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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 19.01.2017, 14:18   #1
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Polen bleibt unentdeckt

Polen bleibt unentdeckt

Die Sonne geht in Polen unter.
Gewiss. Und gegen Morgen auf.
Dann wird sie halbwegs wieder munter.
Und nimmt verdrießlich ihren Lauf.

Die an der Neiße sagen Scheiße,
schon wieder müssen wir früh raus.
Nur ein Stück weiter, an der Pleiße,
brüllt irgendeiner laut: Lied aus!

Am besten wäre alles - oder?
Vielleicht nach einem Oderbruch?
Kein Reim auf Fäulnis oder Moder
und dann nie mehr auf Liederbuch …
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Alt 19.01.2017, 14:26   #2
weiblich Ex Wanda
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Beiträge: 173

Die Sonne geht im Westen unter,
nach altgedientem Brauch.
Der Pole treibts ein wenig bunter,
am Morgen, nach 12 Wodka munter,
isst er gebeizten Lauch.
Ex Wanda ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2017, 14:31   #3
männlich fsami
 
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Dabei seit: 03/2013
Beiträge: 274

Ich habe es mehrfach gelesen und verstehe es nicht
Was fürn Lied?

Wäre am besten alles "Oder", weil dann bestimmte Gebiete wieder zur BRD gehören? Dann müssen wir bald doppelten Soli zahlen. Ich gebs auf.
fsami ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2017, 14:34   #4
Thing
R.I.P.
 
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Warum verdrießlich, lieber Lewin?
Wird sie doch zumindest irgendwo mit Glockengeläute empfangen!

Schade, daß mir Sch*** den lustigen Touch vermiest.
Das verdrießt.


LG
von
Thing
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Alt 19.01.2017, 17:02   #5
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Polen bleibt unentdeckt

Liebe Wanda,

wo unser Zentralgestirn auf- und untergeht, das wissen wir zum Glück so halbwegs. Und wenn der Weißrusse sie untergehen sieht, dann vielleicht über Polen. Der Zentralsibirier nicht mal über dem Ural. Mein Großvater hat noch von der Beresina erzählt. Da hat, mehr als hundert Jahre zuvor, Napoleon, seine letzte große Schlacht schmachvoll auf russischem Boden verloren. Polen, ein katholisches Land, ist weiter entfernt als Syrien oder Afghanistan. Komisch.
Vieles scheint vergessen. Nur nicht, dass der Pole (angeblich) klaut.

Bis zum nächsten Aufgang. Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2017, 17:17   #6
weiblich Ex Wanda
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Beiträge: 173

Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Liebe Wanda,

wo unser Zentralgestirn auf- und untergeht, das wissen wir zum Glück so halbwegs. Und wenn der Weißrusse sie untergehen sieht, dann vielleicht über Polen. Der Zentralsibirier nicht mal über dem Ural. Mein Großvater hat noch von der Beresina erzählt. Da hat, mehr als hundert Jahre zuvor, Napoleon, seine letzte große Schlacht schmachvoll auf russischem Boden verloren. Polen, ein katholisches Land, ist weiter entfernt als Syrien oder Afghanistan. Komisch.
Vieles scheint vergessen. Nur nicht, dass der Pole (angeblich) klaut.

Bis zum nächsten Aufgang. Lewin.
Ist gut, dass Ihr das wisst, Master Lewin. Nichts anderes habe ich vermutet. Statt Pole könnte auch Russe da stehen. Sollte eben ein Witzchen sein. Scheiße, misslungen.
Meine Großmutter war eine gebürtige Pommerin. Einen Anteil Pommerngans hab auch ich abbekommen.

Schnattergrüße
Wanda
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Alt 19.01.2017, 18:41   #7
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City, auf der richtigen Seite des Mains
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Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
ein Großvater hat noch von der Beresina erzählt. Da hat, mehr als hundert Jahre zuvor, Napoleon, seine letzte große Schlacht schmachvoll auf russischem Boden verloren. ...
Vieles scheint vergessen. ...
Nicht alles ist vergessen:


Wie in diesem Buch die Überquerung der Beresina dargestellt ist, lässt den Leser schaudern und dafür danken, das nicht selbst erlebt haben zu müssen.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2017, 19:58   #8
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Polen bleibt unentdeckt

Hallo Ilka,

manchmal sind es die Umstände, die die Regeln brechen.
Deshalb ziehe ich die kurze Antwort auf deinen Beitrag vor.

