Nordstern bei Poetry.de

Versard · 21.03.2015, 11:27

Kind sein.
Im Schatten des Turms.

Verdreckte Hosen,
kristallklares Lachen.
Die Sonne so heiß,
das die Fahrräder kokeln.
Die Freude, etwas kaputtzumachen,
bis die Eltern genervt zur Schelle ausholen.

Trinken.
Im Schatten des Turms.

Schmeißen von Glas,
Stille zerbrochen.
Gröhlender, jugendlicher Wahn.
Schnaps wärmt die sich schüttelnden Knochen,
die Sirene kündet von grüner Gefahr.

Feiern.
Im Schatten des Turms.

Zwischen kopfschütteln
und headbangen.
Die Masse in schwarz,
pogen und wegdrängen.
Krach, der begeistert,
Spaß auch mit Hartz.
Kopf wie verkleistert,
3 Tage, das war's.

Grübeln.
Im Schatten des Turms.

Es ist nicht alles schlecht gewesen.
Und noch immer kreisen wir
trabantenhaft um ihn herum.
Nicht alles gut und echt gewesen.
"Ich bin immernoch da",
verkündet er stumm.

Ex DorotheaG · 21.03.2015, 12:57

Das ist so gut beschrieben, dass ich es mir vorstellen kann wie auf einer Kinoleinwand. Einzig bremst mich das "mädchenhafte" Nichtverstehen,w arum Zerstörung Spaß macht. Anziehend ist aber gerade das, was fremd ist, oder?

Versard · 21.03.2015, 15:24

Naja als Kind hat man gerne Dinge "repariert" oder "verbessert" gerade die Jungen

Kannst dir vorstellen wie mein Fahrrad aussah mit dem tollen Spoiler im Schutzblech und der Coladose am Hinterrad für Motorengeräusche

Ex DorotheaG · 21.03.2015, 19:22

Ich sehe es vor mir, und wäre ich mehr als 50 Jahre jünger, würde ich dir schöne Augen machen für eine Mitfahrgelegenheit auf dem Gepäckträger.

Versard · 21.03.2015, 19:38

Charmant

Du hättest sicher einen Platz bekommen :-)

21.03.2015, 11:27	#1
Versard Dabei seit: 12/2014 Ort: Gelsenkirchen Alter: 34 Beiträge: 1.750 Meine Gedichte Meine Favoriten	Nordstern Kind sein. Im Schatten des Turms. Verdreckte Hosen, kristallklares Lachen. Die Sonne so heiß, das die Fahrräder kokeln. Die Freude, etwas kaputtzumachen, bis die Eltern genervt zur Schelle ausholen. Trinken. Im Schatten des Turms. Schmeißen von Glas, Stille zerbrochen. Gröhlender, jugendlicher Wahn. Schnaps wärmt die sich schüttelnden Knochen, die Sirene kündet von grüner Gefahr. Feiern. Im Schatten des Turms. Zwischen kopfschütteln und headbangen. Die Masse in schwarz, pogen und wegdrängen. Krach, der begeistert, Spaß auch mit Hartz. Kopf wie verkleistert, 3 Tage, das war's. Grübeln. Im Schatten des Turms. Es ist nicht alles schlecht gewesen. Und noch immer kreisen wir trabantenhaft um ihn herum. Nicht alles gut und echt gewesen. "Ich bin immernoch da", verkündet er stumm.

21.03.2015, 12:57	#2
Ex DorotheaG abgemeldet Dabei seit: 03/2015 Beiträge: 43 Meine Gedichte	Szenisch dicht Das ist so gut beschrieben, dass ich es mir vorstellen kann wie auf einer Kinoleinwand. Einzig bremst mich das "mädchenhafte" Nichtverstehen,w arum Zerstörung Spaß macht. Anziehend ist aber gerade das, was fremd ist, oder?

21.03.2015, 15:24	#3
Versard Dabei seit: 12/2014 Ort: Gelsenkirchen Alter: 34 Beiträge: 1.750 Meine Gedichte Meine Favoriten	Naja als Kind hat man gerne Dinge "repariert" oder "verbessert" gerade die Jungen Kannst dir vorstellen wie mein Fahrrad aussah mit dem tollen Spoiler im Schutzblech und der Coladose am Hinterrad für Motorengeräusche

21.03.2015, 19:22	#4
Ex DorotheaG abgemeldet Dabei seit: 03/2015 Beiträge: 43 Meine Gedichte	Ich sehe es vor mir, und wäre ich mehr als 50 Jahre jünger, würde ich dir schöne Augen machen für eine Mitfahrgelegenheit auf dem Gepäckträger.

21.03.2015, 19:38	#5
Versard Dabei seit: 12/2014 Ort: Gelsenkirchen Alter: 34 Beiträge: 1.750 Meine Gedichte Meine Favoriten	Charmant Du hättest sicher einen Platz bekommen :-)