um es ganz einfach zu sagen.

Ich meine zu glauben zu wissen, dass ich es weiß, warum ich es denke und fühle. Und trotzdem.
In solchen Momenten überkommt es mich einfach.

Nenn mich zu ernst, zu nachdenklich, oder das Gegenteil von Leichtigkeit – schwer?
Doch fühlst du es nicht auch? Hin und wieder in deinem Kämmerchen sitzend?

Ein diffuses Gefühl, in erster Linie.
Der Eine lenkt sich dann ab, der andere überspielt es.
Du, du stellst dich dem auch, so wie ich.

Dieses Gefühl versuche ich zu verbalisieren.
Ich fühl mich allein. Bin auf mich gestellt.
Um mich herum so viele Menschen.
Dennoch: allein unter vielen.

Viel Oberflächlichkeit, Small – Talk, Gefühl, nicht verstanden zu werden.
So viel erlebt und gemacht, doch fühlt es sich in Netto doch leer an.

Es gibt immer wenige Menschen, die mich halten, und auch zu mir, mich fangen, sich interessieren, verstehen oder nur akzeptieren,
ja, anerkennen.
Doch sind sie weit weg. Nicht immer mir nah.
Geht es dir auch so? Sag, fühlst du es auch?

Ich höre die kritischen Stimmen, verachtend und lachend sie sprechen. „Ach Schwachsinn. Ein kluger Mensch weiß stets um seine Freunde. Ein kluger Mensch fühlt sich nicht allein, wenn er sich kümmert.“ Ach nein? Dann will ich nicht klug sein, nicht Mensch, wenn es so definiert wird.

Allein unter vielen. Unter vielen Gedanken.