Kaltes Meer

[Jaeger]

Kaltes Meer


Trübe Tage, grauer Grund,
allein des Wegs -
Rote Wangen, blau der Mund.
Kälte knarrt und Finger zittern.

Ein Brand entfacht,
die Kälte weicht,
der Teufel lacht.

Die Kehle trocken,
Zehen schwarz -
In der Ferne leis´ die Glocken
Doch meine Astarte sinkt ganz allein

Jaeger (2014)

[Heinz]

Hallo, Jäger
ja, da wirds mir kalt und die schwarzen Zehen nehme ich für ein bisschen Wärme gern in Kauf. Kurz und treffend vermittelst Du ein Stimmungsbild - gefällt mir.
Aber was machst Du mit meiner Astarte?
Ein mich etwas verwirrendes Ende. Vielleicht lässt Du einen Wissensdurstigen nicht im Trockenen sitzen.
Griß,
Heinz

[ganter]

Guten Abend Jaeger,

das kalte Meer scheint mir in Deinem Poem so etwas wie ein kaltes Herz zu sein, über das sich der Teufel seiner Natur getreu freut.

-ganter-

[Jaeger]

Guten Abend,

Astarte ist die Göttin der Seefahrer und ein häufiger Schiffsname. In diesem Fall endet es mit dem Schiffsbruch und da es auch ein weiblicher Vorname ist, zieht es die Verbindung zu den Menschen, die mit ihr sinken. Ein weiterer Bezug ist in Vers 2 "allein des wegs", bedeutet, dass die Besatzung und das Schiff zusammen alleine sind und eben gemeinsam untergehen.

Vielen Dank für die überaus positive Kritik.
Habe mich riesig gefreut

[Heinz]

und ich dachte, Du hättest meine Göttin Astarte gemeint. Verwirrung beseitigt.
Gruß,
Heinz