Die alte Gitarre bei Poetry.de

Gylon · 30.11.2015, 21:33

Früher, hat sie ständig in deinem Arm gelegen, und du entlocktest ihr sanft die Melodien. In unserem Haus war sie die Jukebox, randvoll mit den schönsten Liebesliedern. Im Kerzenschein tanzte ich nur für dich, gekleidet im leichten Anzug der Nacht. Wir leerten die Gläser Zug um Zug, bis der Morgen uns angelacht. Mit Wehmut blicke ich auf die Risse im Holz, die Saiten umschlingen den Hals. Die Melodien, sie sind nun schon lange verstummt, und es ist nur noch die Sehnsucht, die aus dem Korpus hallt.

(Inspiriert von Meriths „Auf dem Dachboden“)

DieSilbermöwe · 01.12.2015, 08:15

Wunderschön geschrieben! Ich kann es mir bildlich vorstellen.

ganter · 01.12.2015, 12:35

Guten Morgen Gylon,
Die sanfte Schwermut der Nostalgie schwingt in Deinen Zeilen
Blues-getragen mit.
Passt so richtig zur Jahreszeit. Ich puzzle auch gerade Bruchstücke
der Erinnerung zusammen.

-ganter-

Merith · 03.12.2015, 16:56

Lieber Gylon,

du hast die Gitarre zum Leben erweckt, ich danke dir.

Merith

Gylon · 05.12.2015, 11:24

Liebe DieSilbermöwe,
ich war mir nicht sicher ob der Text jemanden erreichen wird, umso mehr freue ich mich über deinen Kommi. Danke dir!

Lieber ganter,
den Blues des Lebens in Worte zu fassen ist nicht das einfachste, von daher bin ich froh dass die Noten in deinem Gehör Anklang fanden.

Liebe Merith,
im Grunde habe ich hier nichts zum Leben erweckt. Nach dem Lesen deines Textes stand das Bild vor mir und ich brauchte es nur noch pflücken

Liebe Grüße Gylon

Ex-Lichtsohn · 07.12.2015, 16:46

Da schlummert nicht nur Sehnsucht im Gitarrenkorpus. Da möchten wir fast noch Wüsche drin finden, Wärme, eine frühe Gemeinsamkeit, wie sich der einfache Gitarreklang befreit, später in eine Jukebox flüchtet und heute aus unseren Handys widerhallt. Bald werden die Handys dort liegen - auf dem Dachboden und ihre Eingeweide werden uns entgegenglitzern.
So ist es eben. Immer im Wandel und neben uns steht eben schon seit der Geburt der Tod. So erschreckend es auch sein mag: so ist es halt.

30.11.2015, 21:33	#1
Gylon Dabei seit: 07/2014 Beiträge: 4.269	Die alte Gitarre Früher, hat sie ständig in deinem Arm gelegen, und du entlocktest ihr sanft die Melodien. In unserem Haus war sie die Jukebox, randvoll mit den schönsten Liebesliedern. Im Kerzenschein tanzte ich nur für dich, gekleidet im leichten Anzug der Nacht. Wir leerten die Gläser Zug um Zug, bis der Morgen uns angelacht. Mit Wehmut blicke ich auf die Risse im Holz, die Saiten umschlingen den Hals. Die Melodien, sie sind nun schon lange verstummt, und es ist nur noch die Sehnsucht, die aus dem Korpus hallt. (Inspiriert von Meriths „Auf dem Dachboden“)

01.12.2015, 12:35	#3
ganter Dabei seit: 04/2015 Beiträge: 2.485 Meine Favoriten	Rückblicke Guten Morgen Gylon, Die sanfte Schwermut der Nostalgie schwingt in Deinen Zeilen Blues-getragen mit. Passt so richtig zur Jahreszeit. Ich puzzle auch gerade Bruchstücke der Erinnerung zusammen. -ganter-

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01.12.2015, 08:15	#2
DieSilbermöwe Dabei seit: 07/2015 Alter: 60 Beiträge: 6.703 Meine Favoriten	Wunderschön geschrieben! Ich kann es mir bildlich vorstellen.

03.12.2015, 16:56	#4
Merith R.I.P. Dabei seit: 10/2013 Ort: Im Isental Alter: 83 Beiträge: 3.380 Meine Favoriten	Lieber Gylon, du hast die Gitarre zum Leben erweckt, ich danke dir. Merith

05.12.2015, 11:24	#5
Gylon Dabei seit: 07/2014 Beiträge: 4.269	Liebe DieSilbermöwe, ich war mir nicht sicher ob der Text jemanden erreichen wird, umso mehr freue ich mich über deinen Kommi. Danke dir! Lieber ganter, den Blues des Lebens in Worte zu fassen ist nicht das einfachste, von daher bin ich froh dass die Noten in deinem Gehör Anklang fanden. Liebe Merith, im Grunde habe ich hier nichts zum Leben erweckt. Nach dem Lesen deines Textes stand das Bild vor mir und ich brauchte es nur noch pflücken Liebe Grüße Gylon

07.12.2015, 16:46	#6
Ex-Lichtsohn abgemeldet Dabei seit: 03/2015 Beiträge: 1.493 Meine Favoriten	Da schlummert nicht nur Sehnsucht im Gitarrenkorpus. Da möchten wir fast noch Wüsche drin finden, Wärme, eine frühe Gemeinsamkeit, wie sich der einfache Gitarreklang befreit, später in eine Jukebox flüchtet und heute aus unseren Handys widerhallt. Bald werden die Handys dort liegen - auf dem Dachboden und ihre Eingeweide werden uns entgegenglitzern. So ist es eben. Immer im Wandel und neben uns steht eben schon seit der Geburt der Tod. So erschreckend es auch sein mag: so ist es halt.