Du und ich bei Poetry.de

Alina · 20.03.2015, 10:23

Wir stecken hier fest.
Zwischen gestern und heute
Stehen Mauern. Der Rest
Deines Lebens als Beute.

Du Beute der Masse.
Ich der Gegenwind,
Weil ich Massen so hasse.
Doch Wind macht halt blind.

Du hast blind gehört,
Und das alles geglaubt.
Der Gedanke verstört.
Hast mich ausgeraubt.

In schwarz lag die Welt,
Die du dir bunt machtest,
Damit sie dich hält.
Find schlimm, wie du dachtest.

Du warst so allein,
wolltest leben wie alle.
Doch stets anders sein.
Heut kenn ich die Falle.

Du musstest dich hassen.
Ich hasse dich auch.
Warst von allen verlassen.
Machst mir Schmerzen im Bauch.

Ich will ohne dich leben.
Du wirst niemals ganz gehen.
Hätt es dich nie gegeben
Würd ich anders heut stehen.

Ich bin du, du bist ich.
Du warst einmal, ich bin.
Wann, Kind, verlässt du mich?
Ich hoffe, du kriegst es hin.

Wir stecken hier fest.
Du gestern, ich heute.
Du bist nur der Rest.
Ich bin nicht mehr die Beute.

Issevi · 20.03.2015, 15:29

Mir gefällt dieses Gedicht aufgrund seiner Lebendigkeit. Die Sprache ist authentisch und man hat das Gefühl das es keine ausformulierten, durchdachten Gedanken sondern eher Gedankenfetzen sind, die direkt dem Kopf und dem Herzen entstammen. Daher zeichnet dieses Gedicht auch eine erfrischende Unberechenbarkeit aus. Man beginnt zu lesen und es folgen Formulierungen, Bezugnahmen, Metaphern, grammatikalische Konstruktionen und Satzkonstruktionen, die man so nicht erwartet, die sich aber dennoch ein stimmiges Gesamtbild ergeben.

20.03.2015, 10:23	#1
Alina Dabei seit: 04/2013 Alter: 28 Beiträge: 32 Meine Gedichte	Du und ich Wir stecken hier fest. Zwischen gestern und heute Stehen Mauern. Der Rest Deines Lebens als Beute. Du Beute der Masse. Ich der Gegenwind, Weil ich Massen so hasse. Doch Wind macht halt blind. Du hast blind gehört, Und das alles geglaubt. Der Gedanke verstört. Hast mich ausgeraubt. In schwarz lag die Welt, Die du dir bunt machtest, Damit sie dich hält. Find schlimm, wie du dachtest. Du warst so allein, wolltest leben wie alle. Doch stets anders sein. Heut kenn ich die Falle. Du musstest dich hassen. Ich hasse dich auch. Warst von allen verlassen. Machst mir Schmerzen im Bauch. Ich will ohne dich leben. Du wirst niemals ganz gehen. Hätt es dich nie gegeben Würd ich anders heut stehen. Ich bin du, du bist ich. Du warst einmal, ich bin. Wann, Kind, verlässt du mich? Ich hoffe, du kriegst es hin. Wir stecken hier fest. Du gestern, ich heute. Du bist nur der Rest. Ich bin nicht mehr die Beute.

20.03.2015, 15:29	#2
Issevi Dabei seit: 01/2015 Alter: 29 Beiträge: 441 Meine Gedichte	Mir gefällt dieses Gedicht aufgrund seiner Lebendigkeit. Die Sprache ist authentisch und man hat das Gefühl das es keine ausformulierten, durchdachten Gedanken sondern eher Gedankenfetzen sind, die direkt dem Kopf und dem Herzen entstammen. Daher zeichnet dieses Gedicht auch eine erfrischende Unberechenbarkeit aus. Man beginnt zu lesen und es folgen Formulierungen, Bezugnahmen, Metaphern, grammatikalische Konstruktionen und Satzkonstruktionen, die man so nicht erwartet, die sich aber dennoch ein stimmiges Gesamtbild ergeben.