Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Düstere Welten und Abgründiges

Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 26.11.2017, 20:11   #1
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Standard Hol mich nach Hause

Hol mich ab,
Mutter Natur,
nimm mich mit nach Hause.
Ich fühl mich schlapp,
denn Schmerz kennt keine Pause.

Nimm mich zurück,
Mutter Natur,
mach mich nie dagewesen.
Ich kenn kein Glück,
ich bleib ein unerfülltes Wesen.

Lösch mich aus,
Mutter Natur,
als hätts mich nie gegeben.
Ich will hier raus!
Das?
Das ist kein Leben.

Geändert von Unar die Weise (26.11.2017 um 21:25 Uhr)
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2017, 21:47   #2
männlich Space
 
Dabei seit: 11/2017
Beiträge: 37

Liebe Unar,

die Darstellung eines (aus welchem Grund auch immer) Lebensmüden in Form seines Flehens an die Natur finde ich gelungen, besonders die Steigerung von hol mich ab über nimm mich zurück bis hin zum lösch mich aus prägt sich ein und der fehlende Auftakt in S3 V5/6 im Vergleich zu den vorherigen Strophen unterstreicht die Verzweiflung noch.

LG
Space
Space ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2017, 21:54   #3
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Standard Lieber Space,

ich danke dir für dein Feedback.
Da ich mich der Natur nahe fühle, ist es immer sie, an die ich meine Bitten richte.

Einen schönen Sonntag Abend,
wünscht dir Unar.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2017, 23:20   #4
männlich dr.Frankenstein
 
Benutzerbild von dr.Frankenstein
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.467

Jetz einfachso? Am besten noch zu hause?
Ich denk sie holt dich öfter ab, erstmal musst du ja das model deines Lebens zu ende probiert haben. Als eine von 70000000 möglichkeiten Mensch zu sein, der große Quantenkomputerponist. Scannt ja alle möglichkeiten gleichzeitig. Wieviele Menschen auf der Welt fassen sich in diesem Moment an die Nase?
Sterben is nix neues, du bist ne weiterentwicklung der Kopie von ner Kopie von ner Kopie und es kommen immer neue Elemente dazu. Den unikatstatus gibts nicht ohne Leiden.
Und das Individuelle is die Möglichkeit Mensch die du verkörperst.
Mutter Natur kommt schon bald, so lange isses nich mehr.
Aber Alt werden ist irgendwie gruselig.

Zitat:
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2017, 23:21   #5
männlich dr.Frankenstein
 
Benutzerbild von dr.Frankenstein
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.467

http://www.youtube.com/watch?v=0HmJzF-pV-M
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.11.2017, 23:28   #6
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Standard Tja Frankie

Naja, nicht gleich, auch nicht schon morgen.
Manchmal ist halt noch ne Schraube locker.
Anderes bleibt bruchstückhaft und piekt die Eingeweihten.
Einiges herzschmerzt fürchterlich und unheilt narbig.
Wenn ich endlich tellerrandüberschreitend losfahre,
bring ich dir Leid/en(d)schaft mit.

Nachtgruß

Danke für das Lied.
Schwarzer seelenschwerer Text.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2017, 01:47   #7
männlich dr.Frankenstein
 
Benutzerbild von dr.Frankenstein
 
Dabei seit: 07/2015
Ort: Zwischen den Ostseewellen ertrunken
Alter: 41
Beiträge: 5.467

Mache wir dan auch so ein Herbstbild heimlich Nachts ans Polizeirevier?
dr.Frankenstein ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2017, 10:49   #8
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Sammle bitte schon mal Notenblätter.
Dann klimpern wir die Herbstsinfonie, an die Rückwand.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2017, 12:32   #9
männlich MiauKuh
 
Dabei seit: 08/2017
Ort: Bei Rostock
Beiträge: 2.246

Liebe Unar,

möge der Schmerz Pausen machen. Das lyrische Ich sollte nicht permanent leiden müssen. Das Gedichte finde ich sehr berührend. Mir tut es Leid, wenn es ist, wie es dort steht. Ich kann teile davon verstehen, vielleicht deswegen auch sehr mitfühlen.

Weil es mich auch berühert, dichte ich mal ein bisschen daran herum:

Von Unar die Weise (etwas abgeändert)

Hol mich ab,
Mutter Natur,
nimm mich mit nach Hause.
Fühl mich schlapp,
habe Schmerzen und die machen keine Pause.

Nimm mich zurück,
Mutter Natur,
mach mich niemals dagewesen.
Kenn kein Glück,
bin ein Wrack und auch ein unerfülltes Wesen.

Lösch mich aus,
Mutter Natur,
als hätts mich nie gegeben.
Ich will hier raus!
Das?
Das ist kein Leben.
-------

Grade die letzte Strophe finde ich wirklich gut. Sie bricht mit den vorherigen und gipfelt im "Das?" "Das ist kein Leben." Grade durch diesen Gegensatz und weil das halt alles irgendwie ... zusammenkommt, passen diese Zeilen und machen es so echt. Oft wird es ja gesagt: "Das? Das ist doch kein Leben!" Hier ist es in Gedichtform sehr gut eingepackt. Hier passt es. Hier gehört es hin. Manchmal machen wenige Zeilen oder gar nur eine einzige Zeile den Zauber eines ganzen Gedichtes aus.

Vielleicht als eine Art Antwort der "Mutter Natur", so wie du es bei mir manchmal machst:

Voller Wärme, hellen Lichtes,
öffnet Mutter ihre Arme
"Tritt zu mir du zartes Wesen,
lass mich deine Qual beenden."

