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Alt 31.05.2008, 17:51   #1
Pashtak
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 13


Standard Befreit

Selbst heute sitze ich oft im mittelhohem Gras und sehe mir nach dem Einbruch der Dunkelheit die Sterne an. Ich glaube dann, dass das kalte Licht dieser Himmelskörper eine unbeschreibliche, dennoch nicht unerfahrbare, Macht auf uns hat. Dann schweift mein Blick zum Mond, der mich traurig gelb, mit klarem Blick strafend ansieht. In diesem Moment fällt die Kälte der Nacht über mich und umwickelt mich wie eine Schlange. Eben noch genoss ich die kalte Umarmung, jetzt umklammert sie mich. Meine Fluchtversuche nach hinten sind nie gelungen. Meine Fluchtversuche nach vorne verstricken mich mehr in die Umklammerung. So floh ich lange in mich selbst. Doch dort fand ich nur hohle Leere. Ich wurde zu einem Geschöpf der Nacht, obwohl ich mich nach der Sonne sehne. Doch ich weiß, dass der warme Strahl des Tages den kalten Griff der Nacht nicht lösen könnte. Ich, der so viel Schuld auf sich geladen hat, der so viele Vertrauen brach, der so viel Blut an den Händen kleben hat...
Es geschah erst vor kurzem, dass ich in einem alten, halb zerfallenem Haus dem Tod ins Gesicht schaute. Doch mehr als einen Zug an einem zerreißendem Seil gewährte er mir nicht, denn ein Kind der Sonne und des Mondes kam zu mir. Ohne Worte zerteilten sie den Strick um meinen Hals, und zogen davon. Ich fiel zu Boden und merkte, dass der Strick schon seit Jahren, erst meine Füße und Hände umschlang, von dort um meine Augen, Ohren und den Mund gewickelt war, bis er mir schließlich meine Brust zerdrückte. Doch das Erstaunlichste war nicht, dass ich den Strick nie bemerkte, sondern wo sich die Enden des Strickes befanden. Ein Ende hielt ich in der rechten, das andere in der linken Hand.
Pashtak ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.06.2008, 11:15   #2
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
Beiträge: 1.007


Hallo Pashtak,

das klingt doch nach dem ersten Lesen schonmal nicht schlecht. Allerdings ein bisschen verwirrend, finde ich.

Zu den Details:

Zitat:
Dann schweift mein Blick zum Mond, der mich traurig gelb, mit klarem Blick strafend ansieht.
Zum ersten hast Du hier eine sprachliche Wiederholung von "Blick", zum Zweiten ist es unsinnig, zu schreiben, dass man mit einem Blick angesehen wird. Blick und ansehen ist inhaltlich das gleiche. Zum dritten - der Mond ist gelb? Er ist vielleicht hellgelb oder beige, aber nie rein gelb wie beispielsweise die Sonne. Gerade das kühle, fast weiße Licht macht doch seinen Charakter aus.

Zitat:
In diesem Moment fällt die Kälte der Nacht über mich und umwickelt mich wie eine Schlange. Eben noch genoss ich die kalte Umarmung
Auch hier wiederholst Du Dich. Zum einen kam das Motiv der Kälte schon weiter oben (kaltes Licht), zum anderen erwähnst Du hier doppelt, dass die Kälte den Prot umfängt/umwickelt/umarmt.

Zitat:
Doch dort fand ich nur hohle Leere. Ich wurde zu einem Geschöpf der Nacht, obwohl ich mich nach der Sonne sehne. Doch ich weiß, dass der warme Strahl des Tages den kalten Griff der Nacht nicht lösen könnte. Ich, der so viel Schuld auf sich geladen hat, der so viele Vertrauen brach, der so viel Blut an den Händen kleben hat...
Hier ist die Verwirrung groß, weil Du mit den Zeitformen völlig am Rad drehst. Die ganze Zeit schreibst Du im Präsens, plötzlich tauchen - ohne erkennbaren Grund - Perfekt und Präteritum auf und wechseln sich auch noch ständig ab.
Vertrauen ist ein Einzahlwort und gibt es demnach nicht im Plural - ergo: "der so viel Vertrauen brach"
Blut an den Händen ist ein abgelutschtes Bild.
Hohle Leere? Eine Leere mit nichts drin? Unsinnig.
Und wieder wird "der kalte Griff der Nacht" erwähnt - zum dritten Mal.

Zitat:
Doch mehr als einen Zug an einem zerreißendem Seil gewährte er mir nicht, denn ein Kind der Sonne und des Mondes kam zu mir.
Hier komm ich mit der Logik nicht ganz mit. Er gewährt nur einen Zug, weil zwei Kinder kommen? Wie soll das zusammenhängen?

Zitat:
Doch das Erstaunlichste war nicht, dass ich den Strick nie bemerkte, sondern wo sich die Enden des Strickes befanden. Ein Ende hielt ich in der rechten, das andere in der linken Hand.
Inhaltlich ist das Ende wirklich gelungen - sehr gut. Aber die Zeitformen machen wieder Probleme. Zwar schreibst Du hier ausschließlich im Präteritum, aber die Vorzeitigkeit wird gar nicht beachtet. Es muss heißen: "bemerkt hatte"

Fazit: Die Geschichte ist noch verbesserungswürdig. Die Bilder sollten teilweise besser gewählt werden.

Grüße

Struppi
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.06.2008, 15:40   #3
Pashtak
 
Dabei seit: 04/2007
Beiträge: 13


Danke für den Kommentar. Ich hab es jetzt erst gelesen. Mit den Zeitformen hast du Recht. Auch ein paar Inhaltliche Mängel hast du gut gesehen, Danke. Ich werde das Ganze noch mal bearbeiten.
Danke für die Hilfe
Pashtak ist offline   Mit Zitat antworten
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