Segeln

[Mohrel]

(für M.)

Ich bin der Wind, ich bin dein Regen,
ich bin das Riff in deinen Wegen;
ich bin der Humus, der dich nährt,
so wie der Grund, der dich aufzehrt.

Ich bin die Wolke und dein Licht,
ich bin dein Lächeln im Gesicht,
ich fühl mein Herz deines umkreisen
und bin der Kompass deiner Reisen.

Ich bin der Spiegel deiner Wut.
Ich bin das Feuer deiner Glut.
Ich bin der Windhauch, der dich kühlt,
wenn deine Tiefe dich aufwühlt.


Doch jetzt bin ich nur noch wie Luft,
Erinnerung an Rosenduft;
Erinnerung an ein Vielleicht,
weil deine Angst die Segel streicht.

[Epilog]

das ist sehr schön, wobei die letzte Strophe natürlich auch einen traurigen Abschluss setzt - stets in der Erinnerung, dass jede Schönheit im Verlust (oder der Unerfülltheit) eine noch stärkere Ausprägung erfährt.

Besonders schlüssig finde ich den "dialektischen" Aufbau mit Gegensatzpaaren (nähren und aufzehren, Wolke und Licht, Kühlung und Glut usw.), die berücksichtigen, dass "das Leben", Freundschaften und Liebesbeziehungen immer Hell und Dunkel einschließen.

Was mir gleich beim ersten Lesen aufgefallen ist (das meine ich nicht als Kritik oder gar Änderungsempfehlung): Der Titel "Segeln" kann im ersten Augenblick das Bild eines heiteren Sommerwochenendes suggerieren, bei dem Wasser und Wind den Ton angeben. Tatsächlich kommen aber meines Erachtens alle vier klassischen Grundelemente gleichberechtigt vor: Die Luft als solche wie als Wind(hauch), Wolke oder Rosenduft, das Wasser als Regen, Spiegel oder Tiefe, aber auch das Feuer mit ebendiesem, Glut und Licht sowie die Erde mit Grund, Humus und vielleicht auch Riff. Für mich wird alles somit zum "Kompendium der Elementargeister" ...

Einen schönen Sonntag wünscht

Epilog

[Mohrel]

Lieber Epilog,

deine Antwort macht mich sprachlos.

Ich freu mich riesig und danke dir herzlich!! Auch für deine Zeit 😊

Bezüglich des Titels hast du absolut recht! Ich hab einige Zeit hin- und herüberlegt, und es letztlich bei meinem ersten Impuls "Segeln" belassen.

Das Bild eines heiteren Sommerwochenendes soll genauso mitschwingen wie andere Assoziationen, z.B. frei wie ein Vogel durch die Lüfte segeln, oder auch, etwas flapsig, auf die Nase segeln 🤭

Dir auch einen schönen Sonntag!

[BladeRuner]

Deine Zeilen erreichen mich, wie beinahe alle deine Texte.
Die Gedanken, Bilder, Stimmungen in deinen Zeilen, schwingen in mir weiter.
Das bereitet mir wirklich große Freude.
Hug you Blade

[Mohrel]

was für ein Lob!!

Da muss ich doch glatt aufpassen, dass ich nicht abhebe und davonsegle 😁

Ich danke dir von ganzem Herzen!

Fühl dich umarmt

[Unar die Weise]

Liebe Mohrel,
ich möchte mich allem Lob anschliessen.
Die Melodie des Gedichtes ist wie eine hineinziehende Spirale.
Doch jeweils die letzten Reime der Strophen stoppen wieder, kurz und hart.
Diese jeweils andere Betonung sitzt an den richtigen Stellen.
Dadurch leiert das Vortragen nicht. Dadurch wird man in Aufmerksamkeit zurückgeholt und rasselt es nicht runter.

Sehr gelungen,
meint Unar.

[Mohrel]

Liebe Unar,

ein Lob von dir ist mir immer Gold wert!

Hab vielen lieben Dank dafür!

Strahlende Grüße und einen wundervollen Tag 😊

[Rosmarie]

Liebe Mohrel,

auch ich gehöre zu denen, die dein Gedicht mit seiner weisen Lebens- und Liebesbetrachtung in der Tiefe anspricht und bewegt.

Dein Gedicht ist wahr. Ja, das ist es, was ich daran besonders schätze: Es ist wahr!
Wunderbar.

Liebe Grüße
Rosmarie

[Mohrel]

Oh, liebe Rosmarie,

das ist zuviel der Ehre 🙈🙈

Was kann ich darauf noch antworten? Mir fehlen die Worte..

Ich danke dir aus tiefstem Herzen!

Und freu mich sehr!! 😁

Liebe Grüße

[Ex-Ralfchen]

Zitat von Mohrel

Oh, liebe Rosmarie,

das ist zuviel der Ehre 🙈🙈

liebes wesen -

Man kann nie genug geehrt werden. Also nimm es wie es kommt

viele Bussis
Läufchen

[Mohrel]

Hm..
Weiß nicht..

Aber ich nehm eh immer alles, wie es kommt! 😁

Danke und Bussi