Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Gefühlte Momente und Emotionen

Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 21.02.2007, 22:51   #1
alexandro
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 56

Standard Vater unser...

Vater unser

Die rasenden Hunde sind los
Wüten bissig und fletschend
Bomben fallen
Krachen und Kreischen

Der du bist im Himmel

Nacktes Entsetzen, endlose Angst
Schreie, Stöhnen und Wimmern überall
Der Tod hält Einzug und feiert
Apokalypse und das Ende der Welt sind eins

Gesegnet sei dein Name

Schreie, Weinen von Kindern
Reglose Menschen mit gebrochenem Blick
Der beißende Gestank von Rauch
Bittere Tränen, die vergossen

Dein reich komme

Trümmer und Schmerzen
Der Tod ist überall
Zischt, faucht, knallt
Und Bäche voll Blut

Im Himmel sowie auf Erden

Schüsse peitschten
Verstümmelte Körper
Explosionen überall
Die Zeit hat aufgehört

Dein Wille geschehe

Da ist Gewalt
Anarchie
Chaos
Gnadenlosigkeit

Das Ende der Menschlichkeit
Das Ende der Vernunft


Vater unser, dein Wille geschehe...
alexandro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.02.2007, 04:42   #2
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Standard RE: Infernal

Zitat:
Original von alexandro
Die rasenden Hunde sind los
Lieber alexandro,

nein, nicht die Hunde...

Die rasenden Schlächter sind los
Die rasenden Menschen sind los
Die rasenden Menschenverachter sind los
Die rasenden Teufel sind los

Such dir was aus. Aber schieb es nicht auf die Hunde. Was unterscheidet den Menschen vom Tier? Das Tiere zum Beispiel nicht foltern. Oder einen - wie Hunde - angeborenen Welpenschutz haben. Sie würden nie einem Welpen egal welcher Rasse etwas tun. Menschen dagegen bringen Babies um. Nicht nur im Krieg.

So, genug gemeckert

Du zeigst in deinem Gedicht sehr präzise, was Krieg ist. Aber für mein Empfinden nicht hart genug. Der Begriff "bittere Tränen" ist zum Beispiel für mich sowas, das verbinde ich eher mit den Gefühlen, wenn eine Beziehung zerbricht, aber nicht mit Krieg.
Ich hätte geschrieben "Keine Tränen mehr zum vergiessen", den im Krieg hat man irgendwann keine Tränen mehr.

"Bomben fallen", auch so ein Punkt. Die fallen ja nicht nur. Bomben zerfetzen Körper, Splitter reissen Arme ab oder die Köpfe von Kindern.
Die krachen und kreischen nicht nur.

"Der Tod ist überall". Nein, grausamstes Sterben, elendes einsames verrecken und verrecken lassen ist überall.

Du siehst, worauf ich hinauswill. Dein Gedicht ist gut, präzise und von der Aussage her richtig und auch von dem, was es deutlich machen will. Für mich ist es aber viel zu harmlos.

Am Schluss hätte ich geschrieben:

Kein Gott, Krieg!

Aber das ist eine Glaubensfrage.

Ich hoffe, du nimmst mir meine leichte Kritik nicht übel.

Liebe Grüsse

http://home.vrweb.de/corazon/images/s11.jpg
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.02.2007, 15:55   #3
alexandro
 
Dabei seit: 02/2007
Beiträge: 56

Vielen Dank für Deine Beurteilung.

Ich teile auch Deine Einschätzung hinsichtlich Stil und Wortwahl größtenteils.

Mein eigentliches Problem ist, dass ich glaube es erzeugt zu wenig Emotion beim Leser. Zorn, Wut, Trauer, irgendwas.

Oder vielleicht sollte es auch völlig nüchtern geschriebn sein, wie eine Kriegsberichterstattung, um eben diese Gefühle hervorzurufen.

Ich weiss es nicht. Nicht wirklich jedenfalls.

Hm.

Wie Du siehst habe ich bereits einige Ansätze aufgegriffen und in Form einer Skizze verändert.

Liebes gunslinger girl, Dir danke ich jedenfalls ganz herzlich für Deine konstruktiven Worte.

Ich muss noch mal mit mir in Klausur gehen... 8)

Viele liebe Grüße

Alexandro
alexandro ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.02.2007, 16:19   #4
weiblich Ex Darkskin
abgemeldet
 
Dabei seit: 04/2005
Beiträge: 901

Lieber alexandro,

ich finde es sehr eindrucksvoll, was du aus dem Gedicht gemacht hast.
Jetzt packt es einen und ruft eine Gänsehaut hervor.
Auch der religiöse ( ) Schluss überzeugt mich.

Kompliment dritten Grades

Darkskin
GG
Ex Darkskin ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.02.2007, 17:18   #5
männlich kuse
 
Benutzerbild von kuse
 
Dabei seit: 11/2005
Ort: Berlin
Alter: 37
Beiträge: 489

die idee ist eigentlich gar nicht so schlecht...soviel zum positiven.

Das Thema ödet mich an. es ist populistisch, plakativ (ich hasse dieses wort...) und unreflektiert.
Die Sprache ist zu alltäglich, zu oft benutzt um zu berühren.
Die Bilder sind teils alt, teils schlecht.
Die Vergleiche genauso.

Hinzu kommt, dass die Aussage zwar rüberkommt, aber eben diese auch einfach nur...langweilig ist, dir wird wohl niemand widersprechen wenn es um die geschilderten dinge geht, nur vll bei dem aspekt des vater unser.
Eine Kritik kann dien Gedicht deshalb nicht sein, da es jeglichen Lösungsvorschlag/alternative/Anstoss zur Änderung entbehrt.
kuse ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Vater unser...

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche



Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.