Ungesehen

[Kaluphain]

Nie geseh’n

Die Bilder, die kein Künstler,
Der der Muse wär’ würdig,
Hät’ jemals malen können.

Sie fesseln mir die Sinne,
Die sich nicht mehr ohne Leid,
Könn’ richten auf was and’res.

Deine Stimme, die zu selten,
Zärtlich, süß und wie Musik
An mein dürstendes Ohr dringt.

Ihr könnt ich ewig lauschen,
Der so sanften Melodie,
Wo jede and’re klingt hohl.

Die Zeilen die du schreibst,
Erfreuen mir das Auge
Und die Seel’ mit deiner Schrift.

So wollt’ ich dich erblicken,
Deine zarte Hand so seh’n,
Wie sie geschreiben Wort um Wort.

Wie konntest du mich an dich binden?
Hab ich dich doch niemals leibhaftig,
In mein kaltes Leben tretten seh’n.

Nie hat mein Auge dich je erblickt,
Nie deine so traumhafte Gestalt,
Mit all deiner Vollkomm’nheit geseh’n.

Ich kann nicht wissen wie dein Mund so
Sinnlich, zarte Worte formen kann,
Gar so wunderbare Melodien.

Kann nicht wissen wie deine Augen,
Eine so brennend, zehrend Hitze
In mein sehnend Herz bannen konnten.

Auch nicht wissen wie dein Seid’nes Haar
Von wind zerzaust und von wasser glatt
Sich um deinen Körper schmiegen kann.

Sei gewiss, ungesehner Engel,
Es ist ein Flammenmeer welches tobt,
In meiner Brust; genannt „die Liebe“.

Gewidmet: Sarah Sophie