Der neue Rasierer bei Poetry.de

gummibaum · 26.01.2013, 22:47

Mitleid hatte mein Amigo
mit dem alten Klassenfreund,
es ergriff ihn der Vertigo -
Wie der Mensch durchs Leben streunt!

Schlecht rasiert mit Blutschraffuren!
Und er kaufte drum sofort,
für verbesserte Rasuren
dreifachklingig: Wilkins Sword.

Nun, ich ließ die Zeit verstreichen
bis zur ersten Nassrasur
mit dem schwindelnd Klingenreichen,
doch dann schnitt er mit Bravour.

Jugendlich erglänzten Wangen,
rosig wölbte sich das Kinn
und so ganz im Rausch gefangen
schor ich weiter fußwärts hin.

Glanz umflorte alle Glieder,
als der Schaum von ihnen wich,
haarlos Brust und Augenlider,
eine Scham, die Kindern glich.

Meinem Freund, dem sorgsam netten,
hab ich gleich den Schnitt gesandt,
streng sortiert, mit Etiketten
und mit rotem Schleifenband...

nach meiner Story vom 15.4.10

Thing · 26.01.2013, 23:28

Hahahaha -

die story kenne ich nicht, aber dieses Gedicht hat mich laut lachen lassen,
und das will was heißen.

In Z7 fehlt ein "t".

Klasse Kabarett!

LG
Thing

gummibaum · 26.01.2013, 23:33

Danke, lieber Thing. Ich sehe gerade weitere Fehler. Einen schönen Abend noch.

LG gummibaum

gummibaum · 29.01.2013, 23:53

verlängert:

Mitleid hatte mein Amigo
mit dem alten Klassenfreund,
es ergriff ihn der Vertigo -
Wie der Mensch durchs Leben streunt!

Schlecht rasiert mit Blutschraffuren!
Und er kaufte drum sofort,
für verbesserte Rasuren
dreifachklingig: Wilkins Sword.

Nun, ich ließ die Zeit verstreichen
bis zur ersten Nassrasur
mit dem schwindelnd Klingenreichen,
doch dann schnitt er mit Bravour.

Jugendlich erglänzten Wangen,
rosig wölbte sich das Kinn
und so ganz im Rausch gefangen
schor ich weiter fußwärts hin.

Glanz umflorte alle Glieder,
als der Schaum von ihnen wich,
haarlos Brust und Augenlider,
eine Scham, die Kindern glich.

Meinem Freund, dem sorgsam netten,
hab ich gleich den Schnitt gesandt,
streng sortiert, mit Etiketten
und mit rotem Schleifenband...

Nackt durchlief ich Dorfesgassen,
wie Adonis schön gebaut
und die Landfraun, anzufassen,
drängten sich um meine Haut.

Noch am Abend in der Scheune
gaben sie ein Rotlichtfest,
ihren Männern wehrten Zäune,
mich umschloss ihr Muschelnest.

Trunken schied ich in der Frühe,
eilte gleich zum Spiegelschrank,
dass mein Anblick mich durchglühe,
doch vor Schrecken war ich krank.

Borsten standen nämlich wieder,
nachgewachsen, hier und dort
und enstellten süße Glieder
boshaft. Ich schwor ich Rachemord.

Ohne mich erst einzuschäumen,
nahm ich Wilkins Sword zur Hand,
mocht ich mich vor Schmerzen bäumen,
ich rasierte wie auf Sand.

Doch die Wut war noch am Schmatzen
und ich griff im Hof drum schnell
meiner Kinder arme Katzen
und rasierte ab das Fell...

Thing · 30.01.2013, 15:06

Hahahahaha -

doll!
Jede Strophe ist für sich ein Genuß. Wahrscheinlich der vielen Anspielungen wegen.
Nur die letzte Strophe ist mir allzu brutal in einem bestimmten Sinn.
Verborgen, aber nicht mehr so sehr humorvoll.

Eine Wucht, das Ganze!

Ungeschliffenen Gruß
von
Thing

gummibaum · 30.01.2013, 22:58

Lieber Thing, ich hoffe, du wirst nun trübsinnig, aber ich musste der Story bis zum Ende treu bleiben. Danke für deine Aufmerksamkeit. LG gummibaum

Der neue Rasierer

Mitleid hatte mein Amigo
mit dem alten Klassenfreund,
es ergriff ihn der Vertigo -
Wie der Mensch durch Leben streunt!

