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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 24.09.2012, 20:57   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Standard Dem Herbst

Wie ist dein Himmel dunkel wild,
umkränzt von fern rotgolden mild,
und rieselnd fallen Blätter.
Die Krähen toben in der Luft,
im Gras das Obst haucht Fäulnisduft,
Genuss ist mir dein Wetter.

Ich bin begnadet vor den andern,
darf noch in deinen Stürmen wandern,
du ungezähmter Herbst.
Darf froh in deinen Güssen zittern
und spüren, wie sie mich verwittern,
wie du mich kerbst...
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.09.2012, 21:28   #2
Narziss
 
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Alter: 31
Beiträge: 242

Hallo gummibaum,

die Beschreibung deines Herbstes hat etwas Eigenwilliges. Du greifst alte Bilder auf, gibst sie aber in ganz neuen Worten wieder. Das gefällt mir.

Es grüßt
Narziss
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Alt 24.09.2012, 21:52   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Schön, wenn das gelungen ist. Danke, Narziss.

LG gummibaum
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2012, 08:12   #4
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Lediglich hier, lieber gummibaum, hätte ich umgestellt und zwar so:

Das Obst im Gras haucht Fäulnisduft

Du hast meinen Herbst zu Deinem gemacht, das vermag ihm sicher zu gefallen!

Lieben Gruß
von
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2012, 08:38   #5
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Ja, Thing, danke. Darüber bin ich auch schon gestolpert, nachträglich.

Einen schönen Herbsttag wünscht dir
gummibaum


Dem Herbst

Wie ist dein Himmel dunkel wild,
umkränzt von fern rotgolden mild,
und rieselnd fallen Blätter.
Die Krähen toben in der Luft,
das Obst im Gras haucht Fäulnisduft,
Genuss ist mir dein Wetter.

Ich bin begnadet vor den andern,
darf noch in deinen Stürmen wandern,
du ungezähmter Herbst.
Darf froh in deinen Güssen zittern
und spüren, wie sie mich verwittern,
wie du mich kerbst...
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2012, 08:56   #6
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Dann betone ich noch einmal gesondert, wie sehr mir der letzte Vers gefällt!
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Alt 25.09.2012, 12:27   #7
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Toll, gummibaum, dein Herbstgedicht!

Du beschreibst den Herbst nicht nur, sondern er wird zu einem Du, das aktiv mit dir ganz persönlich in Beziehung tritt,
ganz stark find ich die letzte Zeile!

lg
simba
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2012, 12:48   #8
weiblich Poetibus
 
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Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562

Hallo, gummibaum,

hier kommt das "Echo". Natürlich nur auf den letzten Vers bezogen. Es gibt zwei "Bereiche", in denen es am schwersten ist, etwas "Neues" oder "Unverbrauchtes" zu finden: Natur und Liebe. Darüber wurden bereits derartig viele Gedichte geschrieben, so dass es einen Autor manchmal vor wirkliche Schwierigkeiten stellt.

Und "kerbst" auf "Herbst" gereimt (bzw. bezogen) habe ich in dieser Form noch nicht gelesen oder so selten, dass ich mich nicht mehr erinnere - und ich lese ziemlich viel.

Auch mir gefällt dein Herbstgedicht. Und da ich die vorhergehende Variante nicht gelesen habe, kann ich nur zustimmen, dass mir
Zitat:
das Obst im Gras haucht Fäulnisduft,
durchaus zusagt.

Es gibt (für mich ganz persönlich) eine andere Stelle im Gedicht, wo ich mich ein wenig "schwertue":

Zitat:
umkränzt von fern rotgolden mild,
Hier bin ich mir über die "Aussage" nicht ganz im Klaren ...

umkränzt von fern, rotgolden mild, (wobei mir der "Kontext" etwas "Probleme" macht)

oder, zur Veranschaulichung des "Sinngehalts":

umkränzt von fern, (von) rotgolden(er) mild(e) ?

Ich sage nicht, dass du es ändern musst, nur ein Hinweis, dass diese Stelle inhaltlich "nicht ganz klar" ist. Gut möglich, dass es aber auch nur mir so geht.

Und, worauf ich noch hinweisen möchte: Mir gefällt auch die Kürze des letzten Verses - das erhöht dessen "Wirkung".

Gerne gelesen.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
Poetibus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2012, 16:11   #9
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Poetibus Beitrag anzeigen

Und "kerbst" auf "Herbst" gereimt (bzw. bezogen) habe ich in dieser Form noch nicht gelesen oder so selten, dass ich mich nicht mehr erinnere - und ich lese ziemlich viel.




Ich noch nie. Und ich lese nicht wenig.
Wie es hier angewandt wird, ist für mich einfach g r o ß !
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 25.09.2012, 16:19   #10
männlich Twiddyfix
 
Benutzerbild von Twiddyfix
 
Dabei seit: 02/2012
Ort: kleines Nest in Bayern
Beiträge: 2.797

ein wunderschönes Herbstgedicht mit allem was dazu gehört, man riecht ihn förmlich, diesen modrigen Duft.
Es ist zwar nicht mein Lieblingsparfum und trotzdem...
LG von mir
Twiddyfix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.10.2018, 23:49   #11
weiblich Ex-Letreo71
abgemeldet
 
Dabei seit: 01/2014
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 4.032

Es hat geraschelt und gezischelt,
da hab ich es herausgefischelt.
Und siehe da, welch Herbstgedicht,
bring ich hinauf ans Tageslicht.

Sehr gern gefunden, lieber gummibaum.

Lieben Abendgruß

Letreo
Ex-Letreo71 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.10.2018, 22:42   #12
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Danke, liebe Letreo,

fürs Hochholen und für das schöne Antwortgedicht. Herbst ist ja gerade wieder.

LG g
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2018, 10:04   #13
weiblich Schnulle Köhn
 
Dabei seit: 05/2017
Ort: am Ende der Welt
Alter: 63
Beiträge: 928

Mir war's auch ein Genuss dieses (dank Letreo) wiedergefundene Stück zu lesen, lieber Gummibaum. Auch mich schreckt solch ein Herbstwetter nicht...
LG Schnulle
Schnulle Köhn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.10.2018, 16:44   #14
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
Beiträge: 10.909

Dann wünsche ich dir stürmische Herbstgenüsse, liebe Schnulle.

LG g
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
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