Sehnsuchtsschrei

[Isabel Seifried]

Alleine im Zimmer,
Verlorenes Nichts,
die Hoffnung erdrückt,
die Stille beglückt,
im seligen Schimmer
meines Gesichts.

Verlöschen die Kerzen,
ein Wort, Niemandsland,
kein Blick, der von Herzen,
zum Lachen und Scherzen,
mich lächelnd fand.

Alleine, verschlungen,
in meine Weste,
die Arme verschränkt.
Von Sehnsucht durchdrungen,
die ewigen Reste,
an die keiner denkt,

sie wecken die Glieder,
die Sehnsucht erlischt.
Ein Hauch streckt mich nieder,
dann hilft er mir wieder
ins Leben, verwischt

die Tränen, die einsam
beginnen zu laufen,
die mir erklären,
der ewige Kram
zieht neuerlich Schlaufen,
lässt sich nicht verwehren.

Sehnsucht, wo bist du?
Du Liebreiz des Lebens?
Du süße Gestalt?
Du suchst mich vergebens,
nun komm, gib mir Ruh,
ich bin noch nicht alt.

Noch einmal erfüllt
und vom Leben beseelt,
will ich erwachen,
vom Süßen gestillt,
und was mich auch quält,
es sind ein paar Sachen,

die Einsamkeit, Dürre,
das ewige Band,
das mich bindet.
Führt mich in die Irre
und reicht mir die Hand
die mein Auge im Dunkel nicht findet.

[Jeronimo]

Und ich will nochmal dahin, da wo man ganz von vorn beginnt.

Hallo Isabel,

ein herrliches Gedicht von Sehnsucht und Einsamkeit!
Gut nachzuempfinden, so schwer, so wahr.
Wunderbar zu lesen.

Jeronimo

[Thing]

Halli Hallo, Isabel -

ja, auch mir gefällt das.
Sehr interessantes Reimschema (mit nur einem Nicht-Wohlklang), da sowohl bindet als auch durch gewollte Brüche zum Aufmerksamsein zwingt.
Zuerst dachte ich:
O je - so lang!
Aber das ist es nicht, die vielen Strophen ermüden mich ganz und gar nicht.

Der Titel erscheint mir zu laut.
Ich hätte Anregungen, aber nur dann, wenn Du es erlaubst.

Nur so viel:
Wie sehr erinnert mich Dein Gedicht an längst vergangene Gefühle!
Dafür dankt

Thing

[Isabel Seifried]

Danke Euch herzlich!

Thing, wie lauten deine Anregungen?

LG
Isabel