Schlecht rasiert mit Blutschraffuren!
Und er kaufte drum sofort,
für verbesserte Rasuren
dreifachklingig: Wilkins Sword.

Nun, ich ließ die Zeit verstreichen
bis zur ersten Nassrasur
mit dem schwindelnd Klingenreichen,
doch dann schnitt er mit Bravour.

Jugendlich erglänzten Wangen,
rosig wölbte sich das Kinn
und so ganz im Rausch gefangen
schor ich weiter fußwärts hin.

Glanz umflorte alle Glieder,
als der Schaum von ihnen wich,
haarlos Brust und Augenlider,
eine Scham, die Kindern glich.

Meinem Freund, dem sorgsam netten,
hab ich gleich den Schnitt gesandt,
streng sortiert, mit Etiketten
und mit roten Schleifenband.

Nackt durchlief ich Dorfesgassen,
wie Adonis schön gebaut
und die Landfraun, anzufassen,
drängten sich um meine Haut.

Noch am Abend in der Scheune
gaben sie ein Rotlichtfest,
ihren Männern wehrten Zäune,
mich umschloss ihr Muschelnest.

Trunken schied ich in der Frühe,
eilte gleich zum Spiegelschrank,
dass mein Anblick mich durchglühe,
doch vor Schrecken war ich krank.

Borsten standen nämlich wieder,
nachgewachsen, hier und dort
und entstellten süße Glieder
boshaft. Ich schwor ich Rachemord.

Ohne mich erst einzuschäumen,
nahm ich Wilkins Sword zur Hand,
mocht ich mich vor Schmerzen bäumen,
ich rasierte wie auf Sand.

Doch die Wut ließ mich schier platzen
und im Hof ergriff ich schnell
meiner Kinder arme Katzen
und rasierte ab das Fell.

Schor die Bauern, deren Frauen
mir die weiche Haut geleckt,
denn sie wollten mich verhauen,
tragen jetzt den Kopf bedeckt.

Sprang dann fort und auf die Weide
zu den Schafen gut gelaunt,
schnitt sie aus dem wollnen Kleide
und die blökten ganz erstaunt.

Blöken wie ein frommes Leiern,
dass mir der Gedanke kam,
mit dem ganzen Dorf zu feiern
Weihnacht, nackt, rasiert die Scham.

Lief sofort zum Bürgermeister,
sprach davon ein zündend Wort,
doch der lachte nur mit feister
Stimme über Wilkins Sword.

„Hose runter zum Rasieren!“,
brüllte ich, „du Dorfes Sumpf!
Ich will dir den Rumpf barbieren!“
Doch kein Schnitt mehr. - Sword war stumpf.

Ach, was musst ich jetzt erleiden,
Neugier füllte schnell den Raum,
meine Blöße zu bekleiden,
sprühte meine Tochter Schaum.

Streife kam, mich wegzubringen,
mit dem weißen Zwangsjakett.
Ach, wenn ich euch Superklingen
doch nur ausgewechselt hätt...!

Thing · 31.01.2013, 00:45

Hahahahahihihihöööööö!

Mit kamen buchstäblich die Lachtränen!
Aber das Delikateste ist immer noch das umklammerte anzufassen, obwohl es eigentlich im Grunde und vielfach verklausuliert von den wirklichen Meistern hin- und hergeschoben seltsam verschraubt werden könnte...

Gebosselt aus Könnerhand!

Lieben Gruß
von
Thing

gummibaum · 31.01.2013, 01:19

Danke sagt und gute Nacht wünscht dir

gummibaum

gummibaum · 01.02.2013, 09:51

Einen Fehler fand ich nach dem Ausdrucken:

und entstellten süße Glieder
boshaft. Ich schwor ich Rachemord.

Richtig ist:

und entstellten süße Glieder -
Haaren schwor ich Rachemord.

Sorry
LG gummibaum

Thing · 01.02.2013, 10:27

lieber gummibaum,

Dein Gedicht hat mich dazu angeregt, ein "Lied" auf meinen neuen Entsafter anzustimmen.

