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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 16.11.2011, 17:00   #1
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
Alter: 70
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Standard Gefärbt

Gefärbt hat sich mein Blätterkleid,
der Herbst kam in mein Leben,
gekeltert ist die Frucht, bereit
der Saft den Wein zu geben.

Beglänzt die Schale mit dem Obst
geläuterter Gedanken,
was du bis jetzt ins Leben hobst,
trägt Süße in den Flanken.

Doch kälter werden die Nächte schon,
der Wind pfeift durch die Stoppeln,
der Frost spricht letztem Blühen Hohn,
den Niedergang zu doppeln.
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Alt 16.11.2011, 17:07   #2
männlich Schmuddelkind
 
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Ort: Berlin
Alter: 38
Beiträge: 4.798

Das ist wunderschön und unglaublich bildhaft! Welch schöne Metaphern und Symbole!

Nur der erste Vers der letzten Strophe gerät etwas aus dem Rhythmus. Du müsstes wohl den Artikel "die" von "die Nächte" herausnehmen, aber dann ist es auch nicht mehr dasselbe...

LG
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Alt 16.11.2011, 17:35   #3
gummibaum
 
Dabei seit: 04/2010
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Beiträge: 10.909

Danke, Schmuddelkind,

ja, ich glaube, diesmal ist mir mal wieder etwas besser gelungen.

LG gummibaum
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Alt 17.11.2011, 00:47   #4
weiblich Ex-Encki
abgemeldet
 
Dabei seit: 06/2011
Beiträge: 424

Hallo gummibaum,

ich hätte ne Idee, die erste Zeile in der dritten Strophe an das Versmaß anzugleichen:
Die Nächte werden kälter schon

Ich finde das Gedicht stimmungsvoll.
V.a. gefällt mir die Perspektive. Denn das Lyrische Ich müsste ja der Weinstock sein, oder?: "mein Blätterkleid".

Liebe Grüße
Encki
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Alt 17.11.2011, 00:55   #5
Thing
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Halli Hallo, Gummibaum -

ja, wunderschön!


Aber in S1V4 -
ist für meinen Geschmack ein grober Fehler, oder ich bin nicht klug genug.


gekeltert ist die Frucht, bereit
der Saft den Wein zu geben.


Ich läse lieber:

... bereit, den Saft ....

oder

bereit der Saft, den Wein




Da sieht man wieder, wie wichtig ein Komma sein kann.


LG!
Thing
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Alt 17.11.2011, 08:32   #6
gummibaum
 
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Danke euch, ich gehe noch mal über den Text.

LG gummibaum
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Alt 17.11.2011, 09:19   #7
männlich Schmuddelkind
 
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Beiträge: 4.798

Zitat:
Die Nächte werden kälter schon
Die Idee ist mir auch als erstes gekommen, aber ich halte das "doch" hier für sehr wichtig. Aber letztendlich muss das gummibaum wissen.
Schmuddelkind ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2011, 13:28   #8
männlich Wüstensand
 
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Beiträge: 121

Hi gummibaum,

das hast du sehr schön hinbekommen, bis auf die von meinen Vorschreibern erwähnten Zeilen.

Für S1Z4
Zitat:
der Saft den Wein zu geben.
hätte ich

den Saft dem Wein zu geben

und in S4Z1
Zitat:
Doch kälter werden die Nächte schon,
würde ich

Die Nächte werden kälter schon


schreiben, denn das doch ist nicht unbedingt notwendig.

Gruß, Wüste
Wüstensand ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2011, 15:36   #9
weiblich Ex-Sabi de Sombre
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Beiträge: 993

tut mir leid, gummibaum, aber mir wollen deine zeilen nicht so recht munden.

den zeilen fehlt wärme, wahrhaft tragende worte.

wäre imo noch verbesserungswürdig.

lg sabi
Ex-Sabi de Sombre ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2011, 16:00   #10
weiblich Ilka-Maria
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Schließe mich Sabi an. Das Gedicht wirkt konstruiert, vor allem die letzte Strophe. Es ließe sich von der Substanz her aber durchaus verbessern.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2011, 16:25   #11
gummibaum
 
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Beiträge: 10.909

Gefärbt hat sich mein Blätterkleid,
der Herbst kam in mein Leben,
gekeltert ist die Frucht, bereit
der Saft, den Wein zu geben.

Beglänzt die Schale mit dem Obst
geläuterter Gedanken,
was du bis jetzt ins Leben hobst,
trägt Süße in den Flanken.

Doch kälter werden Nächte schon,
der Wind pfeift durch die Stoppeln,
der Frost spricht letztem Blühen Hohn,
den Niedergang zu doppeln.
gummibaum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2011, 16:35   #12
Thing
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Halli Hallo, Gummibaum -

das von mir monierte Komma ist jetzt da. Schön.
Aber der letzte Vers gefällt mir persönlich nicht.
Kann man einen Niedergang doppeln?
(Da denk ich an den Doppler-Effekt).
Ich glaube eher, daß Du verdoppeln gemeint hast.
Und bei den Stoppeln springt mir zumindest der Reim "hoppeln" in die Synapsen.

Ich habe vielerlei Gedankensprünge dazu, möchte aber nicht wirklich eingreifen.

LG!
Thing

(Naturgedichte-Fex)
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Alt 17.11.2011, 16:52   #13
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von gummibaum Beitrag anzeigen
Beglänzt die Schale mit dem Obst
geläuterter Gedanken,
was du bis jetzt ins Leben hobst,
trägt Süße in den Flanken.

Doch kälter werden Nächte schon,
der Wind pfeift durch die Stoppeln,
der Frost spricht letztem Blühen Hohn,
den Niedergang zu doppeln.
Es bleibt leider immer noch ein zusammengeschustertes Konstrukt. Was ist denn das "Obst geläuterter Gedanken"? Wahrscheinlich die Weinreben, wenn man die Phantasie um einige Ecken schickt. Müßte es dann aber nicht heißen "... trägt Süße an den Flanken" (= an den Rebstöcken der Weinberge)?

Bei dem Ausdruck "... den Niedergang zu doppeln" muß ich mich Thing anschließen, er verdirbt letztendlich das gesamte Gedicht.

Vielleicht fehlt mir aber einfach nur das rechte Verständnis für diese Verse.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2011, 17:38   #14
gummibaum
 
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Hi, Thing und Ilka,

menschlicher Herbst und die Jahreszeit sind aufeinander bezogen. Die Porzellanschale kann mit Äpfeln, Birnen, Trauben auf dem Tisch stehen, aber auch Hirnschale für ausgereifte Gedanken sein. Die Stoppelfelder, weil ich auf dem Land und zwischen ihnen lebe, waren das erste, was mir einfiel. Aber hoppeln als primäre (albern wirkende) Assoziation eines Reimenden darauf und mein abgekürzes doppeln (für gemeintes verdoppeln), machen sie offenbar problematischer als ich voraussah. Lasst euch nicht wurmen und danke nochmals.

LG gummibaum
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Alt 17.11.2011, 18:17   #15
weiblich Ilka-Maria
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Versuch's doch mal mit: "... verlassen stehn die Koppeln."
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.11.2011, 18:23   #16
gummibaum
 
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Klingt gut. Danke, Ilka. LG gummibaum
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Alt 17.11.2011, 19:22   #17
Thing
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Beiträge: 34.998

M i c h wurmt es nicht.
Ich befürchtete eher, Dich gekränkt zu haben.
(Obwohl ich selbst vom Land stamme, Stoppelfelder sehr gut kenne!)

Thing
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