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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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23.08.2018, 21:01 | #1 |
regentänzer
die wiesen sind verbrannt der mais steht
einer armee zerlumpter soldaten gleich in reih und glied wartet darauf abziehen zu dürfen ich sehe den stakenden störchen zu die scharfäugig im aufgerissen boden nach fressbarem spähen selbst ein vertrockneter wurm wäre ein schnäppchen bei meinen dreh- und wiegeschritten versuche ich nicht auf leben zu treten auch ameisen haben ein ziel den kopf erhoben sehe ich wolken am horizont |
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23.08.2018, 22:28 | #2 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Lieber Perry,
das lässt hoffen, auf Regen, Wind und Abkühlung. Dein Gedicht beschreibt genauestens, in Bildern herbeigerufen, wie die Dürre empfunden wird. Die letzte Strophe packte mich so ganz und gar. Tatsächlich scheint Kühle in Sicht zu sein, mich begrüßte vorhin ein Feuersalamander. Ein seltener Anblick gewesen, diesen Sommer. |
23.08.2018, 22:43 | #3 |
Hallo Unar,
die Hoffnung "tanzt" bis zuletzt.
Was den Schluss anbelangt, drückt er auch die Angst aus, dass irgendwann einer die Ameise am Anfang der Schlange zum Ende zertritt. Danke fürs "packen lassen" und LG Perry |
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24.08.2018, 00:25 | #4 |
Hallo Perry
Am schönsten fand ich den Mais und die zerlumpten Soldaten. Ich dachte an einen Bericht, den ich gestern gesehen habe, dass die Bauern teilweise einen Totalverlust haben, was den Mais angeht. Bei der letzten Strophe hatte ich auch überlegt und diese eher so gedeutet, dass alles auf der Welt einen Sinn hat und ein Ziel, auf das es zustrebt. Allgemein ist Dein Gedicht passend zu einem hoch brisanten Thema, denn das Klima verändert sich und wir sind dafür verantwortlich, zu einem gewissen Teil. Die Bedeutung dessen, oder was passieren könnte, haben viele Menschen noch gar nicht erfasst. Leider. Gern gelesen, wie so oft! |
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24.08.2018, 02:01 | #5 |
Hallo Sushan,
in meiner Gegend wird auch viel Mais angebaut, sodass ich es bei meinen Spaziergängen gut verfolgen konnte, wie aus einem "strammen Heer mit aufgepflanzten Bajonetten (Maiskolben) eine zerlumpte Truppe" wurde.
Danke für deinen einfühlsamen Komm und LG Perry |
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31.08.2018, 22:46 | #6 |
abgemeldet
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Wieder einzigartig, deine Schreibe, Perry. Packend, ja, das trifft es.
im aufgerissenen boden Beeindruckten Gruß Letreo |
01.09.2018, 03:07 | #7 |
Hallo Letreo,
bin gerade von der After-Work-Party nach Hause gekommen und so aufgekrazt, dass ich noch nicht schlafen kann.
Freut mich, dass Dir mein Regentanz gefallen hat. Die diesjährige Heißzeit, war im nachhinein betrachtet gar nicht die schlimmste, trotzdem sollten wir die Klimaentwicklung im Auge behalten. Danke für den dezenten Rechtschreibhinweis, der Flüchtigkeitsfehler war mir noch gar nicht aufgefallen. LG Perry |
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