BABSvomKUTSCHI · 03.02.2013, 13:13

Aus nem Dreieck eine Grade
Macht nur eine, Ehrenwort
Und am Besten, nach dem Bade
Mit der scharfen Wilkins Sword

gummibaum · 03.02.2013, 13:29

Wieder saugut! LG

BABSvomKUTSCHI · 03.02.2013, 13:31

Klar, bin ja auch die GrölDaZ

26.01.2013, 22:47	#1
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Der neue Rasierer Mitleid hatte mein Amigo mit dem alten Klassenfreund, es ergriff ihn der Vertigo - Wie der Mensch durchs Leben streunt! Schlecht rasiert mit Blutschraffuren! Und er kaufte drum sofort, für verbesserte Rasuren dreifachklingig: Wilkins Sword. Nun, ich ließ die Zeit verstreichen bis zur ersten Nassrasur mit dem schwindelnd Klingenreichen, doch dann schnitt er mit Bravour. Jugendlich erglänzten Wangen, rosig wölbte sich das Kinn und so ganz im Rausch gefangen schor ich weiter fußwärts hin. Glanz umflorte alle Glieder, als der Schaum von ihnen wich, haarlos Brust und Augenlider, eine Scham, die Kindern glich. Meinem Freund, dem sorgsam netten, hab ich gleich den Schnitt gesandt, streng sortiert, mit Etiketten und mit rotem Schleifenband... nach meiner Story vom 15.4.10

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26.01.2013, 23:28	#2
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hahahaha - die story kenne ich nicht, aber dieses Gedicht hat mich laut lachen lassen, und das will was heißen. In Z7 fehlt ein "t". Klasse Kabarett! LG Thing

26.01.2013, 23:33	#3
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Danke, lieber Thing. Ich sehe gerade weitere Fehler. Einen schönen Abend noch. LG gummibaum

29.01.2013, 23:53	#4
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	verlängert: Mitleid hatte mein Amigo mit dem alten Klassenfreund, es ergriff ihn der Vertigo - Wie der Mensch durchs Leben streunt! Schlecht rasiert mit Blutschraffuren! Und er kaufte drum sofort, für verbesserte Rasuren dreifachklingig: Wilkins Sword. Nun, ich ließ die Zeit verstreichen bis zur ersten Nassrasur mit dem schwindelnd Klingenreichen, doch dann schnitt er mit Bravour. Jugendlich erglänzten Wangen, rosig wölbte sich das Kinn und so ganz im Rausch gefangen schor ich weiter fußwärts hin. Glanz umflorte alle Glieder, als der Schaum von ihnen wich, haarlos Brust und Augenlider, eine Scham, die Kindern glich. Meinem Freund, dem sorgsam netten, hab ich gleich den Schnitt gesandt, streng sortiert, mit Etiketten und mit rotem Schleifenband... Nackt durchlief ich Dorfesgassen, wie Adonis schön gebaut und die Landfraun, anzufassen, drängten sich um meine Haut. Noch am Abend in der Scheune gaben sie ein Rotlichtfest, ihren Männern wehrten Zäune, mich umschloss ihr Muschelnest. Trunken schied ich in der Frühe, eilte gleich zum Spiegelschrank, dass mein Anblick mich durchglühe, doch vor Schrecken war ich krank. Borsten standen nämlich wieder, nachgewachsen, hier und dort und enstellten süße Glieder boshaft. Ich schwor ich Rachemord. Ohne mich erst einzuschäumen, nahm ich Wilkins Sword zur Hand, mocht ich mich vor Schmerzen bäumen, ich rasierte wie auf Sand. Doch die Wut war noch am Schmatzen und ich griff im Hof drum schnell meiner Kinder arme Katzen und rasierte ab das Fell...

30.01.2013, 15:06	#5
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hahahahaha - doll! Jede Strophe ist für sich ein Genuß. Wahrscheinlich der vielen Anspielungen wegen. Nur die letzte Strophe ist mir allzu brutal in einem bestimmten Sinn. Verborgen, aber nicht mehr so sehr humorvoll. Eine Wucht, das Ganze! Ungeschliffenen Gruß von Thing

