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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 19.10.2009, 21:46   #1
weiblich Bridge
 
Benutzerbild von Bridge
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 28
Beiträge: 7

Standard Fassade.



Fassade.

Da steht sie,
die Fassade,
ohne Riss.
Angemalt,
in euren Lieblingsfarben.
Was hinter der Fassade ist?
ich wusste’s mal.

Doch jetzt,
überdeckt von euren
Wünschen.
Verformt wie eine
Knetfigur.
Ich schau hinter die Fassade
Und frage leis:
„Wo bin ich nur?“

Anfangs wollt ich mich
Nur ein bisschen anpassen.
Dazupassen.
Und jetzt?
Bin nicht mehr ich.

Doch nun habt ihr genug,
von eurer Knetfigur.
Findet sie langweilig.
Ihre Macken nervig.
Nervtötend.
Jetzt steh ich hier.
Wer bin ich wirklich?
Wer?



Montag, 19. Oktober 2009
Bridge ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2009, 11:56   #2
männlich Ex web-del
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Beiträge: 132

Hallo Bridge,

gefällt mir gut der Text. Ich hoffe, Du findest Dich wieder und lässt Dich nicht weiter verbiegen und ohne Not formen.

Der Part
Zitat:
Anfangs wollt ich mich
Nur ein bisschen anpassen.
Dazupassen.
Und jetzt?
Bin nicht mehr ich.
gefällt mir gut, wobei als letzte Zeile für meinen Geschmack auch "Bin ich nicht mehr" gut passen würde.
Ex web-del ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2009, 18:55   #3
weiblich Bridge
 
Benutzerbild von Bridge
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 28
Beiträge: 7

Danke web-del
Ja, *seufz* wenn das nicht immer alles so kompliziert wäre
Freut mich, dass es dir gefällt. a stimmt das würde auch gut passen.

LG
Bridge ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2009, 19:39   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.076

Zitat:
Da steht sie,
die Fassade,
ohne Riss.
Angemalt,
in euren Lieblingsfarben.
Liebe Bridge,

Dein Gedicht enthält eine allgemein gemachte Erfahrung: Jeder möchte "little darling" sein und es allen recht machen. Funktioniert aber nicht. So gesehen ist Dein Text klar, verständlich, wahr und traurig. Aber kein Anlaß, aufzugeben.

Nimm die erste Strophe. Die Lösung ist ganz einfach: Neu anmalen in den eigenen Lieblingsfarben. Wem es nicht gefällt, braucht nicht hinzusehen.

Also gleich mal los zum Baumarkt!

LG
Ilka-M.
Ilka-Maria ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.10.2009, 20:30   #5
männlich Erzähler
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Beiträge: 70

Klasse Idee Ilka-Maria!

Wenn ich das so für mich interpretiere, Bridge, sehe ich ein Haus. Ein Haus, also in Person du, ich, oder sonst wer, und das Leben da draußen. Das Leben vergeht Jahr für Jahr wie Sommer und Winter und nagt am Haus. Es nagt am Inneren und Äußeren, ohne das wir es beeinflussen können. Nach einem Sturm die Fassade neu gestrichen, aber die Farbe lässt auch irgendwann nach.

Ach, da gehen mir so viele Bilder durch den Kopf...

Viele Grüße,
der Erzähler
Erzähler ist offline   Mit Zitat antworten
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