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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 05.10.2012, 14:22   #1
männlich Ex-Poesieger
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Standard Gleichberechtigung

Ich geb dir eine Blume,
für jede Brotkrume.
Du gibst mir Zorn,
für jeden Korn.

Ich gebe immer nach,
dafür setzt du mich Schach.
Du gibst überhaupt nicht nach,
aber ich liege brach.

Doch wir geben bekannt,
dass jetzt im ganzen Land,
nichts vergebens ist,
was die Liebe misst.
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Alt 08.10.2012, 21:41   #2
männlich Perry
 
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Beiträge: 3.762

Standard Hallo Poesiesieger,

das erste Zeilenpaar finde ich inhaltlich Klasse, was danach kommt ist mir zu sehr auf den Reim geschrieben und inhaltlich zu beliebig.
LG
Perry
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Alt 08.10.2012, 23:53   #3
männlich Ex-Poesieger
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Beiträge: 7.220

Irgendwo muss ich ja meinen Müll lassen;-)

LG RS
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Alt 09.10.2012, 09:13   #4
weiblich Poetibus
 
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Alter: 56
Beiträge: 562

Hallo, Poesieger,

Zitat:
Irgendwo muss ich ja meinen Müll lassen;-)
Irgendwie muss ich ein "Nein" hinterlassen.

Ich widerspreche nicht, in einer Hinsicht gebe ich Perry recht: Die beiden ersten Verse sind "poetischer", aber ich finde die folgenden Verse nicht "schwächer", nur "anders".

Generell fixiere ich meinen Blick nicht darauf, wie oft ein Reim "schon da war", für mich gibt es auch keine "ausgelutschten" oder "schwachen" Reime. Sagt mir ein Gedicht etwas?

Ein Merkmal von mir: Ich interpretiere eher zu viel hinein (wurde mir gesagt).

"Gleichberechtigung" - gleich, gleiche Berechtigung, gleiches Recht. Den Titel halte ich für gut gewählt.

Auch der gewählte Paarreim passt.

Hier beginnt die "Liebesgeschichte" mit Poesie - dann wechselt der "Tonfall". Zieht der Alltag ein? Ich denke, das ist nun mal so, kein Schmetterling flattert ewig.

Interessant:

Zitat:
für jeden Korn.
Weshalb gibt das LD Zorn? Zu viel "Korn" in der Vergangenheit? Ich neige zu dieser Annahme, bedingt durch "jeden".

Die zweite Strophe ist nicht überflüssig, ich finde sie ebenfalls interessant. Es ist lediglich so, dass sie fehlen könnte und Strophe 1 mit Strophe 3 ebenfalls (meiner Meinung nach) ein Gedicht, eine Aussage ergibt. Ich erwähne das nur.

Mir gefällt "Schach", denn es heißt eben nicht "Matt".

Der identische Reim "nach" - ah, Beziehung, da wiederholt sich manches, unter anderem auch Streit bzw. Meinungsverschiedenheiten.

Ebenfalls treffend: Eine Seite gibt immer nach, die andere nie. Realität, ick seh dir trapsen, oder so. Ja, da liegt jemand "brach" - Brachland - unausgefüllt. Auch das gibt es häufig, ein Partner gerät ins "Hintertreffen". Bevor ich es vergesse: Das Gedicht lässt die "Geschlechtszugehörigkeit" von LI und LD offen. Das sagt mir zu.

In Strophe 3 dann der Wechsel von "Ich / Du" zu "Wir". Sind sich beide eben doch "irgendwo" einig? Hm, ich kannte persönlich ein Ehepaar, das sich häufig stritt, aber trotzdem "heiß und innig liebte". Jahrzehntelang.

Sehr schön: Geb, gibst, gebe, gibst, geben, vergebens, ein "roter Faden" durch das ganze Gedicht, hier liegt der Schwerpunkt auf geben, nicht auf nehmen. Sagt mir eine Menge.

Hinzu kommen "setzen" und "liegen". Was finde ich noch? Da wäre "vergebens", das bedeutet zwar "umsonst, vergeblich", aber mit ein wenig lyrischer Phantasie steckt auch "vergeben" darin.

Das einzige Wort, bzw. der einzige Endreim, den ich nicht ganz einordnen kann, ist "misst". Das ist allerdings nur eine gefühlte und ganz persönliche Sicht, ich bin sicher, dass du dir etwas Bestimmtes dabei gedacht hast. Ich bekomme lediglich "messen" nicht so ganz in die Aussage des Gedichts hinein. Das liegt aber, wie gesagt, sicher an mir. Ich würde mich über eine Erläuterung freuen. Sehr wahrscheinlich, dass du das "letzte Wort" absichtlich etwas anderes "sagen" lässt.

Fazit: Mir erzählt das Gedicht eine (Beziehungs)Geschichte. Schlichte Reime - nun ja, schlicht und einfach. Einfach die Wahrheit. Für mich passt das. Für jedes Paar immer anders, und trotzdem irgendwie auch immer gleich?

Kurz noch: Eigentlich sind ein paar Kommata zu viel, aber da du sie konsequent/durchgehend gesetzt hast, kann das auch Absicht sein. Ich merke es nur an.

Wirklich gerne gelesen und kommentiert. Mir gefällt das Gedicht.

Freundlichen Gruß,

Poetibus
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Alt 09.10.2012, 14:22   #5
männlich Ex-Poesieger
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Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.220

Hallo Poetibus.

Vielen Dank für die Rettung;-) Das Messen bezieht sich auf die einzelnen Gegenpole wie Korn, Zorn usw. Ich sehe die letzte Zeile als das Maß der Dinge, weil ich sicherlich nur stellvertretend einige Punkte rauspicken konnte.

LG RS
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Alt 09.10.2012, 14:52   #6
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Poesieger Beitrag anzeigen
Ich geb dir eine Blume,
für jede Brotkrume./ für jede brotne Krume (wegen der Metrik)
Du gibst mir Zorn,
für jeden Korn./sehr süffig!

Ich gebe immer nach,
dafür setzt du mich Schach./nein. Setzen kann man nur in Schachmatt. Wie wäre es mit "dafür bietest Du Schach" ?
Du gibst überhaupt nicht nach,
aber ich liege brach.

Doch wir geben bekannt,
dass jetzt im ganzen Land,/Komma weg!
nichts vergebens ist,
was die Liebe misst.
(sehr schön!)


Das Maß aller Dinge, das Maß schlechthin gibt es nicht, aber hier wird ers sehr liebend präsentiert.

Meine obigen Anmerkungen sollen lediglich Anregungen sein und bleiben.


LG
Thing
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Alt 09.10.2012, 16:21   #7
männlich Ex-Poesieger
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Beiträge: 7.220

Auch dir ein herzliches Dankeschön, besonders fürs süffig;-)

LG RS
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