30.01.2013, 22:58	#6
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Lieber Thing, ich hoffe, du wirst nun trübsinnig, aber ich musste der Story bis zum Ende treu bleiben. Danke für deine Aufmerksamkeit. LG gummibaum Der neue Rasierer Mitleid hatte mein Amigo mit dem alten Klassenfreund, es ergriff ihn der Vertigo - Wie der Mensch durch Leben streunt! Schlecht rasiert mit Blutschraffuren! Und er kaufte drum sofort, für verbesserte Rasuren dreifachklingig: Wilkins Sword. Nun, ich ließ die Zeit verstreichen bis zur ersten Nassrasur mit dem schwindelnd Klingenreichen, doch dann schnitt er mit Bravour. Jugendlich erglänzten Wangen, rosig wölbte sich das Kinn und so ganz im Rausch gefangen schor ich weiter fußwärts hin. Glanz umflorte alle Glieder, als der Schaum von ihnen wich, haarlos Brust und Augenlider, eine Scham, die Kindern glich. Meinem Freund, dem sorgsam netten, hab ich gleich den Schnitt gesandt, streng sortiert, mit Etiketten und mit roten Schleifenband. Nackt durchlief ich Dorfesgassen, wie Adonis schön gebaut und die Landfraun, anzufassen, drängten sich um meine Haut. Noch am Abend in der Scheune gaben sie ein Rotlichtfest, ihren Männern wehrten Zäune, mich umschloss ihr Muschelnest. Trunken schied ich in der Frühe, eilte gleich zum Spiegelschrank, dass mein Anblick mich durchglühe, doch vor Schrecken war ich krank. Borsten standen nämlich wieder, nachgewachsen, hier und dort und entstellten süße Glieder boshaft. Ich schwor ich Rachemord. Ohne mich erst einzuschäumen, nahm ich Wilkins Sword zur Hand, mocht ich mich vor Schmerzen bäumen, ich rasierte wie auf Sand. Doch die Wut ließ mich schier platzen und im Hof ergriff ich schnell meiner Kinder arme Katzen und rasierte ab das Fell. Schor die Bauern, deren Frauen mir die weiche Haut geleckt, denn sie wollten mich verhauen, tragen jetzt den Kopf bedeckt. Sprang dann fort und auf die Weide zu den Schafen gut gelaunt, schnitt sie aus dem wollnen Kleide und die blökten ganz erstaunt. Blöken wie ein frommes Leiern, dass mir der Gedanke kam, mit dem ganzen Dorf zu feiern Weihnacht, nackt, rasiert die Scham. Lief sofort zum Bürgermeister, sprach davon ein zündend Wort, doch der lachte nur mit feister Stimme über Wilkins Sword. „Hose runter zum Rasieren!“, brüllte ich, „du Dorfes Sumpf! Ich will dir den Rumpf barbieren!“ Doch kein Schnitt mehr. - Sword war stumpf. Ach, was musst ich jetzt erleiden, Neugier füllte schnell den Raum, meine Blöße zu bekleiden, sprühte meine Tochter Schaum. Streife kam, mich wegzubringen, mit dem weißen Zwangsjakett. Ach, wenn ich euch Superklingen doch nur ausgewechselt hätt...!

31.01.2013, 00:45	#7
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hahahahahihihihöööööö! Mit kamen buchstäblich die Lachtränen! Aber das Delikateste ist immer noch das umklammerte anzufassen, obwohl es eigentlich im Grunde und vielfach verklausuliert von den wirklichen Meistern hin- und hergeschoben seltsam verschraubt werden könnte... Gebosselt aus Könnerhand! Lieben Gruß von Thing

31.01.2013, 01:19	#8
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Danke sagt und gute Nacht wünscht dir gummibaum

01.02.2013, 09:51	#9
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Einen Fehler fand ich nach dem Ausdrucken: und entstellten süße Glieder boshaft. Ich schwor ich Rachemord. Richtig ist: und entstellten süße Glieder - Haaren schwor ich Rachemord. Sorry LG gummibaum

01.02.2013, 10:27	#10
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	lieber gummibaum, Dein Gedicht hat mich dazu angeregt, ein "Lied" auf meinen neuen Entsafter anzustimmen.

03.02.2013, 13:13	#11
BABSvomKUTSCHI gesperrt Dabei seit: 03/2011 Beiträge: 3.095 Meine Gedichte Meine Favoriten	Aus nem Dreieck eine Grade Macht nur eine, Ehrenwort Und am Besten, nach dem Bade Mit der scharfen Wilkins Sword

03.02.2013, 13:29	#12
gummibaum Dabei seit: 04/2010 Alter: 70 Beiträge: 10.909 Meine Gedichte	Wieder saugut! LG

03.02.2013, 13:31	#13
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