"Tödliche" Gedanken bei Poetry.de

Erich Kykal · 02.10.2011, 15:53

Wenn ich denn gehn muss, dann zu Sommers Ende,
eh noch der Nebel sich um kühle Bäume webt
und eh der Herbst in meine gliederkalten Hände
den Schuldenberg all meiner Winterjahre hebt.

Wenn ich denn gehn muss, dann im Abendsinken,
eh noch die Schatten in die Hänge steigen
und eh die Nächte ohne fernes Sternenblinken
mir all die Finsternisse meines Lebens zeigen.

Wenn ich denn gehn muss, dann zur goldnen Stunde,
da mir der Tag zum Abschied noch sein Licht
ans Dasein reicht wie Wein zum welken Munde
des ewig Dürstenden, bevor sein Auge bricht.

Erich Kykal · 05.10.2011, 22:24

Die Melancholie eines Septemberabends...verbrämt im Sinnieren über das eigene Ableben eines Lyrichs. Wer wünschte sich nicht, die Allerschönste der Neigen in seinem Becher zu finden - möge er niemals leer werden!

LG, eKy

muse · 06.10.2011, 07:06

Mehr als gelungen, Erich!!!
Ich habe jede Zeile genossen.

Wüstensand · 06.10.2011, 10:08

Was für ein feines Stück Poesie, Erich Kykal!
Habe hier selten ein so gutes Gedicht gelesen.
Sprachlich ausgefeilt und sinnvoll.

Sehr gelungen.
Gruß, Wüste

Erich Kykal · 06.10.2011, 11:54

Hi, Muse und Wüstensand!

Vielen Dank für euer vollmundiges Lob! Wird immer gern vernommen - Streicheleinheiten für's Ego hat man wohl nie genug oder zuviel...

LG, eKy

02.10.2011, 15:53	#1
Erich Kykal Dabei seit: 09/2011 Ort: Österreich Alter: 59 Beiträge: 876 Meine Gedichte	"Tödliche" Gedanken Wenn ich denn gehn muss, dann zu Sommers Ende, eh noch der Nebel sich um kühle Bäume webt und eh der Herbst in meine gliederkalten Hände den Schuldenberg all meiner Winterjahre hebt. Wenn ich denn gehn muss, dann im Abendsinken, eh noch die Schatten in die Hänge steigen und eh die Nächte ohne fernes Sternenblinken mir all die Finsternisse meines Lebens zeigen. Wenn ich denn gehn muss, dann zur goldnen Stunde, da mir der Tag zum Abschied noch sein Licht ans Dasein reicht wie Wein zum welken Munde des ewig Dürstenden, bevor sein Auge bricht.

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05.10.2011, 22:24	#2
Erich Kykal Dabei seit: 09/2011 Ort: Österreich Alter: 59 Beiträge: 876 Meine Gedichte	Die Melancholie eines Septemberabends...verbrämt im Sinnieren über das eigene Ableben eines Lyrichs. Wer wünschte sich nicht, die Allerschönste der Neigen in seinem Becher zu finden - möge er niemals leer werden! LG, eKy

06.10.2011, 07:06	#3
muse Dabei seit: 06/2011 Beiträge: 446 Meine Gedichte Meine Favoriten	Mehr als gelungen, Erich!!! Ich habe jede Zeile genossen.

06.10.2011, 10:08	#4
Wüstensand Dabei seit: 04/2010 Alter: 46 Beiträge: 121 Meine Gedichte	Was für ein feines Stück Poesie, Erich Kykal! Habe hier selten ein so gutes Gedicht gelesen. Sprachlich ausgefeilt und sinnvoll. Sehr gelungen. Gruß, Wüste

06.10.2011, 11:54	#5
Erich Kykal Dabei seit: 09/2011 Ort: Österreich Alter: 59 Beiträge: 876 Meine Gedichte	Hi, Muse und Wüstensand! Vielen Dank für euer vollmundiges Lob! Wird immer gern vernommen - Streicheleinheiten für's Ego hat man wohl nie genug oder zuviel... LG, eKy