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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 07.02.2019, 21:59   #1
weiblich Kyvah
 
Dabei seit: 02/2019
Alter: 23
Beiträge: 1

Standard Traust du dich?

Liegend.
Alles schwer,
Alles schmerzt,
Außer Atem, ohne Anstrengung.
Und doch anstrengend.
Das Gehirn ist leer und doch voll.
Gefühle sind stark und doch nicht vorhanden.

Immer das gleiche:
Tag ein Tag aus, Woche für Woche.
Es passiert nichts und doch ne Menge.
Es ändert sich nichts und doch alles.

Zurück gezogen und abwartend,
wie eine Katze, die weiß, was passieren wird.
Angefahren!
Schwer verletzt! Doch sieht man nichts!

Liegend.
Alles schwer,
Alles schmerzt,
Außer Atem, ohne Anstrengung.
Und doch anstrengend.

Die Katze kann nicht mehr!
Sie denkt, sie kann nicht aufstehen.
Sie weiß nicht, dass es Hoffnung gibt.
Zu groß ist der Schmerz.
So bleibt sie liegen.
Tag ein Tag aus, Woche für Woche.

Vertrautes! Sie riecht vertrautes!
Es kommt näher und näher,
Es riecht nach Zuhause, nach Vergangenheit. Sie spürt die Wärme und die Geborgenheit.
Sie erblickt eine Hand.
Ihre Atmung wird gleichmäßiger.
Ihr Körper leichter.
Sie will aufstehen, doch schafft es nicht.
Zu stark ist noch der Schmerz und zu schwer ihr Körper.

Sie blickt flehend zur Hand.
Doch die Hand ist nicht mehr die selbe.
Sie wirkt so groß, so bedrohlich, so kalt.
Der Geruch ist anders.
Misstrauen!
Ihr Körper wie gelähmt.
Weiß nicht was sie tun soll.

Die Hand kommt näher.
Angst! Plötzlich Angst!
Adrenalin durchfährt ihren Körper.
Sie rennt weg, ohne zurück zu schauen.
Tunnelblick! Bloß weg!
Sie rennt und rennt.
Erschöpfung.

Liegend.
Alles schwer,
Alles schmerzt,
Außer Atem, ohne Anstrengung.
Und doch anstrengend.
Sie kann nicht mehr!
Sie denkt, sie kann nicht aufstehen.
Sie weiß nicht, dass es Hoffnung gibt.
Zu groß ist der Schmerz.
Ohnmacht!
So bleibt sie liegen.
Tag ein Tag aus, Woche für Woche.

Eines Tages erwacht sie wieder.
"Wie viele Tage sind vergangen?
Wie viele Wochen zogen vorüber?
Leb ich noch? "
Sie riecht etwas.
"Nein! Nein, dass kann nicht sein.
Einbildung!
Es riecht nach Hoffnung, Nach Heilung."
Sie spürt die Schmerzen noch.
"Nein! Nein, dass kan nicht sein.
Einbildung!"

Jetzt hört sie etwas.
Sie hört ein Meeresrauschen.
"Meer!"
Meer, da wollte sie immer hin.
"Nein! Nein dass kann nicht sein!
Oder?
Mach ich die Augen auf?
Nein, nein ich versuch's nicht.
Es ist zu spät! Es ist hoffnungslos!
Das kann nicht sein!"

Liegend.
Alles schwer,
Alles schmerzt,
Außer Atem, ohne Anstrengung.
Und doch anstrengend.

"Doch etwas ist anders.
Meine Gedanken sind anders.
ICH bin anders!
Versuch ich es?
Will ich die Augen wirklich aufmachen?"
Zu groß wäre die Enttäuschung, wenn alles nur Einbildung wäre.
Zu groß wäre die Enttäuschung,wenn sie nicht am Meer liegen würde.
Wäre die Enttäuschung denn groß, wenn sie tot wär?
"Vielleicht"

Sie hat immer davon geträumt am Meer zu sein.
Unendliches Wasser. Unendliche Weiten
So viel zu entdecken.
Gefahren, so viele Gefahren lauern im Meer!
Aber auch Unendliche Möglichkeiten.
Alles kann passieren.

"Will ich es versuchen?
Will ich wirklich die Augen öffnen?
Was ist wenn ich nicht stark genug bin?
Was ist wenn ich es nicht schaffe...?
Aber was ist wenn ich es nie versuche?"

"Zulange habe ich gewartet.
Zulange meine* Zeit verschwendet.
Zulange mein Leben verschwendet.!"
Sie öffnet die Augen.
Keine Einbildung. Dafür Meer! Unendliche Weiten mit seinen Unendlichen Möglichkeiten!
"Alles was ich wollte, kann ich jetzt erreichen. Ich muss es nur versuchen.
Will ich es? Trau ich mich?"

Sie schließt ihre Augen.
Atmet tief durch- öffnet sie wieder.
Das Meer mit all seinen Möglichkeiten ist noch da.
Ihre Atmung wird gleichmäßiger.
Ihr Körper leichter.
Sie steht auf.
Noch wackelig geht sie ihre ersten Schritte, aber es fühlt sich gut an. Es fühlt sich richtig an!
Sie gewinnt an Stabilität und läuft immer besser.

Schwarz!* Alles schwarz!
"Wo bin ich?"
Erst nach einiger Zeit realisiere ich, dass ich in meinem Bett liege.
Es ist warm und vertraut.
Tage für Tage, Wochen für Wochen liege ich hier.
"Was ist...mit dem Meer und den unbegrenzten Möglichkeiten?" ,* fragte ich mich.
"Traue ich mich?
Traue ich mich, die Augen auf zu machen?
Traue ich mich aufzustehen und Richtung Meer zu gehen?"

"Traust DU dich?"

~ Copyright Kyvah 2019

Das ist mein allererster kreativer Text überhaupt und ist spontan entstanden.
Was haltet ihr davon? Mich interessiert eure Meinung dazu sehr

Kyvah
Kyvah ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.02.2019, 21:53   #2
Funckelstein
 
Dabei seit: 01/2019
Ort: Halle/Saale
Alter: 50
Beiträge: 13

Das ist cool!
Ist sie wirklich nicht gestorben...? Schade, das tat echt weh.... Dann beim nächsten mal mit mehr Anlauf, mehr Mut. Es braucht schließlich auch reichlich Mut, um die Seite zu wechseln.
Schreib weiter! LG
Funckelstein ist offline   Mit Zitat antworten
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depression, meer, trauen

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