Wie jeden Sonntag

[Johannes]

Aufgewacht am Sonntagmorgen
Ausgelassen - keine Sorgen
Im Schädel spür ich weißes Rauschen
Neben mir - ein seichtes Schnaufen

Die Sonne klimmt den Fels empor
ihr Atem stets in meinem Ohr
Als mich der erste Strahl nun blendet
seh ich wie sie sich langsam wendet

Ihr Körper rein, die Brust verdeckt
die Nase klein, ihr Mund perfekt
Schönheits Kopf liegt nun auf mir
Und ich frag mich "Was machst du hier?"

Sie ist nicht die die du begehrst
nur eine von vielen - unwichtig
Warum klappt es bei allen, nur bei der einen nicht?

[Tiffy]

Lieber Johannes,

nach den ersten Zeilen meint man, es handelt sich „nur“ um eine schöne Ausformulierung eines ebenso schönen Moments (bis auf das „weiße Rauschen“, das wohl nicht wirklich einen positiven Nebeneffekt darstellt).
Das LI wird durch die ersten Sonnenstrahlen wach gekitzelt. Registriert jede Regung, jedes Detail der Person neben sich.
Doch dann wendet sich das Blatt:

Und ich frag mich "Was machst du hier?"

Wieder ein Strich mehr auf der Liste, leider war es die Falsche...
Die Titel verdeutlicht das Ganze.

Am Schluss könnte man vielleicht noch dran feilen, trotzdem habe ich deine Zeilen gerne gelesen!

Gruß
Tiffy

[Johannes]

Ja, mit dem Schluss bin ich auch nicht ganz zufrieden.
Wollte den Konflikt des LI, beziehungsweise die Sehnsucht nach der anderen (nicht anwesenden) Frau besser darstellen, was mir leider nicht so ganz gelang.

[Tiffy]

Das ist schwierig. Mir fallen spontan nur Sachen ein, die nicht wirklich dazu passen.
Zum Schluss stellt sich einerseits die Ernüchterung ein andererseits gesellt sich die Sehnsucht hinzu..