Und ein Ast durchbohrt die Hülle
des vernarbten Menschenkörpers,
alle Schmerzen sind genommen,
dass der Friede wieder einkehrt.

War sie niemals da gewesen?
Doch ein Stein dient als Gedenken
an die Schöne mit den Narben,
immer leidend ohne Freude.

Wird ihr Name auch vergessen,
ist ihr Fels auch ohne Wörter,
ist die Hülle auch vergänglich,
was doch zählt ist ihre Seele,

die gerettet und zufrieden
wiegt in Mutters waldnen Armen,
wie sie wünschte und die Güte
der Natur ist sie zu tragen.


----

Liebe Grüße,
MiauKuh.
MiauKuh ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.11.2017, 20:14   #10
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Standard @ MiauKuh

Deine Zeilen sind tröstlich, liebster Freund.
Dein Antwortgedicht trifft mein Herz an seinem Grund.
Ist mir Glaube und Hoffnung zugleich.
Auf dein Verstehen, habe ich gehofft.

verbundene Grüße,
Unar
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2017, 18:20   #11
männlich Berndus
 
Dabei seit: 08/2015
Alter: 76
Beiträge: 243

Und die Natur antwortet etwa so:> "Wie verweigern jegliche Annahme, wenn der Versuch ein selbst ein schweres Leben in der geschenkten Länge dankbar
zu Leben nicht ernsthaft erwogen wird, darum lieber Empfänger höre auf zu jammern-und sei froh dass du leben darfst!.

Danke für die Anregung- liebe Unar-

lg --- schönes WE

Berndus
Berndus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.12.2017, 21:29   #12
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Standard Lieber Berndus,

das ist sehr wahr, was ich hier von dir lesen darf.
Danke für deine Sichtweise.

Eine schöne Adventszeit.
Unar
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2017, 00:54   #13
weiblich Zaubersee
 
Benutzerbild von Zaubersee
 
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583

Liebe Unar,


ganz klar kann ich den Schmerz spüren, den Lyri Mutter Natur zeigt;
solche Momente ... die alles zusammenbinden was im Inneren doch ausbrechen will und das Gefangensein in der Situation noch brennender verdeutlichen, sind die Essenz dessen was wir zu Fühldenken in der Lage sind. Ich erinnere mich an jedes Schmerzzimmer. Zurückgeblieben ist mir jeweils ein dumpfes Gefühl zu dem es viele Bilder gibt. Und meine Flügel, die mich irgendwann weit aus dieser Situation herausgetragen haben. Und die mit jedem Schmerzzimmer gewachsen sind. Solche Flügel kann ich leider nicht schenken, aber ganz liebe Gedanken an Lyri, vielleicht darf ich Lyri auch einmal von Herzen drücken.

Zaubersee
Zaubersee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2017, 01:05   #14
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Liebste Freundin,
das Lyri mag Drücken und Gedrückt-werden sehr gerne.
In Umarmungen steckt immer Seelenheil.
Hab Dank für deine Wohlfühl-Gedanken.
Mutter Natur hat die Botschaft verstanden und sucht bereits nach Los-Lösungswegen.
Auch ohne Flügel will sie ein Schweben, auf Wolken, möglich machen.
Auch wenn es dafür anderen Umständen bedarf.

Für deine Schmerzerinnerungen möchte ich dir gern ein virtuelles Kästchen basteln, in dem sie verwahrt bleiben können.
Verbannen dürfen wir auch diese nicht, es gehört zum Wachsen und Fliegenlernen dazu.
Jede Erinnerung an Schmerz, verstärkt das Erleben von Freude und Hoffnung.

verbundene Unargrüße
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2017, 01:16   #15
weiblich Zaubersee
 
Benutzerbild von Zaubersee
 
Dabei seit: 11/2014
Ort: Das Meer ist mein Garten aus Kristallen und Träumen ...
Alter: 66
Beiträge: 2.583

Zitat:
Verbannen dürfen wir auch diese nicht, es gehört zum Wachsen und Fliegenlernen dazu.
Jede Erinnerung an Schmerz, verstärkt das Erleben von Freude und Hoffnung.
.... ... vielen Dank liebe Unar; genau deshalb liebe ich meine Schmerzzimmer heute auch. Und weil sie mich stark gemacht haben.
Danke für das virtuelle Kästchen Und für Dein Gedicht. In die Nacht ein Lächeln.

Zaubersee
Zaubersee ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.12.2017, 01:25   #16
weiblich Unar die Weise
 
Benutzerbild von Unar die Weise
 
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271

Auch dir eine Nacht,
mit einem Lachen im Mondgesicht.
Mit einem Dunkelgefühl-verwehendem Wind.
Mit schneiendem Liebesglück
und
mit samtweichem Traumhorizont.
Unar die Weise ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für Hol mich nach Hause

Stichworte
leben, natur, zu hause

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Nach Hause Ilka-Maria Geschichten, Märchen und Legenden 13 09.05.2016 04:07
Nach Hause Ababax Geschichten, Märchen und Legenden 0 11.11.2015 20:22
Nach Hause Ilka-Maria Kolumnen, Briefe und Tageseinträge 6 23.03.2012 23:55
Nach Hause Ian Düstere Welten und Abgründiges 1 07.10.2009 10:59
Nach Hause! Orange Geschichten, Märchen und Legenden 10 21.08.2008 12:43


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.