Es ist mir ein Bedürfnis, mich bei dir zu bedanken, das sei hiermit geschehen!

Gruß Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2017, 22:16   #9
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Standard Polen bleibt unentdeckt

Hallo fsami,

zum Beispiel die Lieder „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ oder das „Polenmädchen“. Singt beide Heino. Sind an sich unverfänglich. Wäre da nicht der zweite Weltkrieg mit über 66 Millionen Toten gewesen. Die meisten (China nicht gerechnet) in der Sowjetunion, Deutschland und Polen (!). Von den beiden letztgenannten in Polen die meisten Zivilisten (wahrscheinlich Juden).

Und mit welchen Liedern sind wir einmarschiert?
Genau. Und diese Lieder werden von bestimmten Leuten bewusst wieder gesungen. Lied aus!
Nein fsami, die Grenzen hat zwar das Kapital längst aufgeweicht, aber die Polen haben zu Recht einen Nationalstolz, der seinesgleichen sucht. (Noch ist Polen nicht verloren!)
Übrigens: die Pleiße, das könnte auch die Weißeritz sein oder die Spree. Das ist unwesentlich für den Inhalt.

Und mit dem Oderbruch deute ich nur an, dass es sich um ein großes Binnendelta (920 km²) handelt, das in jüngster Zeit mehreren Hochwässern ausgesetzt war. Wer Hochwasser kennt, weiß, dass es danach immer nach Moder riecht. Mein Elternhaus (unterkellert) hat schon bis zur Höhe der Arbeitsplatte in der Küche im Wasser gestanden …
Es modert, wenn man Dingen anhängt, die die Zeit längst abgehängt hat.

Gruß Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.01.2017, 23:38   #10
männlich Lewin
 
Dabei seit: 03/2015
Beiträge: 1.231

Hallo Thing,

verdrießlich im Auge des Betrachters? Das Glockenspiel hatte ich gestern. Beim Urologen. Gehe ich regelmäßig hin, seit ich mit 17 Nierensteine bekam. Acht Uhr war ich dran, musste eine Probe nach Sono da lassen. Sagte der Arzt noch: kommt sicher nichts, ihm kämen die Augen raus. Eine Frage der Konzentration. Genau als ich sie hatte, fingen nebenan die Kirchenglocken an zu läuten.

Zu deinem Einwand: seit fennigpfux’ „Marianne“, (schade, dass er die Reißleine gezogen hat), da kommt es zweimal vor und Versards „42“ ist es für mich absolut salonfähig und solange Begriffe wie „geile wixpointe“ toleriert werden, sehe ich keine Veranlassung, schamhaft zu reagieren.

Wir hatten früher ein Plumpsklo mit Grube ohne Abfluss, die habe ich jährlich mit einem Jaucheschöpfer entleert, um den Garten zu düngen. Und bei unserem Fleischer Thieme durfte ich aus dem Hühnerstall die Scheiße heraus kratzen, in den Handwagen laden und nach Hause fahren. Das verdrießt? Nein. Man freut sich, wenn man damit fertig ist.

Bei einem Studienfreund in Weixdorf (Dresden) war ich mal zu Hause. Der Garten: ein Paradies. Nach meinem Lob sagte sein Vater:
Da hilft kein Beten und Singen,
da hilft nur Scheißen und Düngen! (auf sächsisch).

Danke und viele Grüße Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2017, 03:15   #11
männlich talking head
 
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Zitat:
Zitat von Lewin Beitrag anzeigen
Hallo Thing,

da hilft nur Scheißen und Düngen! (auf sächsisch).
...und düngt die Felder wieder mit altem Mist,
sonst ist alles Mist, sonst ist alles Mist.

nach "Väterchen Franz", Wölfe mitten im Mai

Ach, Wanda, du fast pommersche Schnattergans, wo in Pommern war das denn? Komme aus Belgard unweit von Kolberg.
Lewin, ich besuchte das Kreiskrankenhaus, wo ich zur Welt kam, ließ mich wg. einer kleineren Verletzung behandeln. Beim Blick auf meinen Perso rief auf englisch der junge Arzt erfreut: Oh, Sie sind hier geboren. Wir freuen uns, dass Sie hier her gekommen sind! Sie brauchen auch nichts zu bezahlen! Freute mich riesig. Er sagte noch: Und dann sind Sie zur selben Zeit und auf der selben Station geboren wie Alexander Kwaschniewski (hoffentlich richtig geschrieben). Ein schöner Tag, am Ausgang fand ich einen Platz für eine Spende..., jetzt den Weg ins Bett..
gut nacht
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Alt 20.01.2017, 11:25   #12
weiblich Ex Wanda
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Lieber TH,
da muss ich Mutter fragen, morgen. Belgard ist mir irgendwie bekannt, Stettin und Schivelbein. Genaueres ist echt interessant. Back to the roots ...

Großmutter flüchtete damals im Treck mit drei kleinen Kindern, der Kindsvater hatte sich lange vorher zu einer Geliebten verpisst. Meine Mutter und ihre jüngere Schwester sind die einzigen noch lebenden Zeitzeugen.

Liebe Grüße
Wanda
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Alt 20.01.2017, 11:48   #13
weiblich Ilka-Maria
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Da könnte ich einiges dazu berichten. Meine Familie mütterlicherseits stammt aus Pommern (Stettin), meine Mutter ist teilweise auf Rügen aufgewachsen.

Die Familie meines Lebensgefährten stammt aus Ostpreußen (Allenstein/Königsberg).

Die Schwester meines Lebensgefährten hat die Fluchtgeschichte ihrer Familie sogar aufgeschrieben (über 100 Seiten), ich habe davon eine Kopie.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2017, 12:00   #14
männlich talking head
 
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Beiträge: 754

Guten Morgen,

das ist ja ein spannender Tagesanfang mit pommerschen Wurzeln, ostfriesischer Teemischung und westfälischem Schwarzbrot. Ja, frag mal Deine Mutter, Wanda. Die Gegend da ist wunderschön, Schivelbein hab ich gesehen, sehr schöner großer Marktplatz, auch andere Städte und Städtchen dort; Landschaft von mild geschwungener Schönheit.
Bring die Geschichte mit, I-M, nach Trier. "Einiges zu berichten" macht mich schon mal neugierig, hätte auch ein paar Zutaten...

Liebe Grüße, th
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Alt 20.01.2017, 12:09   #15
weiblich Ilka-Maria
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Geht das in Englisch? Die Autorin war in die U.S.A. ausgewandert und hat alles in Englisch aufgeschrieben.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2017, 15:51   #16
männlich Walther
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Geht das in Englisch? Die Autorin war in die U.S.A. ausgewandert und hat alles in Englisch aufgeschrieben.
yo, geht.

hier ist eine quelle des wissens zum thema: http://www.zugetextet.com/?cat=162 dort und in der aktuellen ausgabe gibt es stoff zum thema "flucht".
Walther ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.01.2017, 20:16   #17
männlich talking head
 
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Geht das in Englisch? Die Autorin war in die U.S.A. ausgewandert und hat alles in Englisch aufgeschrieben.
joo, geht
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Alt 01.02.2017, 18:36   #18
männlich Lewin
 
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Hallo Ihr Lieben,

leider war ich gut eine Woche außer Gefecht gesetzt, konnte also auf Eure Erkenntnisse, die auf Landstriche wie Pommern, Rügen, Ostpreußen, auf Ereignisse wie Flucht und Vertreibung aufbauten, nicht reagieren. Von familiärem Leid durch die Kriegswirren des ersten und zweiten Weltkrieges gäbe es dennoch genug zu berichten, doch das erspare ich mir nach dem Abstand vom Thema. Ich bedanke mich bei allen, die sich zum Thema geäußert haben, natürlich in der Hoffnung, dass die Vernunft in der Welt, was ich aber als wenig wahrscheinlich ansehe, die Oberhand gewinnen sollte, um ein friedvolles Zusammenleben verschiedener Kulturen ohne Vorbedingungen zu gewährleisten.

Herzlich grüßt Euch Lewin.
Lewin ist offline   Mit Zitat antworten
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